Amtsbezirk Suckow

Amtsbezirk Suckow
Żukowo
Żukowo führt kein Wappen
Żukowo (Polen)
DEC
Żukowo
Żukowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Sławno
Gmina: Sławno
Geographische Lage: 54° 17′ N, 16° 48′ O54.28861111111116.7977777777787Koordinaten: 54° 17′ 19″ N, 16° 47′ 52″ O
Einwohner: 350 ([1])
Postleitzahl: 76-100
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: ZSL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Danzig

Żukowo (deutsch Suckow, Kreis Schlawe/Pommern) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Landgemeinde Sławno (Schlawe) im Powiat Sławieński.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Das sehr alte Dorf Żukowo – mit geschlossenem Dorfkern und Dorfanger in der Mitte – liegt südöstlich der Kreisstadt Sławno an der Grenze zwischen den Wojewodschaften Westpommern und Pommern. Eine Nebenstraße, die zwei Kilometer südlich von Sławno bei Pomiłowo (Marienthal) von der Woiwodschaftsstraße 205 abzweigt, führt über Gwiazdowo (Quäsdow) nach Żukowo und weiter über Łętowo (Lantow) bis nach Korzybie (Zollbrück).

Bis 1945 war der Ort Bahnstation an der Reichsbahnstrecke Schivelbein–Gramenz–BublitzZollbrück. Heute bietet das Dorf Korzybie Anschluss an die PKP–Linien Nr. 212 (Korzybie–Bytów (Bütow)Lipusz (Lippusch)), Nr. 405 (Piła (Schneidemühl)Szczecinek (Neustettin)Miastko (Rummelsburg)Słupsk (Stolp)Ustka (Stolpmünde) und Nr. 418 (Korzybie–Sławno–Darłowo (Rügenwalde)).

Żukowo liegt in leicht hügeliger Landschaft, die durch kleine Waldungen aufgelockert ist, und reicht bis an den früher so genannten Suckower Forst, bei einer Höhenlage von etwa 50 Metern über NN. Nachbarorte sind im Nordwesten Gwiazdowo, im Osten Korzybie, im Süden Łętowo (Lantow) und im Westen Janiewice (Jannewitz).

Ortsname

Die Ortsbezeichnung Suckow kommt in Norddeutschland häufiger vor. Früher lautete der Ortsname auch Suckou und Suckau, dann auch Adlig Suckow – zur Unterscheidung von Suckow bei Rügenwalde ebenfalls im Kreis Schlawe, dass dann See Suckow hieß (heute polnisch Żukowo Morskie). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Ort offiziell Suckow benannt. Die Ortsbezeichnung Żukowo tritt in Polen ebenfalls häufiger auf.

Geschichte

Solange die historischen Überlieferungen zurückreichen, ist Suckow immer ein Guts– und Bauerndorf gewesen. 1363 unterzeichnet Dubbeslao de Zukowe einen Darlehnsvertrag der Stadt Schlawe mit Kolberger Bürgern.

Seit Alters her ist Suckow ein Lehen derer von Massow. Um 1466 wird der fürstlich pommersche Rat Nicolaus von Massow genannt. Letzter dieser Familie ist 1665 Jacob von Massow. 1666 sind Teile an die Familien von Kleist und von Damitz verpfändet, und in den folgenden Jahren gehört das Lehen der Familie von Podewils in Krangen (heute polnisch: Krąg).

Um 1780 wird Suckow als eines der größten Dörfer der Region genannt – mit 1 Vorwerk, 1 Wasser– und Schneidemühle, 1 Prediger, 1 Organist, 1 Küster, 16 Bauern, 1 Halbbauern, 6 Kossäten, 1 Krug und 1 Schmiede, bei insgesamt 33 Feuerstellen.

Vor 1818 geht das Lehen an den späteren Grafen Werner von Blumenthal – wohl aufgrund der Ehe mit der Gräfin August Friederike von Podewils aus dem Hause Krangen. 1874 veräußert deren Sohn Graf Werner von Blumenthal die Herrschaft an den Fürsten Karl Anton von Hohenzollern–Sigmaringen. 1931 gibt die Hohenzollernsche Verwaltung die Landwirtschaft auf und verkauft die Fläche von 778 Hektar an die Pommersche Landgesellschaft, die daraufhin eines der größten deutschen Siedlungsverfahren abwickelt.

Im Jahre 1818 hatte Suckow 236 Einwohner. Ihre Zahl stieg 1895 auf 575, 1933 auf 712 und betrug 1939 noch 694. Heute leben in Żukowo rund 350 Einwohner. Die Schule von Suckow war im 18. und 19. Jahrhundert einklassig. Erst ab 1905 wurde sie zweiklassig geführt, und das Gebäude 1932 erweitert und vollständig renoviert.

Am 6. März 1945 besetzten sowjetische Truppen das Dorf. Die Bewohner waren in Richtung Nordosten geflüchtet und kamen bis Saleske (Zaleskie), wo sie von russischen Einheiten überrollt und zur Heimkehr gezwungen wurden. Ein Großteil der Bevölkerung wurde entweder vertrieben oder nach Russland zum Arbeitseinsatz verschleppt. Ein kleinerer Restteil hatte im Ort auf einer Kolchose zu arbeiten. Bis Ende 1945 waren alle Höfe von polnischen Familien in Besitz genommen worden. Suckow kam als Żukowo unter polnische Verwaltung und ist heute ein Ortsteil der Gmina Sławno im Powiat Sławieński in der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Stolp).

Ortsgliederung bis 1945

Vor 1945 gehörten zur Gemeinde Suckow fünf Ortschaften bzw. Wohnplätze:

  • Hohenzollerndorf (polnisch: Brzeście), eine 1931 auf dem Gelände des hohenzollernschen Gutes angelegte Siedlung, 1,5 Kilometer westlich von Suckow,
  • Neu Suckow (Żukówko), früher auch Abbau Vegelitz, 10 Bauernhöfe, 300 Meter nördlich von Suckow, die Anlage stammt wahrscheinlich aus der Zeit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts,
  • Neu Suckow, Forstarbeiterhaus, früher zwei Häuser, seit 1932 ein Forstarbeitergehöft bei Wilhelmsruh,
  • Suckower Mühle, Wassermühle am Mühlenbach hinter Wilhelmsruh an einem Feldweg,
  • Wilhelmsruh (Plochymierz), Bauerngehöft zwischen Neu Suckow und der Mühle.

Der Wohnplatz Suckow, Bahnhof lag bereits im Gemeindegebiet von Lantow (Łętowo).

Amtsbezirk Suckow

Vor 1945 bildete die Gemeinde Suckow zusammen mit den Gemeinden Jannewitz (Janiewice), Lantow (Łętowo) und Quäsdow (Gwiazdowo) den Amtsbezirk Suckow im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern.

Außerdem waren die vier Gemeinden zum Standesamt Suckow vereinigt und gehörten zum Amtsgerichtsbezirk Schlawe.

Dorfkirche

Die Suckower Dorfkirche, auf dem Kirchberg weithin sichtbar, ist ein spätgotisches, in Ziegel- und Feldsteinbauweise errichtetes Gotteshaus mit Westturm. Die reichhaltige Innenausstattung aus Schnitzwerk (Altar, Kanzel, Orgelprospekt) stammt aus der Zeit um 1700 und ist größtenteils ein Geschenk der Angehörigen der Familie von Podewils auf Krangen.

Bis 1945 evangelisch, dient sie heute als Pfarrkirche zur Verklärung des Herrn (kościół Przemienienia Pánskiego) der katholischen Gemeinde.

Verweise

Literatur

  • Manfred Vollack (Hrsg.): Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch. Husum, 1988/1989

Weblinks

Fußnoten

  1. [1]

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