Jose Manuel Castanon

Jose Manuel Castanon
José Manuel Castañón
Castañón mit Kriegsverwundung

José Manuel Castañón (* 10. Februar 1920 in Pola de Lena, Asturien; † 6. Juni 2001 in Madrid) war ein spanischer Schriftsteller. Obwohl er im Spanischen Bürgerkrieg auf der Seite General Francisco Francos kämpfte, war er sehr bald vom Regime Francos enttäuscht, und ging 1958 ins Exil nach Venezuela. Sein bekanntester Roman, Moletu-Voleva (veröffentlicht in Madrid 1956), ist eine Geschichte über die verrückte Sinneslust an Geld und fand bei der Kritik und dem Publikum besonderen Anklang.

Leben

José Manuel Castañón war das dritte von sieben Kindern des Rechtsanwalts Guillermo Castañón und seiner Frau Berta de la Peña. Sein Vater war ein sehr intellektueller und gebildeter Mensch, der seinem Sohn die Liebe zur Literatur und zu den Büchern vermittelte. Er verbrachte seine Kindheit bei seinen Eltern. Das Lesen machte ihm Spaß, als kleine Junge vertiefte er sich in literarische Bücher in der Bibliothek seines Vaters und an einem sehr jungen Alter war ihm schon klar, dass er ein Schriftsteller werden wollte.

Beim Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs verlässt er heimlich sein Elternhaus um sich in einem Infanteriebataillon einzutragen. Im 1937, mit 17 Jahren, wird er im Kampf um Oviedo schwer am Arm verletzt und verliert das Gefühl für seine rechte Hand. Trotzdem meldet er sich wieder an die Front und wurde zum Leutnant gefördert. 1941 wird er als Einjährigen-Freiwilliger in der Blauen Division rekrutiert.

Nach seiner Rückkehr heiratete er seine Cousine Nieves Escalada mit der er fünf Kinder hatte. Er graduierte in Rechtswissenschaften an der Universität von Oviedo und arbeitete einschließlich als Rechtsanwalt in Einzelpraxis für einige Jahre in Oviedo.

Bald fing er an seine Abneigung gegen die Diktatur des General Franco auszudrücken. Castanon weigerte sich wegen der unfairen Behandlung der besiegten Republikaner und den diskriminierenden Gerichtsverfahren an Francos Regime teilzuhaben. Er protestierte öffentlich gegen die Diktatur, verlangte eine gerechte Behandlung der Familien der Republikaner, die im Krieg getötet wurden und gegenüber kriegsverletzten oder untergetauchten Republikanern. Infolge seiner oppositionellen Haltung wurde er 1953 inhaftiert. Beeinflusst von der großartigen Persönlichkeit eines Mithäftlings, schrieb er im Gefängnis seinen ersten Roman, Moletu-Voleva, der 1956 in Madrid trotz Zensur veröffentlicht wurde. Im Jahr 1957 erschien sein nächster Roman Bezana Roja. Zu dieser Zeit hatte er schon den Entschluss gefasst, ins Exil zu gehen. Ιm 1958 schlug er ein Angebot, als Infanteriekapitän tätig zu werden, aus und bat stattdessen die spanische Regierung eine Rente an einen kriegsverletzten Republikaner des spanischen Bürgerkrieg zu zahlen.

Daraufhin floh er nach Frankreich. Von dort übersiedelte er nach Venezuela, wo er politisches Asyl bekam. Seine Frau und fünf Kinder folgen ihm nach zwei Jahren. In Venezuela arbeitete er als freier Schriftsteller und lebte nun ausschließlich von seiner literarischen Tätigkeit. Dort wurden auch die meisten seiner Werke veröffentlicht. 1987 wurde Castanon mit dem Orden Andrés Bello der Republik Venezuela ausgezeichnet, in Anerkennung der Verdienste um die Verbreitung spanischer Literatur und Kultur.

Jose Manuel Castanon liebte die Poesie, so konnte er eine außerordentliche Anzahl von Gedichten auswendig rezitieren, und gerne vor Publikum vortrug. Er schrieb ein Buch über den peruanischen Dichter Cesar Vallejo („Pasion por Vallejo“). 1983 wurde er zum Ehrenbürger, dem von Santiago de Chuco, Geburtsort Vallejos, ernannt.

Während seiner Dienstzeit in der Blauen Division hatte Castanon ein Tagebuch geschrieben, das 1991 unter dem Titel „Diario de una Aventura“ veröffentlicht wurde. Er schrieb außerdem Bücher über seine politische Ideologie und seinen inneren Kampf vor dem Bruch mit dem Franco-Regime, dem er zuvor aus Überzeugung diente. 1977, als in Spanien bereits die Spuren der Diktatur verschwunden waren, kehrte er nach Madrid zurück. Dort verstarb er am 6. Juni 2001.

Werk

  • Moletu-Voleva (1956)
  • Bezana Roja (1957)
  • Andres Cuenta su Historia (1962)
  • Encuentro con Venezuela (1962)
  • Confesiones de un vivir absurdo (1959)
  • Una Balandra encalla en Tierra firme (1958)
  • Cuba hablo contigo (1989)
  • Cuba sigo Hablando contigo (1993)
  • Pasion por Vallejo (1963)
  • Entre dos Orillas (1975)
  • Me Confieso Bolivarianamente (1982)
  • Cuentos Vividos (1976)
  • Diario de una Aventura (1991)
  • En mi sentir revuelto (1992)
  • Mi Padre y Ramon Gomez de la Serna

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