Juncus alpinoarticulatus

Juncus alpinoarticulatus
Alpen-Binse

Alpen-Binse (Juncus alpinus)

Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae)
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Binsengewächse (Juncaceae)
Gattung: Binsen (Juncus)
Art: Alpen-Binse
Wissenschaftlicher Name
Juncus alpinus
Vill.

Die Alpen-Binse oder Gebirgs-Binse (Juncus alpinus, Synonym: Juncus alpinoarticulatus) ist eine vorwiegend in den Alpen auf Moorstandorten vorkommende Pflanzenart aus der Familie der Binsengewächse (Juncaceae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Alpen-Binse ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einem kurzen, horizontal kriechenden Rhizom. Sie erreicht Wuchshöhen von 10 bis 70, selten von 5 bis 80 cm. Die Pflanze ist lebhaft grün gefärbt und wächst lockerrasig.

Die blütentragenden Stiele sind glatt und stielrund, oder leicht zusammengedrückt. Am Grund haben sie 0 bis 1 rötliche bis rotbraune, spreitenlose Blattscheiden und 3 (selten 2 bis 5) Stängelblätter. Sterile Triebe sind am Grund beblättert. Die Blattspreiten sind annähernd stielrund, derb, einröhrig und haben Querwände. Die oberen Blattscheiden tragen zwei kurze, gestutzte Öhrchen.

Der Blütenstand ist endständig und ist eine verzweigte, aus 25 bis 50 Köpfen bestehende Spirre. Deren Äste stehen aufrecht orientiert, selten zurückgebogen. Das unterste Hüllblatt ist deutlich kürzer als die Spirre. Die Blüten besitzen keine Vorblätter und stehen in 3- bis 6-blütigen, 3 bis 4 mm breiten Köpfchen. Die Perigonblätter sind 2 bis 3 mm lang, gleich oder ungleich lang und eiförmig. Die äußeren tragen unterhalb der Spitze eine Stachelspitze. Sie sind rot- bis dunkelbraun bis fast schwarz. Die inneren sind stumpf, haben einen deutlichen Hautrand und sind kürzer als die Frucht. Die sechs Staubblätter sind etwa halb so lang wie das Perigon. Die Antheren sind 0,4 bis 0,7 mm lang und kürzer als die Filamente. Blütezeit ist Juni bis August, es überwiegt Selbstbestäubung.

Die Kapselfrucht ist gleich lang wie oder etwas länger als das Perigon. Sie ist dreikantig-eiförmig, trägt eine kurze Stachelspitze ist rot- bis schwarzbraun, an der Spitze schwarzglänzend und ist einfächerig. Die Samen sind 0,55 bis 0,6 mm lang und haben eine netzige Oberfläche.

Vorkommen

Die Alpen-Binse ist in Mitteleuropa südlich der Donau und im Oberrheingebiet verbreitet, nördlich davon selten bis zerstreut. In Schleswig-Holstein ist sie ausgestorben oder verschollen.

Sie wächst in Flach- oder Quellmooren, auf feuchten Matten, nassen Wiesen und in Gräben. Sie bevorzugt nasse, mäßig nährstoffreiche, meist kalkhaltige Schlamm- und sandige Schwemmböden. Sie kommt von der collinen bis in die subalpine, selten auch in der alpinen Höhenstufe bis in etwa 2000 m vor.

Pflanzensoziologisch ist sie eine Assoziationscharakterart des Juncetum alpini (Caricion bicolori-atrofuscae).

Belege

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6

Weblinks


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