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Leila Bronia Josefowicz (* 20. Oktober 1977 in Mississauga, westlich von Toronto in der Provinz Ontario) ist eine kanadische Violinistin.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Leila Josefowicz wurde als Kind einer polnisch-englischen Familie geboren. Ihre Mutter Wendy ist Genetikerin, der Vater Jack Physiker. Kurz nach der Geburt zog die Familie nach Kalifornien um, etwas nördlich von Los Angeles.
Ihr Vater liebte die Violine und so erhielt sie ihren ersten Geigenunterricht mit dreieinhalb Jahren nach der Suzuki-Methode. Ab 5 Jahren lernte sie bei Idel Low, ab 8 bei Robert Lipsett, dem besten Violinlehrer Kaliforniens. Als Wunderkind trat sie auf Partys und Galas in Hollywood und Beverly Hills auf, die zu Ehren von Präsidenten und Stars gegeben wurden. Im Alter von 10 Jahren trat sie in einer landesweit im Fernsehen übertragenen NBC-Show auf zu Ehren von Bob Hope, bei der so berühmte Gäste wie Ronald Reagan, Andrew Lloyd Webber, die Martha Graham Dance Company und der Pianist Van Cliburn anwesend waren. Sie spielte die Scherzo-tarantelle von Henryk Wieniawski und erzielte ein so großes Echo in den Medien, dass sie ihren ersten großen Management-Vertrag mit IMG bekam.
Mit 13 Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Philadelphia um, damit sie am Curtis Institute of Music studieren konnte. Sie hatte Violinenunterricht bei Jaime Laredo, Joseph Gingold, Felix Galimer und Jascha Brodsky. Zusätzlich lernte sie bei Felix Galimir Kammermusik. Darüber hinaus wurde sie maßgeblich beeinflusst von Seiji Ozawa und Sir Neville Marriner, den sie als ihren Mentor betrachtet. Ihre musikalischen Vorbilder sind Nathan Milstein, Jascha Heifetz, Bronisław Huberman und Fritz Kreisler.
Leila Josefowicz lebt heute in New Yorks Upper West Side. 2006 hat sie sich von ihrem Mann, dem Dirigenten Kristjan Järvi, getrennt. Sie hat mit ihm einen Sohn, Lukas.[1][2]
Solistin
Mit 16 Jahren debütierte Leila Josefowicz 1994 in der Carnegie Hall mit Tschaikowskis Violinkonzert in Begleitung der Academy of St. Martin in the Fields unter Sir Neville Marriner. Zu den vielen bedeutenden Orchestern, mit denen sie gespielt hat, zählen:
- in den USA die Big Five, d. h. das New York Philharmonic, das Boston Symphony Orchestra, das Chicago Symphony Orchestra, das Philadelphia Orchestra und das Cleveland Orchestra
- in Europa das London Philharmonic Orchestra, das Koninklijk Concertgebouworkest, das BBC-Sinfonieorchester, das Oslo Philharmonic Orchestra, das Leipziger Gewandhaus-Orchester, das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt, das Orchestre National de France, Orchestre National de Belgique, die Wiener Symphoniker und das Deutsche Symphonieorchester Berlin
- in Asien das NHK Symphony Orchestra Tokio und das Asian Youth Orchestra.
Sie arbeitete mit angesehenen Dirigenten wie Seiji Ozawa, Valery Gergiev, Wolfgang Sawallisch, Charles Dutoit, Kurt Sanderling, Mikko Franck und Franz Welser-Moest zusammen.
Im September 2003 war sie Solistin beim berühmten Konzert "Last Night of the Proms" in der Londoner Royal Albert Hall. Ihre letzte Deutschlandtournee führte sie im November 2006 mit dem Bergen Philharmonic Orchestra nach Wiesbaden, Regensburg, Köln und Düsseldorf.
Neue Musik
Leila Josefowicz pflegt engen Kontakt zu den Komponisten John Adams und Oliver Knussen. Sie integriert Neue Musik in ihre Programme und spielt Uraufführungen neuer Werke. Berühmt wurde ihre Interpretation des Adams-Violinkonzerts mit dem BBC-Sinfonieorchester im Januar 2002 im Rahmen des John Adams Festivals, das in ganz Europa ausgestrahlt wurde. Offen für "jazzige Petitessen" arbeitet sie eng mit dem Pianisten John Novacek zusammen.
Instrument
- 1993-94: "Ruby"-Stradivari von 1708, Leihgabe der Stradivari Society
- 1994: "Ebersolt"-Guarneri del Gesù von 1739, Leihgabe von Dr. Herbert Axelrod
Auszeichnungen
- 1994 "Avery Fisher Career Grant". Der Preis wird in den USA alljährlich herausragenden Solo-Instrumentalisten verliehen und ist mit 10.000$ dotiert.
- 1995 Diapason d’Or für das Debut-Album
- 1996 Diapason d’Or für das "Solo"-Album
- 2005 Nominierung des Albums "Road Movies" für einen Grammy
- 2005 Cover-Story des Classic FM Magazine
- 2006 Cover-Story des BBC Music Magazine[3]
- 2006 Cover-Story des Strad Magazins [4]
Diskografie
Von 1994-2005 hatte Leila Josefowicz einen Exklusivvertrag mit Philips Classics. Ab 2005 ist sie bei Warner Classics unter Vertrag. Gegenüber ihren Plattenfirmen hat Leila Josefowicz sich stets gegen sexuelle Marketingkampagnen gewehrt. Sie lehnt diese Techniken, mit denen z. B. Vanessa Mae vermarktet wurde, ab: "Also ich muss mich nicht als Sexsymbol präsentieren. Wenn sich die Leute bei mir nur auf einzelne Körperteile konzentrieren würden, träte die Kunst in den Hintergrund. Und das will ich nicht."[5]
veröffentlicht Stücke Mitwirkende Verlag/Nr. Typ 2006 Shostakovich - Violin Concerto No. 1 in A minor, Op. 99
- Violin Sonata, Op. 134
- City Of Birmingham Symphony Orchestra
- Sakar Oramo (Dirigent)
- John Novacek (Klavier)
Warner Classics 2564 62997-2 CD 2005 Recital
- Messiaen: Theme and Variations
- Ravel: Violin Sonata in G major
- Grey: San Andreas Suite (Weltpremiere)
- Salonen: Lachen Verlernt (Weltpremiere)
- Beethoven: Violin Sonata No. 10 in G major, op. 96
- Brahms: Scherzo in C minor
- John Novacek (Klavier)
Warner Classics 2564 61948-2 2 CDs 2004 John Adams: Road Movies Phillips Classics CD 2004 The Last Night Of The Proms 2003 - Leonard Slatkin (Dirigent)
- Angela Gheorghiu (Sängerin)
- BBC Symphony Orchestra
- BBC-Chorus
- BBC-Singers
Warner Classics CD 2003 John Adams - Tromba Lontana
- Violin Concerto
- The Wound-Dresser
- BBC Symphony Orchestra
- Christopher Maltman (Bariton)
- John Adams (Dirigent)
BBC-Late Junction CD 2001 Prokofiev & Tchaikovsky Violin Concertos - Montreal Symphony Orchestra
- Charles Dutoit (Dirigent)
Philips Classics CD 2000 Americana - John Novacek (Klavier)
Philips 462 948-2 CD 2000 Mendelssohn & Glazuvov Violin Concertos - Montreal Symphony Orchestra
- Charles Dutoit (Dirigent)
Philips Classics CD 1998 For The End Of Time - Suite populaire espagnole für Violoncello und Klavier
- Quatour pour la fin du temps
- Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 c-moll op. 45
- Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 op. 21
- John Novacek (Klavier)
Philips Classics 002894565712 CD 1997 Violin for Anne Rice - Academy of St. Martin-in-the-Fields
- Sir Neville Marriner (Dirigent)
- Charles Curtis Cello
- Brandon Ross (Gitarre)
- Ira Coleman (Bass)
- Cyro Baptista (Schlagzeug)
- Robert Sadin (Schlagzeug Programmierung)
Philips 462 032-2 CD 1997 Bohemian Rhapsodies - Academy of St. Martin in the Fields
- Sir Neville Marriner (Dirigent)
Philips Classics 002894544402 CD 1996 Solo Philips Classics CD 1995 Tchaikovsky & Sibelius Violin Concertos - Academy of St. Martin in the Fields
- Sir Neville Marriner (Dirigent)
Philips Classics CD Bildrechte
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Weblinks
- Offizielle Homepage der Künstlerin
- Biographie bei Warnermusic
- Ausführliche Diskografie mit RealAudio-Dateien
Einzelnachweise
- ↑ Philip Anson, Leila Josefowicz: Portrait of a Woman with Violin. In: La scena musicale, 1. Februar 2000
- ↑ Andrew Palmer, Great Expectations. In: Strings Magazine, Mai-Juni 2000, Heft 86
- ↑ BBC Music Magazine
- ↑ Strad Magazin
- ↑ Dagmar Leischow, Leila Josefowicz: Vagabundin der Geige. In: Kulturnews, Juni 2006
PND: kein individualisierter Datensatz vorhanden (Stand: 22.1.2007) Personendaten NAME Josefowicz, Leila KURZBESCHREIBUNG kanadische Violinistin GEBURTSDATUM 20. Oktober 1977 GEBURTSORT Toronto
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