Joseph Kabila Kabange

Joseph Kabila Kabange
Joseph Kabila

Joseph Kabila Kabange (* 4. Juni 1971 in Hewa Bora, Süd-Kivu) ist Präsident der Demokratischen Republik Kongo.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kabila wurde nach offiziellen Angaben als Sohn von Laurent-Désiré Kabila und dessen Frau Mahanya Srifah Kabila im Rebellenhauptquartier Hewa Bora II geboren. Es tauchen jedoch immer wieder Zweifel und Gerüchte auf, nach denen Kabila nicht leiblicher Sohn Laurent-Désirés, sondern Sohn eines anderen Vaters oder gänzlich anderer Eltern sei, der von Kabila adoptiert wurde. Eine weitverbreitete, zu politischer Propaganda verwendete Version besagt, seine Eltern seien Tutsi aus Ruanda gewesen und Kabila daher ein Instrument zur Ausübung ruandischen Einflusses in der Demokratischen Republik Kongo. Der frühere Geheimdienstchef von Zaire, Honoré Ngbanda Zambo ko Atumba behauptet, dass Joseph Kabila der Sohn der ruandischen Oppositionsmitglieder Christopher Kanambe und Marcelline Mukambukuje sei.[1]

Kabila besuchte Grund- und weiterführende Schulen in Fizi, zu dessen Territorium Hewa Bora gehört, sowie in Dar-es-Salaam und Mbeya in Tansania. Daher spricht er auch nicht die im Westen des Landes und damit auch in der Hauptstadt verbreitete Landessprache Lingala[2]. Anschließend begann er eine militärische Laufbahn in Tansania und wurde auch in Uganda und Ruanda militärisch ausgebildet. 1996 schloss er sich den Truppen seines Vaters an und war Befehlshaber im ersten Kongokrieg. Nachdem sein Vater diesen gewonnen hatte und Präsident des Kongo geworden war, studierte Kabila 1998 an der Nationalen Verteidigungshochschule in Peking und wurde anschließend Generalmajor und Mitglied des Generalstabs in Kabilas Armee. Im Jahr 2000 wurde er Armee-Stabschef.

Nachdem Laurent-Désiré Kabila am 16. Januar 2001 einem Attentat erlegen war, wurde Joseph Kabila am 26. Januar 2001 zum Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo ernannt.

Er bemühte sich, dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land ein wenig Stabilität zu verleihen, indem er die Präsenz ausländischer Truppen, vor allem aus Ruanda und Uganda, verringerte. Er ließ Friedenstruppen der Vereinten Nationen, MONUC, in das Land, die die Fronten zwischen Rebellen, einheimischen Truppen und ausländischen Truppen überwachen sollten.

Im Dezember 2002 wurde ein Friedensabkommen zwischen den Rebellen und der Regierung geschlossen, worauf dann im Juli unter seiner Leitung eine Allparteienregierung gebildet wurde. Diese hatte den Auftrag, freie Wahlen vorzubereiten, die 2006 stattfanden. Am 28. April 2004 scheiterte ein Putsch gegen Joseph Kabila, der wohl von alten Anhängern des früheren Präsidenten Mobutu Sese Seko organisiert worden war.

Kabila befehligt die Garde Spéciale de Sécurité Présidentielle (GSSP, Präsidentengarde), bestehend aus 15.000 Elitesoldaten. Da im Gegensatz zum 2002 vereinbarten Friedensvertrag keine Nationalarmee gebildet wurde, besitzt er – vergleichbar zu den mitregierenden Warlords in anderen Regionen – die militärische Alleinherrschaft in der Hauptstadt Kinshasa. Weitere Einheiten der GSSP unterhält Kabila in Lubumbashi und in Kisangani.

Bei der Wahl in der Demokratischen Republik Kongo am 30. Juli 2006 erhielt er die meisten Stimmen, aber nicht die absolute Mehrheit, weswegen am 29. Oktober 2006 eine Stichwahl zwischen ihm und Jean-Pierre Bemba stattfand. Kabila gewann diese Stichwahl mit 58,05 % der Stimmen und wurde daher am 6. Dezember 2006 als neuer Staatspräsident vereidigt.

Kabila heiratete im Juni 2006 seine langjährige Lebensgefährtin Olive Lembe, mit der er seit 2001 eine Tochter hat. Die Familie Kabila - so Joseph Kabilas Zwillingsschwester Jeanette und seine Mutter - finanziert sich durch das „lukrative Geschäft mit staatlichen Bergbaukonzessionen[3].

Quellen

Einzelnachweise

  1. Joseph Kabila: DES ORIGINES CACHEES DU SPHINX A SON ACCESSION SANGLANTE AU SOMMET DU POUVOIR (pdf, franz.)
  2. BAZ: Kongolesischer Präsident verspricht Wiederaufbau, 28. Juli 2006
  3. Bundeszentrale für politische Bildung: Wer steht zur Wahl?

Weblinks


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