Joint STARS

Joint STARS
Boeing E-8 Joint STARS
Boeing E-8A "Joint STARS"
Boeing E-8A "Joint STARS"
Typ: Kommandoflugzeug
Entwurfsland: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller: Boeing IDS
Erstflug: April 1988
Indienststellung: 1996
Produktionszeit: 1988 bis 2005
Stückzahl: 17

Die Boeing E-8 Joint STARS ist ein Flugzeug der US Air Force (USAF), das zur Gefechtsfeldüberwachung eingesetzt wird. Es dient als fliegendes Kommando- und Kontrollzentrum für alle Einheiten und ist das für Bodenziele verwendete Gegenstück der E-3 Sentry AWACS.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklungsgeschichte

Die E-8 basiert auf der vom US-amerikanischen Flugzeughersteller Boeing gebauten Boeing 707-300 und ist mit verschiedenen Elektronik- und Radarsystemen ausgerüstet, äußerlich erkennbar an einem 12 Meter langen Radom an der Unterseite des vorderen Rumpfes. Im Hauptdeck des Flugzeugs befinden sich 18 Arbeitsplätze für die Operatoren, die die Radarsysteme, die Elektronik und die Kommunikation bedienen und überwachen.

Das phasengesteuerte Radar der E-8 kann Truppen- und Materialbewegungen bis in 250 km Entfernung erfassen, unabhängig vom Wetter und ohne vom Gegner bedroht werden zu können. Die so gesammelten Informationen werden mittels Link 16 gesendet und dienen dann ohne Zeitverzögerung zur Anweisung und Lenkung der eigenen Armee-Einheiten am Boden. Auch andere Flugzeuge und Raketen erhalten auf diese Weise Daten für eventuelle Angriffsziele. Es ermöglicht ein umfassendes Bild des Schlachtfelds und ist eine sehr wichtige Komponente für das Sensor-Gitter des Network Centric Warfare.

Joint STARS

USAF und US Army entwickelten in den 1970er Jahren jeweils ihr eigenes luftgestütztes Aufklärungssystem für Feindbewegungen: Das Pave Mover-Programm der Air Force umfasste Radarüberwachung und Erkennung beweglicher Ziele einschließlich Waffenleitsystem und hatte die Testphase erfolgreich abgeschlossen, während die hubschraubergestützte Feinderkennung SOTAS der Army bei Versuchen Probleme bereitete. 1982 entschloss sich das US-Verteidigungsministerium, die Entwicklung als Gemeinschaftsprogramm unter dem Namen JSTARS (Joint Surveillance Target Attack Radar System; zu deutsch etwa: Gemeinsames Überwachungs-, Ziel- und Angriffs-Radarsystem), später Joint STARS, fortzuführen und hielt Ausschau nach einem passenden Träger für das System.

E-8

Im Mai 1984 entschied man sich für (gebrauchte) Boeing 707 als Plattform (nachdem man mit dem Tarnkappenflugzeug Tacit Blue experimentierte), im September 1985 erhielt Grumman den Auftrag für das Gesamtsystem, während das reichweitenstarke Seitensichtradar von Norden Systems geliefert werden sollte. Zunächst war der Bau von zwei Maschinen als Versuchsträger und zehn für den Einsatz bei der Air Force geplant. Die erste E-8A – eine ursprünglich 1968 an Qantas ausgelieferte B707-300C – flog im April 1988. Noch in der Erprobungsphase flogen 1991 zwei E-8 rund 50 Einsätze im Rahmen der Operation Desert Storm im Zweiten Golfkrieg über Irak und Kuwait und überzeugten mit der Aufklärung irakischer Truppenbewegungen. In den nächsten Jahren sollen die Maschinen moderne Triebwerke des Typs Pratt & Whitney JT8D-219 erhalten. Die erste solche Maschine wurde Mitte Dezember 2008 fertiggestellt und soll 17% weniger Treibstoff verbrauchen und durch den höheren Schub bessere Flugleistungen ermöglichen.

Versionen

  • E-8A: Zwei Maschinen zur Erprobung der Ausrüstung von 1988–2000
  • E-8B: Seit April 1988 geplante, aber im November 1989 gestrichene Version mit neuen Boeing 707; nur ein Prototyp (YE-8B) wurde gebaut.
  • E-8C: Eigentliche Produktionsserie aus umgebauten B707; die letzte von 17 Maschinen wurde am 23. März 2005 ausgeliefert.

Die Maschinen sind dem Air Combat Command unterstellt und auf der Robins Air Force Base, Georgia beheimatet.

Technische Daten

Boeing E-8C Joint STARS
Boeing E-8C Joint STARS
Kenngröße Daten
Länge    46,6 m
Flügelspannweite    44,4 m
Höhe    12,95 m
Antrieb    Vier Pratt & Whitney TF33-102C mit je 85,4 kN Schub
Höchstgeschwindigkeit   973 km/h
Normale Reichweite    9.270 km
Gipfelhöhe    12.800 m
Max. Startmasse    152,4 t
Besatzung    3 Cockpitbesatzung, 18 Operatoren

Siehe auch


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