Juan Francisco Velasco

Juan Francisco Velasco
Juan Francisco Velasco Alvarado

Juan Francisco Velasco Alvarado (* 16. Juni 1910 in Piura, Peru; † 24. Dezember 1977 in Lima, Peru), General und Politiker, war von 1968 bis 1975 als "Präsident der Revolutionären Regierung" Machthaber in Peru.

Leben

Juan Velasco Alvarado wurde in Piura an der peruanischen Nordküste als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren. Im Jahre 1929 trat er als einfacher Soldat in die peruanische Armee ein. Wegen seiner großen Disziplin wurde er ausgewählt, die Militärakademie von Chorrillos nahe Lima zu besuchen. 1934 legte er die Abschlussprüfung als Klassenbester ab. Er hielt über die Jahre die Bindung mit seinen damaligen Militärkameraden aufrecht, von denen viele ans Zentrum für höhere Studien der Armee (span. Centro de Altos Estudios Militares - CAEM) gingen.

Präsidentschaft

Velasco kam am 2. Oktober 1968 durch einen Militärputsch an die Macht. Während der Amtszeit von Fernando Belaúnde waren politische Streitigkeiten an der Tagesordnung, es gab Konflikte zwischen dem Präsidenten und dem von der APRA-UNO dominierten Kongress, und sogar zwischen dem Präsidenten und seiner eigenen Partei Acción Popular. Velasco war auch dem Nachbarland Chile feindlich gesinnt und plante Mitte der 1970er einen Krieg gegen das südliche Nachbarland, die Rüstungsausgaben schossen in die Höhe. Peru hatte damals die mächtigste Streitmacht in Südamerika aufgebaut und dies mit sehr hohen Staatskrediten finanziert. Ein Streit um die Umstände der Verstaatlichung eines Erdölunternehmens sorgte für Unruhen und diente den Streitkräften als Anlass, die Macht an sich zu reißen. Die linksorientierte Militärregierung Velascos ließ umgehend die gesamte Erdölindustrie verstaatlichen. Die Pressefreiheit wurde eingeschränkt, eine Agrarreform eingeleitet, welche die Enteignung des Großgrundbesitzes beinhaltete, und die Verstaatlichung der Schlüsselsektoren der peruanischen Wirtschaft verfolgt.

Machtverlust

Am 29. August 1975 initiierten mehrere wichtige Militärkommandanten in der südperuanischen Stadt Tacna einen Umsturz (als "El Tacnazo" bekannt). Die Kommandanten der ersten bis fünften Militärregionen erklärten, dass Velasco die meisten von der "peruanischen Revolution" verfolgten Ziele verfehlt habe und unfähig sei, das Amt weiterhin auszuüben. Ministerpräsident Francisco Morales Bermúdez wurde von der neuen Militärjunta einstimmig zum neuen Präsidenten bestimmt.

Mindestens ein Jahr vor seiner Absetzung war Velasco schwer erkrankt, er hatte aufgrund einer Embolie ein Bein verloren und es gab Gerüchte, dass damit verbundene Kreislaufprobleme sich auf seine kognitiven Fähigkeiten und seine Persönlichkeit auswirkten. Zum Zeitpunkt des Putsches befand er sich zu einem Genesungsaufenthalt in der Kleinstadt Chaclayo nahe Lima. Bei Bekanntwerden des Aufstandes berief er sofort ein Treffen mit seinem Ministerrat ein, musste aber erkennen, dass er keine Möglichkeit zum Machterhalt besaß. Er richtete eine letzte Rede an die Nation, in der er erklärte, sich seiner Absetzung zu fügen.

Bis zu seinem Tode am Heiligabend 1977 im Militärhospital von Lima trat er nur noch selten öffentlich in Erscheinung.



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