John Scopes

John Scopes
John Thomas Scopes

John Thomas Scopes (* 3. August 1900; † 21. Oktober 1970) war ursprünglich ein US-amerikanischer Lehrer. Bekannt wurde er 1925 durch den sogenannten Affenprozess, nachdem er gegen ein Verbot der Evolutionstheorie im Schulunterricht aufstand.

Leben

Scopes war Lehrer in Dayton, Tennessee. Damals populäre Vorurteile gegenüber der Evolutionstheorie Darwins und die Vormachtstellung fundamentalchristlicher Politiker hatten 1925 zum Butler Act geführt, einem Gesetz, das es in Tennessee verbot, die Evolutionstheorie zu unterrichten. Bestärkt durch Bürgerrechtler verweigerte sich Scopes dieser Regelung.

So wurde der 24-Jährige im Sommer 1925 angeklagt, gegen das genannte Gesetz verstoßen zu haben. Es kam zu jenem Prozess, der als Affenprozess in die Geschichte der USA einging. An dessen Ende stand zwar die Verurteilung Scopes' zur Mindestbuße in Höhe von 100 US-Dollar. Jedoch offenbarte der Prozess die Lächerlichkeit des Gesetzes und der Argumente der Anklage. Er machte die Evolutionstheorie erst einer breiten Bevölkerung bekannt. So konnten Vorurteile ihr gegenüber letztlich abgebaut werden, und weite Teile der Bevölkerung unterstützten Scopes.

Begleitet wurde der Prozess von einem tiefen Streit zwischen Fundamentalchristen wie dem Populisten William Jennings Bryan auf der einen Seite und einer Front aus Wissenschaftlern und der American Civil Liberties Union, allen voran Clarence Darrow, auf der anderen Seite.

Nach Ende des Prozesses machte Scopes an der University of Chicago einen Abschluss in Geologie, arbeitete später in den USA und Venezuela in der Ölbranche. Seine Erinnerungen hat Scopes in einer Autobiografie festgehalten. Er starb 1970.

Werk

Rückblickend stellt der Affenprozess (die Gegner Scopes missinterpretierten die Evolutionstheorie so, dass der Mensch vom Affen abstamme; der Mensch gehört aber selbst zu den Primaten) einen bedeutenden Meilenstein für die Befreiung der USA von überkommenen ideologischen Standpunkten und somit einen Baustein im Übergang zur Moderne dar. Der Prozess schwächte die Bewegung der radikalen Evolutionskritiker, die sich Kreationisten nennen, nachhaltig.

Allerdings erlebte diese später durchaus finanzkräftige Bewegung im Zuge des Neokonservatismus in den USA zum Ende des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus einen neuerlichen Aufwind und fand auch Unterstützung in den US-Präsidenten Ronald Reagan und George W. Bush. Unterdessen fanden sich immer mehr Beweise für die Manifestierung der Evolutionstheorie als einer der bedeutendsten Theorien der Naturwissenschaften.

Theater und Film

Jerome Lawrence und Robert Edwin Lee verarbeiteten das Gerichtsverfahren gegen Scopes aus dem Jahre 1925 zu einem Bühnenstück. Darauf basierend drehte Stanley Kramer 1960 seinen Film Wer den Wind sät mit Spencer Tracy, Fredric March und Gene Kelly in den Hauptrollen.


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