- Josef Capek
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Josef Čapek (* 23. März 1887 in Hronov nad Metují, Ostböhmen; † 1.(?) April 1945 im KZ Bergen-Belsen) war ein tschechischer Maler, Zeichner, Graphiker, Photograph und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Josef Čapek wurde 1887 in Hronov bei Náchod geboren und studierte in Prag.
Maler
Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Karel Čapek verbrachte er einige Jahre in Paris. Josef Čapeks spezifische Vorstellung des Kubismus als Stilrichtung nahm Elemente der tschechischen Volkskunst auf. Josef illustrierte auch die meisten Werke seines Bruders Karel. Bekannt ist Josef Čapek auch als Urheber des Begriffs Roboter, den sein Bruder Karel Čapek für das Theaterstück R.U.R. verwendete. Auch die damals neue Wortschöpfung „Automat“ kommt in seinem Buch Lelio aus dem Jahr 1917 (in der Geschichte Opilec) bereits zweimal vor.
Sein Werk stand zudem unter einem sozialen und politischen Akzent. In den 30er Jahren schuf er Bilder, die den Protest gegen den Krieg zum Thema hatten. Josef Čapek gehörte neben Emil Filla, Vincent Kramář, Bohumil Kubišta, Otto Gutfreund, Josef Chochol zu einer Gruppe junger tschechischer Künstler, die den Kubismus in Form von Bildern, Design, Plastiken und Zeichnungen sowie Architektur nach Prag brachten.
Schriftsteller
Zusammen mit Karel Čapek veröffentlichte Josef auch Schauspiele und Erzählungen. Der Roman Schatten der Farne und andere Werke um 1930 sind dem Expressionismus zuzuordnen, späteres dem Neuklassizismus. Als Kinderbuchautor wurde Čapek (zunächst nur in seiner Heimat) vor allem durch Geschichten vom Hündchen und vom Kätzchen bekannt, die ebenfalls den Einfluss des Expressionismus zeigen. Wau und Miau, zwei vermenschlichte Haustiere, sehen sich in den kurzen Episoden jeweils mit allzu menschlichen Problemen des Alltags konfrontiert, die sie mehr oder minder geschickt lösen. Čapek illustrierte die Geschichten selbst.
Tod
Unmittelbar nach Kriegsbeginn am 1. September 1939 wurde Josef Čapek verhaftet und in verschiedene Konzentrationslager gebracht. Er starb Anfang April 1945 in Bergen-Belsen. In Prag und in vielen anderen Orten ist nach den Gebrüdern Čapek eine Straße benannt.
Werke
- Stín kapradiny (Schatten der Farne)
- zusammen mit Karel Čapek: Ze života hmyzů (Aus dem Leben der Insekten); Komödie in drei Akten
Literatur
- Johannes Urzidil: Zeitgenössische Maler der Tschechen: Čapek, Filla, Justitz, Špála, Zrzavý. Bratislava/Preßburg, Forum 1936.
- Vítězslav Nezval: Josef Čapek, 1937
Weblinks
Personendaten NAME Čapek, Josef KURZBESCHREIBUNG tschechischer Maler und Schriftsteller GEBURTSDATUM 23. März 1887 GEBURTSORT Hronov, Böhmen STERBEDATUM 1. April 1945 STERBEORT KZ Bergen-Belsen
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