Jordan Chandler

Jordan Chandler
Michael Jackson (1984)

Michael Joseph Jackson (* 29. August 1958 in Gary, Indiana) ist ein US-amerikanischer Sänger, Songwriter und Entertainer. Bis heute hat er über 750 Millionen Tonträger verkauft und ist der kommerziell erfolgreichste Musiker aller Zeiten.

Inhaltsverzeichnis

Solo-Karriere

Die 1970er

Der Stern von Michael Jackson auf dem Walk of Fame in Hollywood

Nach Welterfolgen mit den Jackson 5 startete Michael Jackson 1971 im Alter von 13 Jahren seine Solokarriere mit der ersten Single „Got To Be There/Maria“, die Platz 4 der amerikanischen und Platz 5 der britischen Charts erreichte. Jacksons Musikstil war damals noch klassischer R&B. Mit der zweiten Single dem Remake von Bobby Days „Rockin’ Robin“ erreichte Jackson 1972 Platz 2 der US-Charts. 1971/1972 folgte das erste Solo-Album „Got To Be There“, das Platz 3 der US-Charts erreichte.

Zudem veröffentlichten die Jackson 5 bis 1978 regelmäßig weitere Alben und Singles und gingen mit Michael Jackson auf Tourneen. Der junge Jackson wurde immer mehr von der Presse eingenommen. Er war von nun an uneingeschränkt der Star der Gruppe und ein beachteter Solokünstler. Details aus seinem Privatleben wurden veröffentlicht. Als er im Sommer 1972 den Titel Ben veröffentlichte, in dem es um die Freundschaft zwischen einem Jungen und einer Ratte geht, entdeckten die Medien das scheinbar andere Wesen von Michael.

Die Single „Ben/You Can Cry On My Shoulder“ wurde Jacksons erster Nr.-1-Hit als Solokünstler. 1972 wurde der Song mit dem Golden Globe Award als bester Film-Song ausgezeichnet, 1973 erhielt er eine Oscar-Nominierung. Auch das zweite Solo-Album „Ben“ im 1972/73 war sehr erfolgreich. Das dritte Solo-Album „Music & Me“ erschien 1973, das vierte „Forever Michael“ 1975. Beide verkauften sich eher mäßig.

1976 trennten sich die Jackson 5 und Michael endgültig von Motown Records, das die Songs vorgab, jedoch eigene Kompositionen nicht zuließ. Ein jahrelanger Rechtsstreit begann. Schließlich wechselten sie zu Epic (CBS) Records (heute Sony).

Michael Jackson konzentrierte sich in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre auf die Jackson 5. Als einen der Höhepunkte beschrieb er später einen Auftritt 1977 in Glasgow anlässlich des 25-jährigen Kronjubiläums Elisabeth II., die Jackson auch persönlich traf.

1977 erschien Jackson zum ersten Mal auf der Kinoleinwand. In „The Wiz – Das zauberhafte Land“, einem Musical-Remake von The Wizard of Oz, spielte Jackson neben Diana Ross und anderen ausschließlich afroamerikanischen Künstlern die Rolle der Vogelscheuche.

Bei den Dreharbeiten zu „The Wiz“ lernte Jackson den Produzenten Quincy Jones kennen. Mit ihm produzierte er sein fünftes Soloalbum „Off The Wall“, das 1979 erschien und sehr erfolgreich wurde. Neben dem gewohnten R&B tauchten erstmals Lieder im Disco-Stil auf, wie „Don’t Stop ’Til You Get Enough“. Jacksons Stimmlage war so hoch wie nie zuvor.

Die 1980er

Wartende Besucher zum Michael Jackson Open-Air-Konzert vor dem Reichstag in Berlin 1988

„Off the Wall“ wurde 1979 mit den zwei Nummer-1-Hits „Don’t Stop ’Til You Get Enough“ und „Rock With You“ und zwei weiteren Top-Ten-Hits in den USA, „She’s Out Of My Life“ und „Off The Wall“, ein phänomenaler Erfolg. Insgesamt wurden von „Off the Wall“ bis heute weltweit etwa 20 Millionen Einheiten verkauft.

Am 1. Dezember 1982 erschien das Album „Thriller“, das heute mit 108 Millionen Tonträgern das meistverkaufte Album der Welt ist.[1] 1983 führte es monatelang nahezu alle Charts an. Jackson wurde mit diesem außergewöhnlichen Erfolg zum absoluten Welt- und Medienstar. Insgesamt wurden sieben Singles aus dem Album ausgekoppelt. Nacheinander „The Girl Is Mine“, „Billie Jean“, „Beat It“, „Wanna Be Startin’ Somethin’“, „Human Nature“, „PYT (Pretty Young Thing)“ und „Thriller“. Alle schafften es in die Top 10 der US-Charts, drei Singles auf Platz 1. Die Singles wurden von aufwendigen Videoproduktionen begleitet. Das 18 Minuten lange Musikvideo zum Song „Thriller“, unter der Regie von John Landis, wurde weltweit erfolgreich und erreichte Kultstatus. Im Album „Thriller“ entfernte sich Michael Jackson deutlich vom Rhythm & Blues und wandte sich der Popmusik zu.

Markenzeichen Jacksons wurden ein weißer Glitzerhandschuh, der Griff in den Schritt, die weißen Socken, sein schwarzer Hut und der sogenannte Moonwalk, ein Tanz, der auf den Pantomimen von Jean-Louis Barrault und Marcel Marceau basiert. Diesen Tanz präsentierte Michael Jackson erstmals am 25. März 1983 bei einer Performance von „Billie Jean“ im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Plattenfirma Motown (Motown 25: Yesterday, Today, Forever).

Anfang 1984 erreichte Michael Jackson eine Rekord-Nominierung von zwölf Grammy Awards und gewann davon acht für „Thriller“. Im Mai 1984 wurde Jackson von Präsident Ronald Reagan im Weißen Haus empfangen. Von August bis Dezember 1984 unternahm Jackson nochmals eine Tour mit seinen Brüdern, die „Victory Tour“ durch die USA.

Michael Jackson (1988)

Im Jahr 1985 war „USA for AFRICA“ Jacksons einziges musikalisches Projekt. Das Lied „We Are The World“ wurde mit Unterstützung von Lionel Richie binnen zwei Stunden geschrieben und mit vielen anderen Stars aufgenommen, unter anderem Diana Ross, Stevie Wonder und Bruce Springsteen.

Im selben Jahr erwarb Michael Jackson für 47,5 Millionen US-Dollar die Rechte aller Songs der Beatles, was zum jähen Ende der Freundschaft zwischen Jackson und Ex-Beatle Paul McCartney führte.

1986 begann Jacksons Zusammenarbeit mit dem Disney-Konzern. Es entstand der 18 Minuten lange 3D-Film „Captain EO“, der nur in Disney-Parks aufgeführt wurde. Zum ersten Mal waren hier die damals unveröffentlichten Songs „Another Part Of Me“ und „We Are Here To Change The World“ zu hören.

Am 31. August 1987 erschien das Album „Bad“. Sofort nach seiner Veröffentlichung wurde es zu einem Bestseller und wurde in 25 Ländern die Nummer 1 der Charts. Das Video zum Titelsong „Bad“ dauert in seiner Originallänge wieder etwa 18 Minuten, in einer Nebenrolle taucht der junge Wesley Snipes auf, Regie führte Martin Scorsese. Für Furore sorgte auch der Clip zu „Smooth Criminal“. „Bad“ beinhaltete fünf amerikanische Nr.-1-Hits: „I Just Can’t Stop Loving You“, „Bad“, „The Way You Make Me Feel“, „Man In The Mirror“ und „Dirty Diana“. Insgesamt wurden bis Mitte des Jahres 1989 neun Singles ausgekoppelt. Mit über 29 Millionen verkauften Exemplaren war „Bad“ einige Zeit das zweitbestverkaufte Album aller Zeiten.

Kaum zwei Wochen nach Erscheinen des „Bad“-Albums ging der 29-jährige Michael Jackson erstmals solo auf Welttournee. Die Premiere der „Bad World Tour“ war am 12. September 1987 in Tokio. Das Wembley-Stadion in London war während der Tour sieben Mal ausverkauft mit je 72.000 Zuschauern. Im Januar 1989 ging die „Bad“-Welttournee nach mehr als 120 Konzerten auf vier Kontinenten in Los Angeles zu Ende.

Im Herbst 1988 erschien die von Ghostwritern verfasste Michael-Jackson-Biographie „Moonwalk“, die ein Bestseller wurde. Liz Taylor prägte Jacksons bekannten Spitznamen, als sie ihn in einer Laudatio bei den Soul Train Music Awards 1989 als den wahren „King of Pop, Rock and Soul“ bezeichnete. Im Februar 1989 gewann Jackson einen Grammy für das Musikvideo „Smooth Criminal“. Der amerikanische Präsident George Bush zeichnete Michael Jackson 1990 in Washington als „Entertainer des Jahrzehnts“ aus und empfing ihn im Weißen Haus.

Die 1990er

Für sein nächstes Album trennte sich Michael Jackson von seinem Produzenten Quincy Jones, es begann die langjährige Zusammenarbeit mit dem damals wenig bekannten Teddy Riley. Epic Records wurde vom Konzern-Riesen Sony aufgekauft, fortan sollten Jacksons Produktionen von Sony Music (heute Sony BMG) vertrieben werden. Gleichzeitig schloss Jackson mit Sony einen Rekord-Deal ab, der bis heute unerreicht ist, ein 900-Millionen-Dollar-Vertrag für Alben, Filme und Auftritte für einen 15-Jahres-Zeitraum.

1989 begannen die Aufnahmen für das Album „Dangerous“ – angekündigt von dem Welthit „Black Or White“. Mit „Black Or White“ stand Jackson sieben Wochen auf Platz 1 der US-Charts, auch weltweit schlug der Titel in den Hitparaden ein. Weiterhin löste „Black Or White“ mit fünf Millionen Dollar Produktionskosten Madonnas „Express Yourself“ als damals teuersten Videoclip aller Zeiten ab. In den neuen Jackson-Videos hatten auch andere Prominente Gastauftritte: Macaulay Culkin und Tyra Banks in „Black or White“, Iman, Eddie Murphy, Magic Johnson in „Remember the Time“, Naomi Campbell in „In The Closet“, Michael Jordan in „Jam“ und der Gitarrist Slash in „Give In To Me“.

Auch mit dem Album „Dangerous“, veröffentlicht im November 1991, sorgte Jackson für Rekordverkäufe. Binnen Wochen verkaufte das Album zehn Millionen Stück, 1992 wurde es zum meistverkauften Album des Jahres und als schnellstverkaufte Platte aller Zeiten ausgezeichnet. In „Dangerous“ kamen erstmals Lieder im Stil des New Jack Swings vor, einer Mischung aus R&B und Hip-Hop. Bekannte Singleauskopplungen in diesem Stil waren „Remember The Time“ und „In The Closet“. Auch „Dangerous“ wurde mit einer aufwändigen Konzerttour beworben. Start der „Dangerous World Tour“ war am 27. Juni 1992 in München. 72.000 Zuschauer kamen ins Olympia-Stadion. Das europäische Abschlusskonzert, am 1. Oktober 1992 in Bukarest, wurde in 61 Ländern im Fernsehen und im Radio übertragen.

Zu Weihnachten 1992 erschien weltweit die Single „Heal the World“. In den USA erreichte „Heal The World“ jedoch nur Platz 27. „Heal The World“ war auch der Name von Michael Jacksons Stiftung mit dem Ziel, notleidende Kinder zu unterstützen.

Mitte der 1990er Jahre wurden Jacksons Auftritte in der Öffentlichkeit zunehmend skurriler. Im Februar 1993 gab Jackson Oprah Winfrey ein vielbeachtetes Fernsehinterview, in dem er zum ersten Mal bekannt gab, an der Hautkrankheit Vitiligo zu leiden, wodurch sich das deutliche Aufhellen seiner Haut erkläre.

Es folgten Auftritte beim Super Bowl und den American Music Awards. Bei den Grammy Awards wurde er als „Lebende Legende“ (Living Legend Award) ausgezeichnet. In Monte Carlo gewann er mehrere World Music Awards. Die „Dangerous“-Promotion wurde im Frühjahr 1993 mit einer weiteren Singleveröffentlichung – „Give In To Me“ - fortgesetzt. Der dazugehörige Clip war bereits 1992 in München, wenige Tage vor der Tour-Weltpremiere, abgedreht worden. „Give In To Me“ erreichte die Top-10 in mehreren Ländern, auch in Deutschland sowie England, kam jedoch nicht ganz an den Erfolg von „Dirty Diana“ im Jahre 1988 heran. In den USA wurde „Give In To Me“ als Single nicht veröffentlicht, dort stattdessen jedoch der Song „Who Is It“, der Platz 14 in den US-Billboard-Charts erreichte.

Im August 1993, nahezu zeitgleich mit dem Aufkommen der ersten Anschuldigungen wegen Kindesmissbrauchs gegen Jackson (→#Vorwurf Kindesmissbrauch), wurde in Asien die „Dangerous“-Welttournee fortgesetzt. Jackson war jedoch stark angeschlagen und schwer medikamentensüchtig. Aufgrund seiner immer schlechteren körperlichen und seelischen Verfassung wurde die Show stark verkürzt. Songs wie „Bad“ (bereits 1992 nur bei den ersten Konzerten gespielt) oder „Working Day And Night“ wurden endgültig von der Setlist gestrichen. Selbst auf „Beat It“ und meist auch auf „Man In The Mirror“ wurde verzichtet. Neuer fester Bestandteil war hingegen der Song „Dangerous“. Die Tanzeinlagen Jacksons wurden deutlich sanfter. Nach dem Mexiko-Konzert vom 11. November 1993 wurde die Tour vorzeitig abgebrochen, wegen des außer Kontrolle geratenen „Sexskandals“ und Michael Jacksons Abhängigkeit von Schmerzmitteln. Ohnehin wurden bereits vorher zahlreiche Konzerte verschoben und abgesagt.

Den vorzeitigen Tourneeabbruch nahm Hauptsponsor Pepsi, der alle seine Tourneen seit 1984 sponserte, zum Anlass, den Vertrag mit Jackson sofort aufzulösen und jede weitere Zusammenarbeit zu beenden. Vermutlich wartete man seit längerem auf einen Anlass, den Künstler angesichts des ungeahnte Ausmaße angenommenen Skandals loszuwerden. Gerüchten zufolge litt Jackson zu dieser Zeit, neben seiner Abhängigkeit von Schmerzmitteln, unter Exsikkose („dehydration“). Pepsi-Konkurrent Coca Cola schaltete währenddessen hämische Anzeigen mit dem Slogan: „Dehydrated? There’s always Coke“.

Im Herbst 1993 wurde „Will You Be There“ als Single ausgekoppelt und erreichte mit Platz 7 in den USA nach vielen Monaten wieder die Top 10 der Billboard-Charts. Der Song lief auch weltweit, trotz katastrophaler Presse für Jackson, recht gut. Die letzte Single von „Dangerous“ kam Ende 1993, zwei Jahre nach der Veröffentlichung des Albums auf den Markt. „Gone Too Soon“ floppte in den USA und lief auch in Europa sehr mäßig. Das Cover der Single zeigt, in einer unscharfen Aufnahme, Michael Jackson und AIDS-Opfer Ryan White, einen kleinen Jungen, was aufgrund der aktuellen Kindesmissbrauchsvorwürfe als eher missverständlich aufgenommen wurde. Auch der dazugehörige Videoclip besteht ausschließlich aus Video- und Bildmaterial mit Ryan White, in einigen Sequenzen zusammen mit Michael Jackson.

Letztendlich verkaufte „Dangerous“ weltweit bis heute etwa 30 Millionen Einheiten.

Im Mai 1994 heiratete Jackson überraschend die Tochter von Elvis PresleyLisa Marie. Bei den MTV-Awards im September 1994 trat er mit seiner Ehefrau auf die Bühne. Dort küsste sich das Paar zum ersten Mal in der Öffentlichkeit. Die Absicht, damit sein Image aufzupolieren, war allerdings nicht zu verkennen, eine PR-Ehe kaum zu leugnen, auch wenn das Paar sich bei einem großen Interview im Juni 1995 bei Diane Sawyer große Mühe gab, solchen Vermutungen demonstrativ entgegenzutreten. Die Ehe dauerte nicht einmal eineinhalb Jahre und blieb kinderlos.

Im Juni 1995 erschien das Doppel-Album „HIStory – Past, Present And Future Book I“. Schnell nach seiner Veröffentlichung erreichte es weltweit Platz 1, auf dem es sich eine Weile hielt. Es beinhaltet 15 digital remasterte „Greatest Hits“ und 14 neue Songs, darunter die Singles „Scream“, „You Are Not Alone“, „Earth Song“, „They Don’t Care About Us“, „Stranger In Moscow“ und „HIStory“. Noch nie wurde ein Musikalbum derartig aufwändig beworben wie dieses. Im Rahmen einer 40 Millionen Dollar teuren Werbekampagne wurden in vielen großen Städten wie London, Paris oder Berlin neun Meter hohe Michael-Jackson-Statuen aufgestellt, was Jackson immer mehr Vorwürfe einbrachte, er sei nun vollends größenwahnsinnig geworden. Die „HIStory“-Werbekampagne wurde durch einen ebenfalls teuren „Teaser“, den Jackson unter enormen Aufwand im Sommer 1994 in Budapest drehte, eingeläutet, in dem eine über 30-Meter-große Statue Jacksons enthüllt wird. Nach diesem Clip verstärkte sich die Kritik, Jackson wurde offen Realitätsverlust vorgeworfen.

Zur ersten Single, „Scream“, drehte er mit sieben Millionen Dollar Produktionskosten den bis heute teuersten Videoclip aller Zeiten und löste damit den eigenen früheren Rekord mit „Black Or White“ ab. Zum ersten Mal fungierte Schwester Janet Jackson als Duett-Partnerin. Insgesamt erfüllte „Scream“, nach zunächst bemerkenswertem Direkteinstieg auf Platz 5 in den US-Charts, die hochgesteckten Erwartungen in den Charts nicht, erreichte dennoch Platz 1 in mehreren europäischen Ländern. Die zweite Single, „You Are Not Alone“, stieg direkt auf Platz 1 in den US-Charts ein, was es noch nie gegeben hatte. Sie war aber auch der letzte Nummer-1-Hit Jacksons in den USA bis heute. Mit der dritten Single, „Earth Song“, erreichte Jackson Ende 1995 zum ersten Mal in seiner Karriere Platz 1 der deutschen Single-Charts. Diesen hielt er für sechs Wochen. Zuvor trat Jackson in „Wetten, dass..?“ auf, was der Sendung die höchsten Einschaltquoten in den 1990er Jahren einbrachte.

Vierte Single war „They Don’t Care About Us“. Bereits bei Erscheinen von „HIStory“ brachen Kontroversen los, angestoßen von jüdischen Organisationen, die sich über die in dem Song verwendeten Zeilen „jew me“ sowie „kike me“ entrüsteten. Begleitet wurde „They Don’t Care About Us“ gleich von zwei verschiedenen Clips. Der gängigen „Brasilien-“ sowie der selten ausgestrahlten „Gefängnis-Version“. Letztere beinhaltete zahlreiche brutale Szenen damals aktueller Ereignisse wie Kriege. „They Don’t Care About Us“ war für mehrere Wochen auf Platz 1 in Deutschland, in den USA jedoch nur Platz 30.

Im Herbst 1996 wurde der Titel „Stranger In Moscow“ ausgekoppelt. Wie zuvor schon bei „Earth Song“ wurde jedoch erneut ein Bogen um die USA gemacht und die Single dort zunächst nicht veröffentlicht. Die autobiographische Midtempo-Ballade konnte jedoch nicht an die Erfolge der Vorgänger-Singles anknüpfen, auch wenn Kritiker und Fans diesen Song als eines seiner besten Stücke bezeichneten. Erst Mitte 1997 entschied man sich, „Stranger In Moscow“ doch noch in den USA herauszubringen, wo die Single jedoch mit Platz 91 in den Charts floppte und damit dort jegliche Werbung sowohl von „HIStory“ als auch von „Blood On The Dance Floor – HIStory In The Mix“ endgültig abgebrochen wurde. Wie sich bereits bei „Dangerous“ bemerkbar machte, hatte Jackson große Probleme, in den USA an seine Erfolge in den 1980ern anzuknüpfen.

Auch die „HIStory“-Welttournee 1996/97 war eine aufwändig produzierte Show. Auftakt war am 7. September 1996 in Prag. 150.000 Fans kamen zu dem Konzert, das damit Jacksons größtes war. Bis zum Januar 1997 trat Jackson in Ungarn, Polen, Spanien, den Niederlanden, Indien, Südkorea und in Japan auf. Sehr negativ fiel der fast durchgehende Einsatz von Playback auf. Selbst für Balladen wie „You Are Not Alone“ oder „Heal The World“ wurde hauptsächlich Playback eingesetzt. Erstmals seit neun Jahren war Michael Jackson auch wieder in den USA, auf Hawaii, zu sehen.

1996 heiratete Jackson die Krankenschwester Debbie Rowe in Sydney – von Lisa Marie Presley war Jackson 1996 geschieden worden – und wurde kurz darauf zum ersten Mal Vater. Im Februar 1997 kam Michael Joseph Jackson jr., genannt „Prince Michael“, auf die Welt (→#Familie).

Im Mai 1997 erschien „Blood on the Dance Floor – HIStory in the Mix“, ein Remixalbum mit Remixes diverser neuer Songs von „HIStory“ sowie fünf bis dahin unbekannten Titeln, darunter die erfolgreiche Single „Blood On The Dance Floor“. Das Album verkaufte sich etwa vier Millionen Mal und ist das erfolgreichste Remix-Album aller Zeiten.

Am 31. Mai 1997 kehrte die „HIStory“-Welttournee mit einem Konzert im Bremer Weserstadion nach Europa zurück. Es folgten wiederum viele Konzerte in den größten Stadien. Mehr als eine halbe Million Fans kamen allein zu zehn Deutschland-Konzerten. Währenddessen wurde das millionste Ticket für ein Jackson-Konzert im Wembley-Stadion in London verkauft. Am 15. Oktober 1997 ging in Johannesburg die „HIStory“-Welttournee zu Ende. Obwohl die Kritiker kaum ein gutes Haar am Künstler und seiner Show ließen, trat Jackson mit dieser Tour bei insgesamt 82 Konzerten vor 4,5 Millionen Zuschauern auf. „HIStory“ verkaufte sich weltweit insgesamt 18 Millionen mal.

In den nächsten vier Jahren trat Jackson eher sporadisch in der Öffentlichkeit auf. Im Oktober 1998 kam seine Tochter Paris Michael Katherine zur Welt.

Im März 1999 gastierte er erneut bei „Wetten dass..?“, diesmal jedoch nicht, um zu singen, sondern um über die bevorstehenden Wohltätigkeitskonzerte zu sprechen. Am 27. Juni 1999 trat Jackson, neben vielen anderen Künstlern, im Rahmen des „Michael Jackson & Friends“-Konzerts zum 5. Mal (nach 1988, 1992 sowie zweimal 1997) im Münchener Olympiastadion auf und gab damit sein bisher letztes Deutschland-Konzert.

Im Herbst 1999 ließen sich Michael Jackson und Debbie Rowe scheiden. Das Sorgerecht für die beiden Kinder erhielt – nach einer außergerichtlichen Einigung der Eltern – Michael Jackson.

2000 bis heute

Am 7. und 10. September 2001 trat Michael Jackson bei zwei Konzerten im Madison Square Garden von New York auf, um sein 30-jähriges Bühnenjubiläum zu feiern. Dabei traten Britney Spears, *NSYNC, Whitney Houston, Usher, Gloria Estefan, Destiny’s Child sowie zum ersten Mal seit 17 Jahren alle sechs Jackson-Brüder auf.

Am 29. Oktober 2001 erschien Michael Jacksons bislang letztes, bereits seit 1998 angekündigtes, Studio-Album „Invincible“. Die erste Single „You Rock My World“ verkaufte sich weltweit 1,5 Millionen mal und platzierte sich in den Top 10 vieler Länder. Am 21. September wurde das dazugehörige, unter der Regie von Paul Hunter entstandene Musikvideo veröffentlicht. Gastauftritte in dem rund 13-minütigen Video hatten Chris Tucker, Michael Madsen, Billy Drago, Frank Tyson und Marlon Brando. Das Musikvideo wurde mit einem NAACP Image Award als „Bestes Musikvideo 2001“ ausgezeichnet. Der zu diesem Video veröffentlichte Kurzfilm gilt selbst unter Fans eher als Enttäuschung, da er offensichtlich eine uninspirierte Zusammenfassung der Auftritte zu „The Way You Make Me Feel“, „Smooth Criminal“ und „Dangerous“ darstellt.

Kurz vor der Veröffentlichung von „Invincible“ erschienen neue, modifizierte und erweiterte sowie ge-remasterte Ausgaben von Jacksons früheren Alben „Off The Wall“, „Thriller“, „Bad“ sowie „Dangerous“. Sie beinhalten allesamt veränderte Albumcover, integrierte Fotos aus den jeweiligen Äras, sowie (von „Dangerous“ abgesehen) Bonus-Material wie z. B. Demos, unveröffentlichte Titel, u. a. Gleichzeitig wurde die Herstellung der Original-Alben eingestellt, seitdem sind im Handel nur noch diese Neuausgaben erhältlich.

Invincible“ enthält relativ viele Balladen. Einige Songs erinnern an frühere Jackson-Alben, wie der hohe Gesang in „Unbreakable“ an „Off The Wall“. Am 3. Dezember erschien die zweite und letzte Single von „Invincible“, „Cry“, ohne Pressemeldung und Beteiligung Jacksons am Musikvideo. Als Bonus-Aufnahme befindet sich auf der Maxi-CD der unveröffentlichte Song „Shout“, der ursprünglich für „Invincible“ produziert worden war, im letzten Moment jedoch gegen „You Are My Life“ ausgetauscht wurde.

Als dritte internationale Single war zunächst „Unbreakable“ geplant. Michael Jackson wollte diesen Song bereits als erste Single veröffentlichen, jedoch lief „You Rock My World“ als Reaktion darauf, dass dieser Song bereits als Raubkopie in Umlauf war, zuerst im Radio. Sony lehnt jegliche weitere Vermarktung des Albums ab. Somit wurden lediglich zwei kommerzielle Singles ausgekoppelt, was Jacksons Karriere zum Stillstand brachte. Eine Veröffentlichung der Singles gab es in den USA nicht. Insgesamt wurden mindestens 7,5 Millionen Exemplare des Albums weltweit abgesetzt. Wirtschaftlich betrachtet war dies ein Flop, denn allein die Produktionskosten lagen zwischen 10 und 30 Millionen US-Dollar.

Obwohl „Invincible“, wie nahezu alle vorherigen Jackson-Alben, von den Kritikern zerrissen wurde, war es Nr. 1 in über 25 Ländern – auch in Deutschland, Großbritannien und den USA. Das Album wurde weltweit mit Platin ausgezeichnet. Allerdings geriet Jackson mit seiner Plattenfirma Sony Music wegen Ungereimtheiten bei der Vermarktung und Werbung in Konflikt. Sony stellte im Frühjahr 2002 jegliche weitere Vermarktung ein, und „Invincible“ verschwand schnell wieder von der Bildfläche.

Im Januar 2002 gewann Jackson einen American Music Award als „Künstler des Jahrtausends“, einen World Music Award als „Künstler des Jahrhunderts“ und war mittlerweile in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen worden. Somit hat er Teil an vier Hollywood-Sternen: mit den Jackson Five, den Jacksons, als Solokünstler und als Songschreiber.

Im November 2002 kam Michael Jackson mit seinen Kindern nach Berlin zur Bambi-Verleihung, um dort für sein Lebenswerk ausgezeichnet zu werden. Anlässlich des Berlin-Aufenthaltes Jacksons und seiner Kinder gab es einen Zwischenfall, bei dem Jackson leichtfertig sein drittes Kind (Prince Michael II, „Blanket“, leibliche Mutter unbekannt) über den Balkon seines Hotelzimmers für einige Sekunden den Fans zur Schau hielt.

Am 17. November 2003 erschien die Greatest-Hits-Compilation „Number Ones“, mit einem neuen Titel – „One More Chance“. Nach dem Welthit von 1995 – „You Are Not Alone“ und „Cry“ von 2001 war dieser Song bereits die dritte Zusammenarbeit Jacksons mit R. Kelly.

Am 22. November 2004 wurde eine weitere Greatest-Hits-Compilation veröffentlicht: „The Ultimate Collection“, ein Box-Set mit diversen Titeln der Jahre 1969–2004, zudem Outtakes, Demos und einigen neuen Songs (u. a. „We’ve Had Enough“) auf 4 CDs, sowie einer DVD, die das zweistündige Konzert der „Dangerous“-Tour in Bukarest 1992 zeigt.

Michael Jackson lebt seit Juni 2005 nicht mehr auf seinem Anwesen, der Neverland-Ranch. Es wurde bekannt, dass er sich stattdessen in Bahrain und Irland (2006) sowie Las Vegas (Dezember 2006) aufhielt. Seit April 2006 stand Michael Jackson kurzzeitig unter Vertrag des Labels 2Seas Records, das dem Sohn des Königs von Bahrain gehört. Derzeit ist nicht bekannt, ob und mit welcher Plattenfirma Jackson einen Vertrag ausgehandelt hat oder aushandeln wird.

Am 27. Mai 2006 erhielt er bei den „MTV Video Music Awards“ in Tokio einen Legend Award. Es war sein erster öffentlicher Auftritt seit dem Freispruch am 13. Juni 2005 (→#Zweite Anklage 2003 und Prozess 2004/2005). Am 15. November 2006 wurde ihm bei den World Music Awards in London ein Diamond Award verliehen für über 100 Millionen verkaufte Alben weltweit. Seine Alben haben die 200-Millionen-Marke allerdings bereits überschritten. Am 30. Dezember 2006 würdigten verschiedene Künstler den verstorbenen „Godfather of Soul“, James Brown, unter ihnen auch Michael Jackson.

Am 8. Februar 2008 erschien anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Erfolgsalbums Thriller die 25th Anniversary Edition des Albums. Nach der Special Edition aus dem Jahre 2001 ist dies bereits die zweite wesentliche Neu-Auflage des Albums. An dieser wirkten Stars wie Kanye West (Remix von Billie Jean), will.i.am (Bearbeitung von The Girl Is Mine und P.Y.T.), Akon (neue Version von Wanna Be Startin’ Somethin') und Fergie (Beat It) mit. Der The Girl Is Mine-Remix von will.i.am wurde am 25. Januar 2008 als Single veröffentlicht. Das gilt allerdings nicht für die USA – dort wurde Wanna Be Startin’ Somethin’ 2008 bereits am 23. Januar als Single veröffentlicht, bislang jedoch nur als Radio-Promo.

Anderen Jackson-Alben, von den Sonderfassungen im Jahre 2001 abgesehen, wurden Jubiläums-Ausgaben bislang jedoch nicht zuteil.

So feierten z. B. 2007 „Bad“ das 20. und „HIStory“ 2005 das 10. Jubiläum, es erschienen jedoch keine Sonderauflagen dieser Alben.

Am 5. März 2009 kündigte Michael Jackson in einer Pressekonferenz in London sein Comeback mit der Konzertserie This Is It in der O2 Arena an. [2][3][4] Nachdem zuerst nur 10 Konzerte angekündigt worden waren, wurden während des Ticketverkaufs aufgrund enorm großer Nachfrage schrittweise 40 weitere Termine hinzugefügt. Die bereits in Rekordzeit ausverkaufte Konzertreihe soll nun 50 Shows von Juli 2009 bis Februar 2010 umfassen.

Vorwurf Kindesmissbrauch

Erste Anklage 1993–1994

1993 musste sich Michael Jackson erstmals mit dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger auseinandersetzen. Evan Chandler, der Vater eines Kindes, das zeitweise auf seiner Neverland-Ranch gewohnt hatte, erhob Vorwürfe, Michael Jackson hätte seinen Sohn Jordan Chandler sexuell missbraucht. Den für 1994 angesetzten strafrechtlichen Prozess konnte Jackson jedoch abwenden, indem er dem mutmaßlichen Opfer sexueller Belästigungen – dem damals 14-jährigen Jordan Chandler – außergerichtlich eine Abfindung in Höhe von 20 Millionen US-Dollar zahlte und dieser für die Staatsanwaltschaft als Hauptbelastungszeuge nicht mehr zur Verfügung stand. Die Eltern des Jungen erhielten jeweils 1,5 Millionen US-Dollar, der Anwalt Larry Feldman 3 Millionen US-Dollar. Die Staatsanwaltschaft musste ihre Ermittlungen einstellen, da trotz intensiver Untersuchungen (u. a. einer Leibesvisitation Jacksons) und Nachforschungen außer der Aussage des betroffenen Jungen keine belastenden Indizien oder weiteren Zeugen ausfindig gemacht werden konnten – obwohl die Staatsanwaltschaft sogar eine Reise nach Australien antrat, um weitere Belastungszeugen zu finden. Ziel war u. a. ein Interview mit Brett Barnes, einem weiteren Minderjährigen aus Jacksons Umfeld, der die Missbrauchsvorwürfe jedoch nicht bestätigte. Ohne Strafantrag des Opfers war eine Anklageerhebung gegen einen des Kindesmissbrauch Verdächtigen in Kalifornien zudem nicht möglich.

Im Laufe des Prozesses von 2005 merkte Anwalt Thomas Mesereau an, dass er Jacksons damalige Zahlung an Chandler als Fehler ansehe und Jackson bereits damals besser beraten gewesen wäre, vor Gericht zu kämpfen und die Vorwürfe aus dem Weg zu räumen.

Zweite Anklage 2003 und Prozess 2004/2005

1999 wurde die Strafprozessordnung Kaliforniens geändert, so dass in Kindesmissbrauchsverfahren auch ohne Mithilfe des Opfers ermittelt und angeklagt werden kann. Am 19. November 2003 wurde bekannt, dass der Staatsanwalt von Santa Barbara County, Tom Sneddon, erneut wegen Verdachts auf mehrfachen Kindesmissbrauch Haftbefehl gegen den Popstar erwirkt hatte. Einen Tag zuvor wurde das Anwesen Neverland von 70 Ermittlern der Polizei durchsucht. Am 20. November 2003 stellte sich Michael Jackson den Behörden und wies alle Vorwürfe zurück. Nachdem Jackson vor laufenden Kameras in Handschellen abgeführt worden war, wurde er noch am selben Tag gegen eine Kaution von 3 Millionen US-Dollar freigelassen. Begründet wurde die hohe Kautionssumme damit, dass Jackson kein gewöhnlicher Angeklagter sei.

Sneddon hatte bereits im Verfahren im Jahr 1993 gegen Jackson ermittelt. Ihm wurde nachgesagt, einen persönlichen Rachefeldzug gegen den Künstler zu führen. Sneddon ist angeblich der Jackson-Song „D.S.“ auf „HIStory“ gewidmet. „D.S.“ steht zwar für „Dom Sheldon“ (wie im Songtext im Album-Booklet angegeben), tatsächlich hört man Michael Jackson jedoch deutlich „Tom Sneddon“ und nicht „Dom Sheldon“ singen. Immer wieder wiederholt Michael Jackson die Zeile „Tom Sneddon is a cold man“, am Ende des Songs ist ein Schuss zu hören.

Die erste Voranhörung im Prozess gegen Jackson fand am 16. Januar 2004 statt. Die Hauptverhandlung, die von einem beispiellosen Medienaufgebot aus aller Welt begleitet wurde, begann Anfang 2005. Beim ersten Termin erhielt Jackson von Richter Rodney Melville eine Rüge, weil er zwanzig Minuten zu spät erschienen war. Jackson erklärte sich erwartungsgemäß für „nicht schuldig“. Die Auswahl der Jury-Mitglieder begann am 31. Januar 2005 in Santa Maria (Kalifornien). Die 12-köpfige Jury bestand aus acht Frauen und vier Männern im Alter von 20 bis 79 Jahren.

Medienberichten zufolge erlitt Michael Jackson am 15. Februar 2005 auf dem Weg in den Gerichtssaal einen Schwächeanfall und wurde in die Notaufnahme eines Krankenhauses eingeliefert. Nach mehreren skurrilen Auftritten – unter anderem erschien Jackson in einem Pyjama zur Verhandlung und verlangte eine Vertagung, weil er einen Spinnenbiß in den großen Zeh erlitten habe – wurde an Jacksons Verfassung bis hin zur Unzurechnungsfähigkeit gezweifelt. Der Star wirkte abwesend und verwirrt. Zu einem bereits beantragten psychologischen Gutachten über den Zustand des Stars kam es jedoch nicht.

Am 30. April 2005 wurde Michael Jackson offiziell in 10 Punkten angeklagt. Sein Anwalt Thomas Mesereau plädierte auf „nicht schuldig“. Am 13. Juni 2005 wurde Jackson in allen 10 Anklagepunkten einstimmig freigesprochen.

Soziale Aktivitäten

Jackson hat erhebliche Mittel in wohltätige Zwecke investiert. Unter anderem gründete er die Stiftung „Heal The World“. Für sein vielfältiges Engagement im sozialen Bereich erhielt er 2002 den Bambi für sein Lebenswerk. Die Einnahmen aus seiner „Dangerous“-Welttournee spendete er nach eigenen Angaben komplett wohltätigen Zwecken. Für seine humanitären Leistungen ist ihm ein Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde gewidmet (→Rekorde). Aufgrund dieser Aktivitäten und seines Engagements für Kinder und Jugendliche wurde Jackson zweimal (1992 und 2003) für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

„Heal The World“ wurde im Jahr 2002 als Stiftung (Sitz war im Bundesstaat Kalifornien) gelöscht, da sie keine Steuererklärungen und Nachweise karitativer Tätigkeit mehr ablieferte.[5]

Im Oktober und November 2005 arbeitete Jackson laut eigener Aussage mit vielen namhaften Künstlern in London und Los Angeles an einer Charity-Single für die Opfer des Hurrikans Katrina in New Orleans, die jedoch nie veröffentlicht wurde.

Familie

Michael Jackson kam als achtes von insgesamt zehn Kindern des Kranführers Joseph Jackson (* 1929) und dessen Frau, der Verkäuferin Katherine Jackson (* 1930), in Gary (Indiana)) zur Welt. Der Vater sorgte von frühester Kindheit an für die musikalische Förderung der sechs Jungen und drei Mädchen. Er trieb sie immer wieder zu Höchstleistungen bei verschiedenen Talentwettbewerben an. Michael Jacksons Geschwister sind:

Die Band The Jackson Five wurde 1965 vom Vater Joseph Jackson gegründet und bestand aus den Brüdern Jackie, Tito, Jermaine, Marlon und Michael Jackson, wobei letzterer der Leadsänger wurde. Von Jacksons Geschwistern waren nach Auflösung der Gruppe The Jackson Five nur noch Michael und seine Schwester Janet Jackson dauerhaft erfolgreich, zeitweise konnten aber auch LaToya Jackson und Jermaine Jackson Charterfolge verbuchen. Tariano Adaryll Jackson II, Taryll Jackson und Tito Joe Jackson, Tito Jacksons Söhne und Michael Jacksons Neffen, waren als Band 3T kurzzeitig erfolgreich.

Michael Jackson war von 1994 bis Dezember 1995 mit Lisa Marie Presley und von 1996 bis 1999 mit Deborah Jeanne Rowe verheiratet. Aus der Ehe mit Rowe gingen mit Prince Michael Jackson Jr. (* 1997) und Paris Michael Katherine Patricia Jackson (* 1998) zwei Kinder hervor. Sein drittes Kind, Prince Michael Jackson II, genannt Blanket, kam 2002 zur Welt. Wer dessen Mutter ist, ist bis heute nicht bekannt. Jackson hat das alleinige Sorgerecht für alle drei Kinder.

Gesundheit und Operationen

Gegen Ende der 1970er oder Anfang der 1980er Jahre unterzog sich Michael Jackson der ersten kosmetischen Operation, der weitere Operationen folgten, vor allem an der Nase. Jackson selbst erklärte 1993 in einem Interview mit Oprah Winfrey, sich zwei Eingriffen an der Nase und einem Eingriff am Kinn unterzogen zu haben. Jackson gab an, dass er aus medizinischen Gründen gezwungen gewesen sei, zusätzliche Eingriffe am Kopf vornehmen zu lassen. Bei einem Unfall mit Feuerwerkseffekten beim Dreh eines Pepsi-Werbespots habe er schwere Verbrennungen am Kopf erlitten.[6]

Zu den Vermutungen in den Medien, er habe sich die Haut aufhellen lassen, erklärte Jackson in dem weltweit ausgestrahlten Fernsehinterview, die Veränderung seiner Hautfarbe sei auf die Hautkrankheit Vitiligo zurückzuführen. Dabei werden immer mehr Pigmentzellen der Haut zerstört. Die Haut verliert ihre natürliche Farbe, wird dünner und reagiert sehr empfindlich auf Sonnenlicht.

Rekorde

Michael Jackson hält eine ganze Reihe statistischer Rekorde, unter anderem:[7]

  • Das meistverkaufte Musikalbum der Welt – „Thriller“ von 1982 mit ca. 60 Millionen verkauften Exemplaren.
  • Der höchstdotierte Plattenvertrag aller Zeiten, 890 Millionen US-Dollar von Sony, 1991.
  • Männlicher Solokünstler mit den meisten Nr.-1-Singles in den US-amerikanischen Charts (14).
  • Künstler mit den meisten Alben, die von Null auf Eins in die US-Charts eingestiegen sind – „Bad“, „Dangerous“, „HIStory“ und „Invincible“.
  • Erster Sänger, der von Null auf Platz 1 der US-Singles Charts einstieg („You Are Not Alone“, 1995).
  • Erfolgreichste Konzertserie, im Sommer 1988 waren seine Konzerte für sieben Nächte im Wembley-Stadion in London ausverkauft, insgesamt besuchten 504.000 Menschen diese sieben Konzerte.
  • Künstler, der die meisten Grammy Awards bei einer Verleihung gewann (8 Stück, 1984).
  • Die meisten Nr.-1-Hits eines Albums in den USA („Bad“ – fünf Singles dieses Albums erreichten die Spitzenposition).
  • Das meistverkaufte Musikvideo der Welt, die Videokassette „Making Michael Jackson’s Thriller“ von 1983.
  • Höchstbezahlter Prominenter für Werbespots, Pepsi zahlte ihm 12 Millionen US-Dollar, damit er für sie vier Werbespots dreht.
  • Künstler mit den teuersten Videoclips aller Zeiten: „Scream“ (bis heute), „Black Or White“ sowie „You Rock My World“, die jeweils mehrere Millionen Dollar verschlangen. Ebenfalls in die Millionen gingen die Produktionen der Clips „Remember The Time“ sowie „In The Closet“.
  • Im Guinness-Buch der Rekorde ist Jackson der Eintrag „erfolgreichster Unterhaltungskünstler aller Zeiten“ gewidmet.[8]

Diskografie

Siehe Hauptartikel: Michael Jackson/Diskografie

Literatur

  • Michael Jackson: Moonwalk, Goldmann Wilhelm, München 1988, ISBN 3-442-09659-6
  • Michael Jackson: Dancing The Dream – Gedichte und Gedanken, Goldmann, München 1992, ISBN 3-442-42079-2
  • Jochen Ebmeier: Michael Jackson – Das Phänomen, Atlantis-Musikbuch Verlag, Mainz 1999, ISBN 3-254-08380-6
  • Marcel Feige: Das große Lexikon über Michael Jackson, Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89602-504-X
  • J. Randy Taraborrelli: Michael Jackson – Die Biographie, Heel, Königswinter 2000, ISBN 3-89365-795-9
  • Joseph Jackson: Die Jacksons, Random House Entertainment, München 2004, ISBN 3-8090-3028-7

Filmografie

  • 1978: The Wiz – Das zauberhafte Land (VHS, 2004: DVD; insgesamt 4 Oscar-Nominierungen)
  • 1984: Making Michael Jackson's Thriller (VHS/Laserdisc, nicht DVD)
  • 1986: Captain EO (Dieser Film war von 1986 bis Ende der 1990er Jahre in den verschiedenen Disneyland-Parks zu sehen, kommerziell unveröffentlicht.)
  • 1988: Michael Jackson…The Legend Continues (VHS/Laserdisc)
  • 1988: Moonwalker (VHS/Laserdisc, 2004: DVD)
  • 1993: Dangerous – The Short Films (VHS/VCD, 2001: DVD)
  • 1995: Video Greatest Hits – HIStory (VHS/VCD, 2001: DVD)
  • 1997: HIStory on Film Vol. 2 (VHS/VCD, 1998: DVD)
  • 1996: Ghosts (Uraufführung in ausgewählten US-Kinos)
  • 1997: Ghosts (abgeänderte Fassung, VHS/VCD, nicht DVD)
  • 2002: Men in Black II (DVD)
  • 2003: Number Ones (DVD)
  • 2004: Live In Bucharest: The Dangerous Tour (DVD, zunächst nur im Boxset The Ultimate Collection enthalten, später auch einzeln erhältlich)
  • 2004: Miss Cast Away (DVD)
  • 2005: Live In Bucharest: The Dangerous Tour (Einzel-DVD)

Videoclips

Michael Jackson war und ist bekannt für seine aufwändigen Musikvideoproduktionen. Folgende Musikvideos sind ausgestrahlt worden:

  • 1979: Don’t Stop ’Til You Get Enough
  • 1980: Rock With You
  • 1980: She’s Out Of My Life
  • 1983: Billie Jean
  • 1983: Beat It
  • 1983: Say Say Say (mit Paul McCartney und LaToya Jackson)
  • 1984: Thriller
  • 1985: We are the World (USA for Africa)
  • 1987: Bad
  • 1987: The Way You Make Me Feel (u. a. mit LaToya Jackson)
  • 1988: Man In The Mirror
  • 1988: Dirty Diana
  • 1988: Another Part Of Me
  • 1988: Smooth Criminal (auch als „Zeitraffer“-Version)
  • 1989: Leave Me Alone (aus dem Film „Moonwalker“)
  • 1989: Liberian Girl (mit vielen Stars)
  • 1991: Black Or White (mit Macaulay Culkin, Tyra Banks, Homer Simpson, Bart Simpson)
  • 1992: Remember The Time (mit Eddie Murphy, Iman, Magic Johnson)
  • 1992: In The Closet (mit Naomi Campbell) (auch als Remix-Video „Club Mix“)
  • 1992: Who Is It (2 Versionen: Europäische und US-Version; US-Version beinhaltet lediglich Zusammenschnitt diverser Konzerte)
  • 1992: Jam (mit NBA-Star Michael „Air“ Jordan)
  • 1992: Heal The World
  • 1993: Whatzupwitu (mit Eddie Murphy)
  • 1993: Give In To Me (mit Slash, seltene Alternativ-Version mit anderen Szenen existiert)
  • 1993: Will You Be There (auch als „Free Willy“-Version)
  • 1993: Gone Too Soon
  • 1995: Scream (mit Janet Jackson)
  • 1995: Childhood (auch als „Free Willy 2“-Version)
  • 1995: You Are Not Alone (mit Lisa Marie Presley, Alternativ-Version mit anderen Szenen inkl. MJ als Engel existiert)
  • 1995: Earth Song
  • 1996: They Don’t Care About Us (2 Versionen: 1. spielt in Brasilien, 2. im Gefängnis mit Einblendung diverser historischer Greueltaten)
  • 1996: Stranger In Moscow
  • 1996: Why (mit 3T)
  • 1997: Blood On The Dance Floor (auch als Remix-Video „Refugee Camp Mix“)
  • 1997: HIStory (Tony Moran Remix)
  • 1997: Ghosts (Zusammenschnitt des gleichnamigen Musikfilms)
  • 2001: You Rock My World (mit Chris Tucker, Marlon Brando, Michael Madsen, Billy Drago; mehrere unterschiedlich lange Versionen, u. a. mit anderer Soundabmischung und ein paar zusätzlichen Szenen)
  • 2001: Cry (ohne Beteiligung von Michael Jackson)
  • 2001: What More Can I Give (Studio-Aufnahmen, die bei der Bambi-Verleihung 2002 und den Radio Music Awards 2003 gezeigt wurden)
  • 2003: One More Chance (Zusammenschnitt diverser Videos/Konzerte, richtiges Video wurde weder fertiggestellt noch veröffentlicht)
  • 2004: Cheater (nur im UK gezeigter Zusammenschnitt diverser Konzerte)

Auszeichnungen (Auswahl)

  • American Cinema Awards (1990)
  • American Dance Award (1989)
  • American Music Awards (1980, 1981, 1984, 1986, 1988, 1989, 1993)
  • American Video Awards (1984)
  • Bambi (2002)
  • BET (1989)
  • Billboard Awards (1972, 1980, 1983, 1984, 1988, 1989)
  • Billboard Video Awards (1983)
  • Black Gold Awards (1983)
  • Blues & Soul (1988)
  • Boy Scouts of America (1990)
  • BMI Awards (1990, 1993)
  • BRAVO Magazin (1987, 1988, 1989, 1992, 1993, 1998)
  • BRE Awards (1989)
  • Brit Awards (1984, 1988, 1989, 1996)
  • British TV Industry Awards (1989)
  • British Academy of Music Awards (1989)
  • British Phonographic Industry Awards (1981, 1989)
  • Capital Children Museum (1990)
  • Cashbox (1980, 1983, 1989)
  • Congress (1972): Special Commendation for positive Role Models: The Jackson 5
  • Crenshaw Community Youth and Arts Foundation (1994)
  • Critic's Choice Award (1989)
  • Crystal Globe Awards (1984)
  • Ebony Magazine Awards (1984)
  • Ebony Magazine American Black Achievement Award (1988)
  • Echo (1993)
  • Emmy Nominee (1990)
  • Entertainment Tonight (1989)
  • Forbes Magazine (1988, 1989)
  • Friday Night Video (1989)
  • Gardener Street Elementary School (1989)
  • Golden Globe Awards (1972)
  • Grammy Awards (1971, 1979, 1983, 1984, 1985, 1986, 1989, 1990, 1993, 1995) (18-mal)
  • Guild Hall Party (1988)
  • Guinness Book of World Records (1984, 1986, 1993, 2006)
  • Hollywood Star (1984)
  • Hotel Royal Plaza (1984)
  • MTV Japan (2006)
  • MTV Awards (1984, 1989, 1991)
  • MTV Vanguard (1988)
  • Music Connection (1990)
  • NAACP Image Awards (1970, 1971, 1972, 1980, 1981, 1984, 1988, 1993)
  • NABOB (1992)
  • National Urban Coalition (1989)
  • NARM (1984)
  • Operation One to One Award (1992)
  • Oscar-Nominierung für den Song „Ben“ 1973
  • People’s Choice Awards (1984, 1986, 1989)
  • Pop Rock Magazine (1994)
  • Rolling Stone (1983, 1989)
Australien (1983): Album of the Year, Single of the Year
Brasilien (1983): International Artist of the Year
Griechenland (1983): Record of the Year
Großbritannien (1983, 1984): Album of the Year, Artist of the Year
Italien (1983): Artist of the Year
Japan (1983): Artist of the Year, Male Vocalist, Album of the Year
Niederlande (1983): Album of the Year
Spanien (1983): Most Important Foreign Album
  • Smash Hits Awards (1994)
  • Sony Entertainment (CBS Records) (1990)
  • Soul Train Awards (1988, 1989, 1990, 1993)
  • UNCF (1988)
  • U.K. TV Show (1989)
  • Vanity Fair (1989, 1990)
  • Video Software Dealer Association (1989)
  • White House Ricognition (1990)
  • World Music Awards (1989, 1993, 2000, 2006 – Diamond Award)
  • Gabon, Africa (1992): National Honor of Merit Award
  • Wembley-Stadion (1988): For Seven Sell Out Record Breaking Shows
  • World Awards (Vienna 2002): World Arts Award
  • President of U.S. George Bush (1992): Point of Light Ambassador

Einzelnachweise

  1. Michael Jackson wird 50, Süddeutsche Zeitung, 28. August 2008
  2. Jacko kündigt Comeback an
  3. [1]
  4. Wiener Zeitung: Ein letztes Aufbäumen des einstigen "King" Michael Jackson
  5. Quelle ist eine AP-Meldung vom 23. März 2004.
  6. Surgeon: Michael Jackson A “Nasal Cripple”. A Leading Surgeon on the Evolution of Michael Jackson’s Face. Auf: ABC News, 8. Februar 2003.
  7. Michael Jackson Records Achieved. Auf: allmichaeljackson.com.
  8. Jackson receives his World Records. Auf: Yahoo! Music News, 14. November 2006.

Weblinks


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