Jughurta

Jughurta

Jugurtha (* etwa 160 v. Chr.; † 104 v. Chr.) war König von Numidien.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre

Jugurtha, war Neffe und später Adoptivsohn des Micipsa, König von Numidien (zur damaligen Zeit ein römisches Vasallenkönigreich). Er stammte, im Gegensatz zu seinen Halbbrüdern Adherbal und Hiempsal I. aber nicht von Micipsas Lieblingsfrau ab, und hatte deshalb keinen rechtmäßigen Anspruch auf den Thron. Jugurtha war allerdings sehr beliebt bei den Numidern, so dass Micipsa sich dazu veranlasst sah, ihn nach Spanien zu schicken, wo Jugurtha in der römischen Armee diente (er half unter anderem bei der Belagerung von Numantia an der Seite seines späteren Gegners Marius). Jugurtha gab seine Thronambitionen in Spanien jedoch nicht auf, sondern knüpfte Kontakte zu mehreren einflussreichen Römern, und erkannte, dass die Schwäche der Römer in ihrer Bestechlichkeit bestand.

Machtübernahme

Als Micipsa 118 v. Chr. starb, brach ein Thronerbenstreit aus. Bei Verhandlungen ließ Jugurtha Hiempsal ermorden. Adherbal konnte fliehen. 116 v. Chr. stimmte Rom einer Reichsteilung zwischen Jugurtha und Adherbal zu, obwohl ersterer nur durch Gewalt in die Thronfolge eingebrochen war. Eigentlich war Rom die Schutzmacht Numidiens und hätte dessen rechtmäßigen Thronerben schützen müssen. Doch Jugurtha hatte einen großen Teil der römischen Nobilität gekauft. Ein Teil des Senats war bestochen worden und jede Entscheidung zu Ungunsten Jugurthas wurde blockiert.

Jugurtha war mit dem Erreichten aber noch unzufrieden. Er griff an, eroberte 112 v. Chr. die Hauptstadt Cirta und ließ Adherbal zusammen mit der gesamten männlichen Bevölkerung der Stadt hinrichten. Diesem Massaker fielen auch einige römische Händler zum Opfer, wodurch der Senat endlich zum Eingreifen gezwungen wurde.

Krieg mit Rom

Doch auch die militärischen Operationen, die in den Jugurthinischen Krieg übergingen, wurden nur halbherzig geführt, denn noch immer hatte Jugurtha einen Teil der römischen Oberschicht in seinen Händen. 111 v. Chr. ging Konsul Lucius Calpurnius Bestia nach Numidien, um dort endlich für Recht und Ordnung zu sorgen, doch er schloss bald einen für Jugurtha sehr vorteilhaften Frieden, möglicherweise wurde auch er bestochen. Daraufhin lud der Tribun Gaius Memmius Jugurtha nach Rom, wo ihm der Prozess gemacht werden sollte. Jugurtha ignorierte diese „Einladung“ und ließ stattdessen einen Belastungszeugen durch seine Anhänger ermorden. Der Krieg ging weiter.

Anfang des Jahres 109 v. Chr. mussten die Römer in Numidien eine schwerwiegende Niederlage hinnehmen. Dadurch wurde die Situation für Rom unhaltbar, und ein neuer Befehlshaber sollte den Krieg endlich beenden. Marius war ein einfacher Mann vom Lande, der sich spätestens bei seinen Kriegszügen in Iberien einen unglaublichen Wohlstand erarbeitet hatte. Marius fiel zum ersten Mal auf bei der Einnahme Numantias 133 v. Chr., bei der auch schon Jugurtha behilflich gewesen war. Er war ein hervorragender Soldat und verdiente sich bald einen guten Ruf als militärischer Anführer. 107 v. Chr. wurde er zum Konsul gewählt und mit der Niederschlagung des Jugurtha-Aufstandes beauftragt. Marius reformierte zuerst das Heereswesen, erhöhte die Effektivität des Heeres durch taktische Änderungen und reduzierte den Heerestross auf ein Minimum.

Niederlage

Marius´ neu formiertes Heer ging erfolgreich gegen Jugurtha vor, konnte ihn mehrmals besiegen und in die Enge treiben, so dass Jugurtha nach Mauretanien fliehen musste. Den Ruhm für den endgültigen Sieg 105 v. Chr. erwarb sich allerdings einer seiner Unterfeldherren, nämlich Sulla, der durch geschicktes Verhandeln die Auslieferung Jugurthas von dessen Schwiegervater Bocchus von Mauretanien erreichte. Da Sulla den Ruhm für die Beendigung des Jugurthinisches Krieges einheimste, führte dies zu einer dauerhaften Feindschaft zwischen Marius und Sulla. Der Usurpator Jugurtha wurde wenig später in Rom im Tullianum hingerichtet. Sein Reich erbten Gauda, ein Halbbruder Jugurthas, und Bocchus von Mauretanien.

Quellen

  • Sallust: Bellum Iugurthinum/ Der Krieg mit Jugurtha. Lateinisch/ Deutsch. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Josef Lindauer, Düsseldorf 2003, ISBN 3-7608-1374-7.

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