Josef Plecnik

Josef Plecnik
Jože Plečnik (Büste vor der Universität Ljubljana)
Zacherl-Haus in Wien
National- und Universitätsbibliothek, Ljubljana
Friedhof Žale, Ljubljana (Eingang)
500 Tolar Schein

Jože Plečnik (auf seinen Bauten in Wien gelegentlich als Josef Plecnik bezeichnet) (* 23. Januar 1872 in Ljubljana (Laibach); † 7. Januar 1957 ebenda) war ein slowenischer Architekt. Er war Schüler von Leopold Theyer in Graz und von Otto Wagner in Wien. Seine vorwiegenden Wirkungsstätten waren Ljubljana, Wien und Prag. Reisen nach Rom und Paris hatten einen großen Einfluss auf ihn und seinen späteren Architekturstil.

In den Jahren 1900 bis 1913 entstanden seine bekanntesten Gebäude in Wien: das Zacherl-Haus (1903–1905), ein Firmengebäude in Wiens Innerer Stadt (Brandstätte, Ecke Bauernmarkt) mit eleganten Formen und ausgestaltet mit Marmor und Stahlstiften, sowie die Heilig-Geist-Kirche in Wien-Ottakring (1910–1913).

1911 wurde er vom Professorenkollegium einstimmig als Nachfolger von Otto Wagner vorgeschlagen. Durch Intervention von Erzherzog Franz Ferdinand wurde die Professur jedoch mit Leopold Bauer besetzt. Plečnik konnte jedoch die Nachfolge von Jan Kotěra in Prag antreten.

Im Jahr 1920 ernannte ihn der tschechoslowakische Staatspräsident Tomas G. Masaryk zum Architekten der Prager Burg. Jože Plečnik wurde damit verantwortlich für die Umgestaltung der Burg. 1922 begann er mit Vorträgen in Ljubljana, kehrte jedoch bis 1935 regelmäßig nach Prag zurück. 1925 begann er mit der Umgestaltung von Ljubljana. Von 1936 bis 1941 errichtete er die National- und Universitätsbibliothek der slowenischen Hauptstadt. Auch die Uferbebauung der Ljubljanica sowie die Drei Brücken (Tromostovje) im Stadtzentrum sind sein Werk.

Bekannt ist auch seine behutsame Renovierung und Erweiterung der Kirche in Bogojina in der Prekmurje.

Jože Plečniks nicht verwirklichter Entwurf für ein Parlamentsgebäude in Ljubljana ist auf der nationalen Seite der slowenischen 10-Cent-Münze abgebildet. Auch der 500-Tolar-Schein der von 1991 bis 2007 gültigen slowenischen Währung zeigt ein Portrait Jože Plečniks.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Damjan Prelovšek: Josef Plečnik, 1872-1957: Architectura perennis. Residenz Verlag, Salzburg/Wien 1992, ISBN 3-7017-0779-0 (aus dem Slowenischen von Dorothea Apovnik). 
  • Adolph Stiller: Josef Plečnik – Architekt in Wien, Prag und Laibach. Verlag Anton Pustet, Salzburg/München 2006, ISBN 3-7025-0542-3. 

Weblinks



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