Junggesellenabschied

Junggesellenabschied
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Hochzeitsbräuche sind Traditionen, die rund um das Thema Heirat entstanden sind.

Inhaltsverzeichnis

Hochzeitsbräuche in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kränzen

In einigen Gegenden ist es üblich, dass die Nachbarn am Abend vor der Hochzeit einen aus Tannenzweigen geformten Kranz über der Hauseingangstür des Brautpaares anbringen. Dabei wird dieser von den Nachbarinnen gefertigt (bzw. gekauft) und mit selbstgefertigten weißen (Papier)blumen dekoriert. Das Anbringen des Kranzes ist Aufgabe der männlichen Nachbarn des Brautpaares. Nach dem Anbringen werden die Nachbarn durch das Brautpaar zu einem Umtrunk eingeladen.

Häckselstreuen

Hauptartikel: Häckselstreuen

Häckselstreuen (Brauch): Die Freunde/Verwandten - meist nur die Jüngeren - reisen von der Wohn-/Elternanschrift der zukünftigen Frau zur Wohn-/Elternanschrift des Mannes, wobei eine Spur gelegt wird, die diese beiden Orte miteinander verbindet. Der Weg führt vorbei an (fast) allen Anschriften der unverheirateten, ehemaligen Partner(-innen) von Braut und Bräutigam. Bei den Verflossenen wird solange Häcksel (Stroh) gestreut, bis sich der Betroffene durch Herausgabe von Bier und Schluck erkenntlich zeigt. Die Fahrt findet in der Regel ohne das Paar statt, endet aber bei ihm. Mit dem restlichen Stroh wird (im Rahmen der Möglichkeiten) das Haus und der Garten des Paares eingedeckt, anschließend gegrillt, gefeiert und getrunken... Lagerfeuer etc, je nach Örtlichkeit. Dies geschieht dann auch mit dem Paar, bei dem Paar. Der Start- und Zielort sind so änderbar, dass es eine schöne Reise und einen netten Abend im Grünen ergibt, z.B. auf dem elterlichen Hof. Benötigt werden ein Traktor, Anhänger, Stroh, Musik, Getränke und das Wissen der Freunde, mit wem das Paar fest zusammen war. Die Ehemaligen werden vorher natürlich informiert, damit sie auch da sind und da sie auch Getränke vorhalten müssen und evtl., je nachdem wie das Verhältnis ist, sind sie ja auch später noch gern gesehen.

Der Brauch ist in Kritik geraten, nachdem es vereinzelte Unfälle gab, bei denen Personen während der Fahrt vom Hänger fielen oder es zu starken Verschmutzungen der öffentlichen Straßen gekommen ist.

Da in der heutigen Zeit der großen Mobilität die Wohnorte der Braut und des Bräutigams oft weit auseinander liegen, hat sich der Brauch nur dort halten können, wo die logistischen Voraussetzungen noch zu finden waren, meist bei Paaren mit Bezug zu landwirtschaftlichen Betrieben.

Ähnlich dazu ist der "Maistrich" zwischen zwei Verliebeten. Er wird in der Nacht zum 1. Mai von Freunden mit Kreide gezogen und zwar der gesamte Weg vom Haus ihrer Eltern zum Haus seiner Eltern(bzw. vom eigenen Haus). Wird vorrangig bei Paaren gemacht, die noch nicht öffentlich bzw. noch nicht sehr lange als Paar gelten.

Sägen

Siehe auch: Sägen

Sägen (Brauch): In einigen Regionen wird nach der Trauung ein auf einem Sägebock liegender Holzstamm gemeinsam von Braut und Bräutigam zersägt. Man verwendet dafür eine Schrotsäge, bei der es darauf ankommt, stets abwechselnd zu ziehen, damit sie sich nicht verklemmt. Dieser Brauch steht für die gemeinsame, gleichberechtigte Arbeit, die das Brautpaar in ihrer Ehe versuchen möchte. Er symbolisiert die notwendige Balance von Reden und Hören, von Aktivsein und Seinlassen und die notwendige Aufmerksamkeit für die jeweiligen Bedürfnisse des Partners.

Letsch

Hauptartikel: Letsch

Früher verlas der Pfarrer an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen die drei vorgeschriebenen Aufrufe zur Eheverkündigung im Hochamt von der Kanzel. Im Anschluss an den ersten Aufruf – der Letsch – kamen die Freunde und Bekannten der Brautleute im Elternhaus der Braut zu einem Umtrunk zusammen. Eine echte Letsch findet daher an einem Sonntag statt, meist drei Wochen vor der Trauung. Der Umtrunk beginnt gegen Mittag und dauert oft bis tief in die Nacht. Zur Letsch wird nicht förmlich eingeladen – wer kommen mag, der kommt. Heute ähnelt die Letsch häufig einem Polterabend, der auf das Poltern verzichtet.

Polterabend

Hauptartikel: Polterabend

Der Polterabend ist ein sehr alter Brauch, der vermutlich noch aus vorchristlichen Zeiten stammt. Durch das Zerschlagen von Steingut und Porzellan sollen böse Geister vertrieben werden. Keinesfalls darf Glas zerschlagen werden, da es als Unglückssymbol gilt. Die Scherben müssen vom künftigen Brautpaar gemeinsam zusammengekehrt werden. Traditionell findet der Polterabend am Tag vor der Trauung statt.

Brautentführung

Meist sind es die guten Freunde, die die Braut entführen. Dabei ziehen die Entführer mit der Braut von Kneipe zu Kneipe, wobei der Bräutigam jedes Mal die Zeche zahlen soll. Heute wird es meist toleranter gehandhabt. Die Entführer gehen an einen bestimmten Ort, z. B. ein öffentliches Gebäude, und hinterlassen ein paar Hinweise, um die Suche zu erleichtern. Das Auslösen kann mit einer Aufgabe für den Bräutigam verbunden sein, beispielsweise eine künstlerische Darbietung, abwaschen für die nächsten Wochen, oder ähnlichem.

In Österreich und Bayern ist es heute (vorzugsweise bei Bauernhochzeiten) üblich, vor der Auslösung der Braut Gstanzl zu singen.

In Niederösterreich ist es üblich in das nächste Café, Wirtshaus oder ähnliches zu gehen-die Maskleute und die Braut- und dort trinken, singen und zu warten bis der Bräutigam kommt. In den meisten Gegenden muss der Brautführer, manchmal der Bräutigam oder der Brautvater (eher selten die Trauzeugen) die Zeche der Entführer bezahlen.

Dieser Brauch geht zurück auf das vermeintliche Recht der ersten Nacht im Mittelalter. Einem Mythos zufolge hatten der Klerus und der Adel im Mittelalter das Recht, ihre weiblichen Untergebenen in der Hochzeitsnacht zu entjungfern. Damals sollen die Bräute von den Vasallen der Obrigkeit aus den Hochzeiten abgeholt worden sein (entführt). Die Geschichtswissenschaft sieht in diesem Recht eher eine literarische Fiktion.

Brautschuh

Früher war es Brauch, dass die Braut ihre Brautschuhe von gesparten Pfennigen bezahlte. Heute wird dieser Brauch mit Euro-Cents fortgeführt. Dadurch soll die Sparsamkeit der Braut symbolisiert werden. Während der Hochzeitsfeier gibt es den Brauch der Brautschuhversteigerung. Der Braut wird ihr Schuh „entwendet“. Anschließend wird der Schuh unter den Hochzeitsgästen symbolisch versteigert. Dabei legen die Gäste ihre Gebote in den Brautschuh. Zum Schluss ersteigert der Bräutigam den Schuh samt den bis dahin eingeworfenen Beträgen. Das Geld bleibt beim Brautpaar, der Bräutigam gibt den Schuh an seine Braut zurück.

Brautstrauß

Brautstrauß

Traditionell ist es die Aufgabe des Bräutigams, den Brautstrauß zu besorgen. Diesen überreicht er dann vor oder in der Kirche seiner Braut. Zum Ende der Feier existiert der Brauch des Brautstraußwerfens. Es versammeln sich alle unverheirateten Frauen hinter der Braut. Den Brautstrauß zu fangen gilt in Mitteleuropa und in Amerika als Omen für eine baldige Hochzeit.

Blumenschmuck zur Hochzeit gab es durch alle Zeiten. Der Brautstrauß, wie er heute noch Verwendung findet, taucht das erste Mal in der Renaissance auf und diente einem sehr praktischen Sinn. Durch die damals übliche vernachlässigte Körperhygiene und den oftmals exzessiven Einsatz von Weihrauch herrschte während einer Hochzeit in der Kirche im Sinne des Wortes 'dicke Luft'. Die Brautsträuße der Renaissance waren reine Duftsträuße, die durch ihren intensiven Geruch die Braut vor Ohnmachtsanfällen während der Trauung bewahren sollten.

Ist die Braut Jungfrau, bestehen Strauß und Kranz aus Myrte; bei der zweiten Hochzeit werden traditionell dafür Orangenblüten verwendet.

Mercedes 170 DS, Baujahr 1953 als Hochzeitsauto im Juni 2007

Autokorso und Hochzeitsauto oder Hochzeitskutsche

Siehe auch: Autokorso

Häufig wird auf den Fahrten nach der Hochzeit das Brautpaar von einem Autokorso begleitet. Dabei hupen die begleitenden Autos, um Aufmerksamkeit für das Brautpaar zu erlangen oder dem Auto, in dem das Brautpaar sitzt, werden Blechdosen angebunden, die beim Fahren laut scheppern. In manchen Gegenden (in Norddeutschland Schatten genannt) ist es auch üblich, den Autokorso auf dem Weg von der Trauung zur Feier anzuhalten und Wegezoll zu verlangen. Dieser Zoll wird üblicherweise mit Schnaps oder anderen hochprozentigen Alkoholika beglichen, die an die am Weg Stehenden ausgegeben und mit den Brautleuten gemeinsam getrunken werden, bevor diese die Fahrt fortsetzen können.

In Altbayern machen dies traditionell die Kinder des Dorfes oder die Ministranten bei der Hochzeit. Hierbei wird von jedem Hochzeitsgast etwas Geld hergegeben.

Blumenschmuck in Herzform

In neuerer Zeit verbreitet sich der Brauch für die Brautleute ein besonderes Auto zu verwenden, etwa einen Sportwagen, eine luxuriöse Limousine oder einen Oldtimer. Oft werden diese Wagen mit Blumen oder Schleifen besonders geschmückt.

Schimmelgespann vor einer Hochzeitskutsche

Paare, die eine besonders romantische Hochzeit feiern wollen, entscheiden sich für die kirchliche Trauung vor allem in kleineren Städten und ländlichen Gebieten nicht selten für eine Fahrt in einer festlich geschmückte Hochzeitskutsche. Je nach Jahreszeit und Witterung wird eine offene oder geschlossene Kutsche gewählt. In schneesicheren Gebieten Bayern und Baden-Württemberg kommt teilweise auch ein festlich geschmückter Pferdeschlitten zum Einsatz.

Reis

Oft wird das Brautpaar, während es nach der Hochzeitszeremonie aus der Kirche kommt, mit Reis beworfen. Dies steht für den Wunsch nach einer fruchtbaren und kinderreichen Ehe.

Durch den weitverbreiteten Glauben, dass ungekochter Reis im Magen von Vögeln aufquellen würde, wird der Reis heute oft durch helles Vogelfutter oder Getreide ersetzt. Dieser Gedanke hat sich aber bereits als falsch erwiesen.

Aus moralischen und solidarischen Gründen wird allerdings gelegentlich auch auf das Werfen von Reis verzichtet. Am Eingang einiger Kirchen und Standesämter stehen gar Hinweisschilder, dass man dergleichen aus den genannten Gründen besser unterlässt.

Deshalb entscheiden sich einige Hochzeitsgesellschaften dafür, allen Gästen beim Verlassen der Kirche kleine Seifenblasen-Fläschchen zu überreichen. Die Gäste pusten Seifenblasen, während das Brautpaar die Kirche verlässt. Auf diese Art kann das Brautpaar umweltbewusst und dekorativ begrüßt werden. Die Seifenblasen werden dabei als Symbol für die Träume und Wünsche des Brautpaars gesehen, die in Erfüllung gehen sollen. Manchmal lässt man auch mit Helium gefüllte Luftballons (meist in Herzform) steigen, die mit dem Namen und der Anschrift des Brautpaars versehen sind. Die Empfänger oder zufälligen Finder der Luftballons können dann dem Paar Glückwünsche schicken.

Streiche

In manchen Gegenden ist es auch Brauch, dem Brautpaar einen Streich in dessen Wohnung zu spielen.

  • Gegenstände der Wohnung werden versteckt oder umgeräumt. Zum Beispiel Konservendosen ins Badezimmer, Bücher vom Wohnzimmer in andere Räume.
  • Einfrieren des Schlafzimmerschlüssels. Den "Weg" von der verschlossenen Schlafzimmertür bis zur Gefriertruhe wird mit Aufgaben versehen, die zuerst zu lösen sind.
  • Verstecken von mitgebrachten Weckern, die auf nächtliche Uhrzeiten programmiert sind.
  • Hartkochen von Eiern im Kühlschrank, Vertauschen von Salz und Zucker
  • Mit Wasser gefüllte Pappbecher versperren den Zugang zur Wohnung (Treppenhaus) oder zu Zimmern (Bad/Schlafzimmer).
  • Herausdrehen aller Lampen und Sicherungen
  • Schlafzimmer präparieren z.B. mit Luftballons füllen, mit Kronenkorken/Flaschendeckeln das Bett sowie den Boden verzieren
  • Inserat in die Lokalzeitung setzen, man habe etwas günstig abzugeben, so dass das verkaterte Ehepaar frühmorgens von Schnäppchenjägern wachgeklingelt wird.

Maschkern

Dieser Brauch ist in Teilen Österreichs und Bayerns weit verbreitet.

Der Begriff "Maschkern" (auch Maskern oder Maschgern) kommt vermutlich von Maskerade (sich verkleiden).

Jugendliche aus dem Heimatdorf oder Freunde aus Vereinen treten verkleidet bzw. in Masken vor die Hochzeitsgesellschaft und erzählen lustige Geschichten aus dem Leben des Bräutigams bzw. der Braut. Als Erzähler wirkt ein Harlekin (in Österreich: Kasperl). Alle Handlungen werden von den Personen in Masken nachgestellt. Eine wichtige Person ist, zum Beispiel, "Die alte Liebe", die zum Abschluss der Handlung ein letztes Mal versucht den Angebeteten von der Heirat abzuraten und lieber sie zum Traualtar zu führen. Für die kleine Aufführung erhalten die Darsteller vom Brautpaar als Anerkennung eine Mahlzeit.

Speziell in einigen Teilen Niederösterreichs versteht man unter "auf die Mask gehen" den Brauch, wenn an der Tafel gegessen wurde das hineinstürmen der "Maskleute" (Personen aus Vereinen, Bekannte, also solche mit guten Kontakten, die aber nicht auf die Tafel geladen wurden). Die Musik spielt dann drei Tänze, zu denen die Maskleute Hochzeitsgäste auch Braut und Bräutigam zum Tanz auffordern, bei dem sie aber auch noch darauf achten nicht erkannt zu werden. Anschließend wird die "Braut entführt" und demaskiert(die Masken dürfen dann abgenommen werden) und nach der Brautentführung bleiben die Maskleute auch auf der Hochzeit.

Wecken

In einigen Gegenden ist es auch Brauch, dass der Bräutigam von seinen Geschwistern, Freunden, Kollegen, Vereinskameraden usw. aufgeweckt wird. Dies geschieht dann meist mit Geschossen oder Musik o. ä. Mittlerweile ist dies auch bei der Braut üblich und auch nicht mehr nach Geschlechtern getrennt. Nach dem Wecken werden die Beteiligten zum gemeinsamen Frühstück eingeladen.

Schleiertanz

Bei diesem alten germanischen Brauch, der prinzipiell um Mitternacht stattfindet, wird der Schleier der Braut beim Tanz geraubt und in viele Stücke gerissen. Diese werden dann an die Brautjungfern & weiblichen Hochzeitsgäste verteilt, die vom Segen des Brautpaares profitieren sollen.[1]

Kindsbaum

Vor allem in südbayerischen Raum ist es üblich, zur Hochzeit einen sogenannten Kindsbaum aufzustellen. Es handelt sich hierbei um einen 5 bis 10 m langen, weiß-blau bemalten Stamm, an dessen „Ästen“ diverse Baby-Sachen aufgehängt werden (Strampler, Schnuller, Flasche, etc.). In der Regel ist an der Spitze des Kindsbaums ein Storch montiert. Zudem befindet sich am unteren Ende des Baumes in Augenhöhe eine Tafel mit einem Gedicht, in dem das frisch vermählte Ehepaar an seine Pflicht erinnert wird, innerhalb eines Jahres Nachwuchs auf die Welt zu bringen. Gleich, ob sich Nachwuchs einstellt oder nicht, nach einem Jahr ist auf jeden Fall eine Brotzeit fällig, die entweder von dem Kindsbaumaufstellern oder von dem Paar auszurichten ist.

Hahn holen

Hauptartikel: Hahn holen

Das „Hahn holen“ ist ein im Münsterland / Emsland verbreiteter Hochzeitsbrauch – am Tag nach der Hochzeit treffen sich die Hochzeitsgäste und die Helfer der Hochzeit bei den Eltern der Braut zum „Hahn holen“. An diesem Tag gab es ursprünglich die Reste vom Vorabend zu essen. Dieses wird mittlerweile oft durch Suppen, Imbisswagen o.ä. ersetzt. Haben Gäste es geschafft, den Brautbesen auf der Hochzeit zu stehlen, kann dieser am Tag des Hahn holens wieder eingelöst werden (die Nachbarn müssen dafür zahlen, weil sie nicht richtig auf den Besen aufgepasst haben).

Internationale Hochzeitsbräuche

Hochzeitstorte

Hauptartikel: Hochzeitstorte

Zu vielen Hochzeitsfeiern gehört ein Buffet mit Kuchen. Mittelpunkt dieses Kuchenbuffets ist die Hochzeitstorte, die oft gemeinsam von dem Hochzeitspaar angeschnitten wird. Beim gemeinsamen Anschneiden der Torte gilt, dass derjenige das Sagen in der Ehe hat, der seine Hand über der des anderen am Messer hält.

Brautschleier

Der weiße Brautschleier der Braut stand ursprünglich für deren Jungfräulichkeit. Früher war dies auch der einzige weiße Bestandteil der Hochzeitsgarderobe der Braut. So wurde im bäuerlichen Umfeld in der Sonntagsgarderobe geheiratet. Traditionell war diese schwarz. Erst später wurde die Farbe des Kleides ebenfalls weiß. Um Mitternacht war die Braut keine Braut, sondern nunmehr Ehefrau. Deshalb wurde dann der Schleier abgenommen. Dieser Brauch existiert noch heute. Oft erfolgt um Mitternacht ein Schleiertanz. Die Braut tanzt alleine und alle unverheirateten Frauen versuchen, ein Stück des Schleiers abzureißen. Wer das größte Stück des Schleiers erwischt hat, soll gemäß dem Brauch die nächste Braut sein.

Something old, something new...

"Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe." ("Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues und einen Glückspfennig im Schuh.")

Ein aus England stammender Brauch hat sich auch in Deutschland zu einer beliebten Tradition entwickelt. Danach soll die Braut zu ihrer Hochzeit etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues bei sich tragen und in ihre Kleidung integrieren.

  • etwas Altes steht für das bisherige Leben der Braut vor der Ehe (Beispiel: ein altes Schmuckstück) (Übersetzt: "Alt wie die Welt")
  • etwas Neues steht als Symbol für das beginnende Eheleben der Braut (Beispiel: das neue Brautkleid) (Übersetzt: "Neu wie der Tag")
  • etwas Geliehenes steht für Freundschaft und soll Glück in der Ehe bringen, die Braut leiht sich etwas von einer glücklich verheirateten Freundin (Beispiel: ein besticktes Taschentuch) (Übersetzt: "Geborgt wie das Leben")
  • etwas Blaues als Zeichen der Treue (Beispiel: das blaue Strumpfband) (Übersetzt: "Blau wie die Treue")
  • ein Glückspfennig im Schuh als Zeichen des Wohlstands.

Meistens fällt der Teil "and a lucky six-pence in your shoe" weg, weil dieser nicht mehr in jedem Land zur Überlieferung herangezogen wurde.

Ablauf

Vor der Trauung

Genauso wie das Brautpaar die Ehe vorbereitet, indem sie etwa die gemeinsame Wohnung und die Trauung organisiert, beginnen die Hochzeitstraditionen auch schon vor der Eheschließung.

Eine etwas makabere „Tradition“ war der Frauenraub, die Entführung einer Frau, um sie zur Ehe zu bewegen. Im katholischen Recht Raptio genannt ist eine solche Eheschließung nicht wirksam. Davon abgeleitet ist das englische Worte „rape“ für Vergewaltigung.

Der Hochzeitsbitter ist ein Redner, der die Gemeinschaft zur Hochzeitsfeier einlädt und der für die spätere Feier die Rolle eines organisierenden und oft lustigen Unterhalters übernimmt.

Früher verlas der Pfarrer an drei aufeinander folgenden Sonntagen die drei damals vorgeschriebenen Aufrufe zur Eheverkündigung im Hochamt von der Kanzel. Am Niederrhein kamen im Anschluss an den ersten Aufruf – die Letsch – die Freunde und Bekannten der Brautleute im Elternhaus der Braut zu einem Umtrunk zusammen. Eine echte Letsch findet daher an einem Sonntag statt, meist drei Wochen vor der Trauung. Der Umtrunk beginnt gegen Mittag und dauert oft bis tief in die Nacht. Zur Letsch wird nicht förmlich eingeladen – wer kommen mag, der kommt. Heute ähnelt die Letsch häufig einem Polterabend, der auf das Poltern verzichtet.

Wenige Tage vor der Hochzeit feiert der Bräutigam mit seinen männlichen Freunden (heute auch oft die Braut mit ihren Freundinnen) einen ausgelassenen Abschied vom Junggesellendasein[2]. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Am selben Abend zieht auch oft die Braut mit ihren Freundinnen zum "Junggesellinnenabschied" los, ein Zusammentreffen mit dem anderen Tross sollte vermieden werden. Die Organisation und Planung des sogenannten "Letzten Abends in Freiheit" wird dabei komplett vom Freundeskreis übernommen. Der Junggeselle und ggf. auch die Junggesellin werden damit von ihren Freunden überrascht.

Der Junggesellenabschied ist eine Tradition aus England („Stag Night“ oder „Hen Night“) und wurde früher beim Vater des Bräutigams abgehalten. Die Männer der beiden zu vereinigenden Häuser prüften damals auf das Genaueste, ob sich der Bräutigam mit seinen ehelichen Pflichten auskennt. In feinster Festtagskleidung wurden dabei Ansprachen von den Familienoberhäuptern abgehalten. Der Junggesellenabend als Abschied von den Kumpeln des Bräutigams wurde erst in neuerer Zeit in Deutschland eingeführt.

Der Abend vor der Hochzeit

Der Polterabend ist ein sehr alter Brauch, der vermutlich noch aus vorchristlichen Zeiten stammt. Durch das Zerschlagen von Steingut und Porzellan sollen böse Geister vertrieben werden. Keinesfalls darf Glas zerschlagen werden, da es als Unglückssymbol gilt. Die Scherben müssen vom künftigen Brautpaar gemeinsam zusammengekehrt werden.

In manchen Gegenden bringen die männlichen Nachbarn einen Kranz aus Tannenzweigen über dem Hauseingang an. Im Ausgleich werden sie zu einem Umtrunk eingeladen (Kränzen).

Nach der Trauung

Die Folgenden Bräuche finden nach der Trauung statt.

Oft wird das Brautpaar, während es nach der Hochzeitszeremonie aus der Kirche kommt, mit Reis beworfen. Dies steht für den Wunsch nach einer fruchtbaren und kinderreichen Ehe.

Manchmal lässt man auch mit Helium gefüllte Luftballons (meist in Herzform) steigen, die mit dem Namen und der Anschrift des Brautpaars versehen sind. Die Empfänger oder zufälligen Finder der Luftballons können dann dem Paar Glückwünsche schicken.

In einigen Regionen wird ein auf einem Sägebock liegender Holzstamm gemeinsam von Braut und Bräutigam zersägt. Man verwendet dafür eine Schrotsäge, bei der es darauf ankommt, stets abwechselnd zu ziehen, damit sie sich nicht verklemmt. Dieser Brauch steht für die gemeinsame, gleichberechtigte Arbeit, die das Brautpaar in ihrer Ehe versuchen möchte. Er symbolisiert die notwendige Balance von Reden und Hören, von Aktiv sein und "Sein-Lassen", und die notwendige Aufmerksamkeit für die jeweiligen Bedürfnisse des Partners.

Hochzeitsauto 2005

Häufig wird auf den Fahrten von der Kirche zum Feierort das Brautpaar von einem Autokorso begleitet. Dabei hupen die begleitenden Autos um Aufmerksamkeit für das Brautpaar zu erlangen oder dem Auto in dem das Brautpaar sitzt werden Blechdosen angebunden, die beim Fahren laut scheppern.

In manchen Gegenden (in Norddeutschland Schatten genannt) ist es auch üblich, den Autokorso auf dem Weg von der Trauung zur Feier anzuhalten und Wegezoll zu verlangen. Dieser Zoll wird üblicherweise mit Schnaps oder anderen hochprozentigen Alkoholika beglichen, die an die am Weg Stehenden ausgegeben und mit den Brautleuten gemeinsam getrunken werden, bevor diese die Fahrt fortsetzen können. In Altbayern machen dies traditionell die Kinder des Dorfes oder die Ministranten bei der Hochzeit. Hierbei wird von jedem Hochzeitsgast etwas Geld hergegeben.

Nach dem offiziellen Teil schließt sich je nach Größe der Hochzeitsgesellschaft häufig ein gemeinsames Kaffeetrinken an, dass meistens mit dem Anschnitt der Hochzeitstorte beginnt. Es ist durchaus üblich zum Kaffee andere Gäste einzuladen als zum anschließenden Abendessen. Regional gibt es spezielle Hochzeitsessen. Geheirate ist eine traditionelle saarländische Speise aus Kartoffeln und Mehlklumpen, aber trotz des Namens kein Hochzeitsessen. Dies trifft eher auf die Hochzeitsnudeln zu. Meist gibt es am Abend ein buntes Programm.

In diesem Rahmen ist es vor allem in Österreich und Bayern üblich, dass Jugendliche aus dem Heimatdorf oder Freunde aus Vereinen verkleidet bzw. in Masken vor die Hochzeitsgesellschaft auftreten und lustige Geschichten aus dem Leben des Bräutigams bzw. der Braut erzählen (Maschkern). Als Erzähler wirkt ein Harlekin (in Österreich: Kasperl). Alle Handlungen werden von den Personen in Masken nachgestellt. Eine wichtige Person ist, zum Beispiel, "Die alte Liebe", die zum Abschluss der Handlung ein letztes Mal versucht den Angebeteten von der Heirat abzuraten und lieber sie zum Traualtar zu führen. Für die kleine Aufführung erhalten die Darsteller vom Brautpaar als Anerkennung eine Mahlzeit.

Dazu zählt für den Bräutigam mitunter die Brautentführung, dieser geht zurück auf das Recht der ersten Nacht im Mittelalter. Meist sind es die guten Freunde, die die Braut entführen. Dabei ziehen die Entführer mit der Braut von Kneipe zu Kneipe wobei der Bräutigam jedes Mal die Zeche zahlen soll. Heute wird es meist toleranter gehandhabt. Die Entführer gehen an einen bestimmten Ort, z. B. ein öffentliches Gebäude und hinterlassen ein paar Hinweise, um die Suche zu erleichtern. Das Auslösen kann mit einer Aufgabe für den Bräutigam verbunden sein. Beispielsweise eine künstlerische Darbietung, Abwaschen für die nächsten Wochen oder Ähnliches. In Österreich und Bayern ist es heute (vorzugsweise bei Bauernhochzeiten) üblich vor der Auslösung der Braut Gstanzl zu singen.

Der weiße Brautschleier der Braut stand ursprünglich für deren Jungfräulichkeit. Früher war dies auch der einzige weiße Bestandteil der Hochzeitsgarderobe der Braut. So wurde im bäuerlichen Umfeld in der Sonntagsgarderobe geheiratet. Traditionell war diese schwarz. Erst später wurde die Farbe des Kleides ebenfalls weiß und sollte damit auch die Unschuld symbolisieren.[3] Um Mitternacht war die Braut keine Braut, sondern nunmehr Ehefrau. Deshalb wurde dann der Schleier abgenommen. Dieser Brauch existiert noch heute. Oft erfolgt um Mitternacht ein Schleiertanz. Die Braut tanzt alleine und alle unverheirateten Frauen versuchen, ein Stück des Schleiers abzureißen. Wer das größte Stück des Schleiers erwischt hat, soll gemäß dem Brauch die nächste Braut sein.

Ferner existiert der Brauch des Brautstraußwerfens. Im Laufe der abendlichen Feier versammeln sich alle unverheirateten Frauen hinter der Braut. Diese wirft den Brautstrauß blind in die Menge. Wer den Strauß fängt, soll die nächste Braut werden. In manchen Gegenden ist es auch Brauch dem Brautpaar einen Streich in deren Wohnung zu spielen, den sie erst in der Hochzeitsnacht oder am nächsten Morgen bemerken.

Beteiligte

Die Braut

Hauptartikel: Braut und Bräutigam Früher war es Brauch, dass die Braut ihre Brautschuhe von gesparten Pfennigen bezahlte. Heute wird dieser Brauch mit Euro-Cents fortgeführt. Dadurch soll die Sparsamkeit der Braut symbolisiert werden. Während der Hochzeitsfeier gibt es den Brauch der Brautschuhversteigerung. Der Braut wird ihr Schuh „entwendet“. Anschließend wird der Schuh unter den Hochzeitsgästen symbolisch versteigert. Dabei legen die Gäste ihre Gebote in den Brautschuh. Zum Schluss ersteigert der Bräutigam den Schuh samt den bis dahin eingeworfenen Beträgen. Das Geld bleibt beim Brautpaar, der Bräutigam gibt den Schuh an seine Braut zurück.

Ein aus England stammender Brauch hat sich auch in Deutschland zu einer beliebten Tradition entwickelt. Danach soll die Braut zu ihrer Hochzeit etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues bei sich tragen und in ihre Kleidung integrieren.

  • etwas Altes steht für das bisherige Leben der Braut vor der Ehe (Beispiel: ein altes Schmuckstück)
  • etwas Neues steht als Symbol für das beginnende Eheleben der Braut (Beispiel: das neue Brautkleid)
  • etwas Geliehenes steht für Freundschaft und soll Glück in der Ehe bringen, die Braut leiht sich etwas von einer glücklich verheirateten Freundin (Beispiel: ein besticktes Taschentuch)
  • etwas Blaues als Zeichen der Treue (Beispiel: das blaue Strumpfband)
  • ein Glückscent im Schuh als Zeichen des Wohlstands.

Der Bräutigam

Traditionell ist es die Aufgabe des Bräutigams, den Brautstrauß zu besorgen. Diesen überreicht er dann vor oder in der Kirche seiner Braut. Blumenschmuck zur Hochzeit gab es durch alle Zeiten. Der Brautstrauß, wie er heute noch Verwendung findet, taucht das erste Mal in der Renaissance auf und diente einem sehr praktischen Sinn. Durch die damals übliche vernachlässigte Körperhygiene und den oftmals exzessiven Einsatz von Weihrauch herrschte während einer Hochzeit in der Kirche im Sinne des Wortes 'dicke Luft'. Die Brautsträuße der Renaissance waren reine Duftsträuße, die durch ihren intensiven Geruch die Braut vor Ohnmachtsanfällen während der Trauung bewahren sollten.

Weltweite Feiern

In vielen Kulturen hat der Trauzeuge spezielle Funktionen. Er ist zum Beispiel Ehecoach oder Verteidiger der Ehre des Brautpaares. In Schottland war er früher als „Best Man“ ein Komplize beim Brautraub. In Griechenland ist er der Taufpate des ersten gemeinsamen Kindes.

Der Shiromuku (白無垢) ist der traditionelle Kimono der Heirat in Japan. Er wird heutzutage sehr oft für "nur" einige Tausend Euro gemietet oder einfach vererbt. Dazu trägt die Braut eine traditionelle, mit Kopfschmuck ergänzte weiße Haube.

Jüdische Hochzeit

Jüdische Heirat 1903

Hauptartikel: Chuppa

Die Jüdische Hochzeit, Chuppa hat ihre Bezeichnung vom gleichnamigen Traubaldachin (ähnlich dem christlichen Altar).

Die Brautleute (Braut=„Kalla“ und Bräutigam=„Chatan“) werden zu der Chuppa, dem Traubaldachin, geführt. Die Chuppa bedeutet das „Dach über dem Kopf“ und besagt, dass hier ein Haus gegründet wird. In vier Richtungen geöffnet soll die Chuppa an das Haus des jüdischen Vorvaters Abraham erinnern, welches eine Tür auf jeder der vier Seiten seines Hauses hatte, um seine Gäste warm zu empfangen.

Durch seinen weißen Kittel zeigt der Bräutigam, dass für die Beiden ein neuer Lebensabschnitt beginnt, weiß wie ein neues Blatt. Ferner erinnert die weiße Farbe daran, dass dieser Tag für die beiden als Jom Kippur (Versöhnungstag) gilt. Das Brautpaar fastet deshalb auch ab dem Morgengrauen.

Unter der Chuppa umkreist die Braut den Bräutigam sieben Mal. Dies soll an die behütende Rolle der Frau, die das ganze Haus durch Liebe und Verständnis beschützt, erinnern. Die Zahl sieben steht für die sieben Tage der Schöpfung, wobei das junge Paar kurz davor steht, ihre eigene „neue Welt" zusammen zu erschaffen. Unter der Chuppa werden Segen über Wein und Lobpreisungen gesprochen. Die sieben Segenssprüche heißen die „Schewa Berachot“ Die Brautleute trinken zusammen vom Wein, damit sie auch im künftigen Leben Freude und Leid miteinander teilen.

Am Ende zertritt der Bräutigam ein Weinglas, als Erinnerung an Trauer und Zerstörung, an die Leiden, die Israel in der Vergangenheit erlitt[4]. Sogleich fängt die Feier an, den Brautleuten wird als Gratulation Masel tov zugerufen.

Siehe auch: Ketuba, der schriftlich niedergelegte jüdische Ehevertrag

Persien

In Persien (Iran)[5] gehört zur Hochzeitsfeier die „Sofreh Aghd“, die traditionelle Hochzeitsdecke, heutzutage oft weiß, aus Seide und mitunter mit Spitze verziert. Sie wird auf dem Boden über einen Teppich ausgebreitet. Das Hochzeitspaar sitzt dabei nach Osten ausgerichtet, dem Licht zugewandt. Musikalisch wird die Zeremonie oft mit dem bekannten Hochezeitslied „Bada Bada Mobarak“ untermalt, häufig auch der Einzug des Hochzeitspaares. Das Verbrennen von wilder Weinraute („Esfand“) erzeugt einen wohltuenden Duft. Üblicherweise wird die Zeremonie in losen Gruppen zusammen stehend durchgeführt. Nur das Brautpaar sitzt auf Stühlen oder einer Bank auf dem Hochzeitstuch und schaut in einen Spiegel. Der Hochzeitsredner kann Gedichte vorlesen, bei einer muslimischen Feier liest ein Imam oder Mullah religiöse Verse vor. Beide Eheleute haben jeweils einen älteren männlichen und verheirateten Trauzeugen. Üblicherweise wird erst gefragt, ob jemand Einwände gegen die Eheschließung hat, danach gibt zuerst der Bräutigam seine Zustimmung. Die Braut dagegen spielt die Scheue und gibt ihre Zustimmung nicht sofort. Die Gäste rufen dafür fadenscheinige Entschuldigungen in den Raum. Erst auf die dritte Wiederholung der Frage antwortet sie. Während der Zeremonie wird dem Brautpaar ein Schleier über die Köpfe gehalten und sie werden mit frisch zerriebenem Kristallzucker bestäubt.

Nach der Trauung dürfen die Eheleute sich küssen, tauschen Ringe aus und füttern sich gegenseitig mit den Fingern Honig aus dem Glas.

China

Die chinesische Hochzeit wird an den drei Briefen und sechs Bräuchen ausgerichtet[6] [7].

Der Bestätigungsbrief beginnt den Reigen. Die Bräutigamfamilie schickt diese Nachricht mit der Bestätigung der formellen Hochzeitsabsichten zur Brautfamilie. Der Geschenkbrief begleitet die Gaben an die Brautfamilie, er ist eine Liste mit Arten und Mengen der Brautgaben. Der Hochzeitsbrief wird der Brautfamilie am Hochzeitstag präsentiert. Er bestätigt, dass die Braut in die Familie des Bräutigams aufgenommen wird.

Die sechs „Bräuche“ umfassen auch Geschenke. Zuerst muss die Bräutigamsfamilie eine Vermittlerin (Vgl. Hochzeitsbitter) zur Brautfamilie schicken, die die Heiratsabsichten Kund tut und erste Verhandlungen führt. Danach werden die „acht Buchstaben“ (Geburtsdaten der Brautleute) ausgetauscht und ein Wahrsager prüft, ob das Paar zusammenpasst. Falls das erfolgreich war, werden als Drittes die ersten formellen Brautgaben durch die Vermittlerin überbracht. Als viertes werden an einem geeigneten Tag die Hauptgeschenke, bestehend aus Überraschungen, Geld, Kuchen, Essen und Opfergaben für die Ahnen überbracht. Dies ist die formelle Bestätigung der Heiratsabsichten. Als fünftes wird der Wahrsager einen geeigneten guten Hochzeitstag aussuchen. Zuletzt wird der Hochzeitstag begangen.

Eine moderne Hochzeitsfeier in traditionellem Format in China

Das Brautpaar trägt rot. Die Bräutigamsfamilie schickt eine Sänfte mit vier Trägern, begleitet von einer Prozession, um die Braut abzuholen. Wieder zurück wird im Beisein von Verwandten und Freunden die Zeremonie abgehalten. Die Brautleute beten Himmel und Erde sowie die Ahnen des Bräutigams an. Den führenden Familienmitgliedern wird Tee gereicht. Im Anschluss daran übergeben diese als Gegengabe rote Päckchen („Hóng bāo“ oder „lai si“) mit Geld und wünschen Glück. Während des anschließenden Banketts tritt die Heiratsmittlerin als Zeremonienmeisterin auf.

Nach dem Essen begibt sich das Paar ins Hochzeitsgemach und ihre „Freunde“ treiben Schabernack mit Ihnen. Danach wird ein Toast ausgebracht und die Zeremonienmeisterin bietet ihnen Süßigkeiten und Früchte an. Sie wünscht Ihnen ein langes Leben und viele Kinder (in China ist gewöhnlich nur ein Kind pro Ehe, höchstens aber zwei erlaubt – Ein-Kind-Politik). Zuletzt werden die Brautleute dort allein zurückgelassen und der Bräutigam darf der Braut den roten Schleier vom Gesicht nehmen.

Vereinigte Staaten

In den USA ist es unüblich, vor der Hochzeit zu „poltern“. An die Stelle einer wedding-eve party tritt oft eine bachelor party, der Junggesellenabschied, bei dem die Freunde und Verwandten, die zur Hochzeit angereist sind, sich in eine weibliche und eine männliche Party aufteilen und jeweils getrennt feiern. Sowohl die weibliche als auch die männliche Gruppe besucht dabei häufig ein Striptease-Lokal; oftmals wird auch exzessiv Alkohol getrunken.

Bei vielen Paaren ist der Abend vor der Hochzeit stattdessen für ein rehearsal dinner reserviert, das sich traditionell an das wedding rehearsal anschließt, also an die „Generalprobe“ der Trauzeremonie. Dieses Abendessen ist halb-förmlich und schließt nur den engeren Kreis der Hochzeitsgäste ein.[8]

Die bridal shower, bei der die Braut von ihren Freundinnen und weiblichen Verwandten Geschenke (Hausrat, Babyutensilien, Liebesspielzeug) erhält, findet meist schon 2-6 Wochen vor der Hochzeit statt.[9]

Einzelnachweise

  1. Hochzeitsbräuche
  2. Der Junggesellenabschied
  3. Farbe des Brautkleides
  4. HagalilKidz: haSchanah: Der Kreis schließt sich.
  5. Detaillierte Beschreibung einer persischen Hochzeitsfeier in Englisch.
  6. Chinese Wedding Customs
  7. Chinese Wedding Traditions
  8. Wedding Rehearsal Dinner
  9. Bridal Shower: [1], [2]

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