Juns

Juns
Wappen Karte
Wappen von Tux
Tux (Österreich)
DEC
Tux
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Tirol
Politischer Bezirk Schwaz (SZ)
Fläche 111,1 km²
Koordinaten 47° 9′ N, 11° 44′ O47.15458333333311.7252222222221281Koordinaten: 47° 9′ 16″ N, 11° 43′ 31″ O
Höhe 1281 m ü. A.
Einwohner 1.901 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 17 Einwohner je km²
Postleitzahl 6293
Vorwahl 05287
Gemeindekennziffer 7 09 34
AT335
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Lanersbach 470
6293 Tux
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Hermann Erler
Lage der Gemeinde Tux
Karte

Tux ist eine Gemeinde im Zillertal und gehört zum Bezirk Schwaz in Tirol (Österreich).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Tux nimmt den hinteren und größten Teil des Tuxertals, eines Seitentals des Zillertals, das bei Mayrhofen abzweigt, ein. Das Gemeindegebiet reicht dabei bis zum 3.476 m hohen vergletscherten Olperer und bis zum 2.338 m hohen Tuxer Joch, einem schon in der Frühzeit vielbegangenen Übergang zwischen dem Zillertal und dem Wipptal. Weitere markante Erhebungen im Gemeindegebiet sind die 3.288 m hohe Gefrorene-Wand-Spitze und der 3.231 m hohe Hoher Riffler. Die höchstgelegenen Bauernhöfe liegen auf 1.630 m.

Ortsteile

Tux besteht aus den fünf Ortsteilen Vorderlanersbach, Lanersbach, Juns, Madseit und Hintertux.

Am 25. Januar 2005 wurde durch die Landesregierung die Umbenennung von Lanersbach in Tux beschlossen, da zwar die Gemeinde insgesamt Tux heißt, es aber keinen Ortsnamen Tux gab.

Vorderlanersbach (Tux) (1.300 m ü. A.) ist der erste Ortsteil an der Straße von Finkenberg. Am Berghang oberhalb des Ortes liegen die Weiler Schöneben und Gemais. Die Bauernschaft Gemais auf 1.450 m wurde aufgrund ihrer stilistischen Geschlossenheit, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, unter Denkmalschutz gestellt. Sie entwickelte sich aus einem ehemaligen Schwaighof. Das 2.292 m hoch gelegene Geiseljoch auf dem Weg ins Inntal war früher ein vielbegangener Weg für den Warenaustausch zu den Märkten in Hall in Tirol und Innsbruck. Von Vorderlanersbach erschließt eine Einseil-Umlaufgondel das Skigebiet Rastkogel, das mit den benachbarten Skigebieten Penken und Eggalm verbunden ist.

Lanersbach (Tux) (1.300 m ü. A.) liegt etwa zwei Kilometer hinter Vorderlanersbach und bildet den kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt des Tuxertals. Lanersbach ist sowohl Sitz der Gemeinde Tux, als auch der seit 1891 bestehenden Pfarre. Die Pfarrkirche in Lanersbach wurde 1686 anstelle einer früheren gotischen Kirche errichtet und 1750 barockisiert. In der südlich des Ortes auf ca. 1.800 m gelegenen Höllensteinhütte ist ein kleines Bauernmuseum eingerichtet. Eine Einseil-Umlaufbahn führt in das Ski- und Wandergebiet der Eggalm.

Juns (1.400 m ü. A.) ist ein langgezogenes Dorf etwa 2 km taleinwärts hinter Lanersbach. Es besteht aus einigen kleineren Hotelbauten und Wohnhäusern. Sehenswert ist eine Schaumühle, in der noch vor wenigen Jahrzehnten die hier angebaute Gerste gemahlen wurde. In Juns enden zwei ca. 5 km lange Rodelbahnen, die von der Höhlensteinhütte und der Grieralm herabführen. Die Bahnen sind beleuchtet, so dass ein Abendrodeln möglich ist.

Hinter der kleinen Siedlung Madseit (1.450 m ü. A.) an der Mündung des Madseitbachs in den Tuxerbach verengt sich das Tal.

Hintertux (1.500 m ü. A.) liegt im hintersten Teil des Tals, am Fuße des Hintertuxer Gletschers (eine der beliebtesten Sommerskiregionen Österreichs), und ist umrahmt von Bergen und Gletschern. Er besteht aus Hotels, Gasthöfen und vereinzelten Bauernhäusern. Die Kirche Maria Himmelfahrt wurde 1952 anstelle eines 1941 gesprengten Vorgängerbaus fertiggestellt.

In Hintertux befindet sich mit verschiedenen Heilquellen das höchstgelegene Thermalbad Europas. In unmittelbarer Nähe des Spannagelhauses liegt die Spannagelhöhle, die mit über 10 km Länge die größte Naturhöhle der Zentralalpen ist. Die unter Denkmalschutz stehende Höhle ist unter fachkundiger Leitung zu besichtigen.

Am Tuxer Ferner liegt ein Ganzjahresskigebiet mit einem breiten Angebot an Liften. Die Ortschaft ist Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen und hoch-alpiner Touren. In den Herbstmonaten startet die Skisaison am Hintertuxer Gletscher. Das Skigebiet Hintertuxer Gletscher gehört zum Skigebiet Zillertal 3000. Der Hintertuxer Gletscher ist auch ein beliebtes Sommerskigebiet, das das ganze Jahr über geöffnet hat.

Hintertux hat 178 Einwohner (Stand: 2006). Es gehörte bis 1926 zur Gemeinde Schmirn am Brenner.

Nachbargemeinden

Finkenberg, Hippach, Kolsassberg, Navis, Schmirn, Schwendau, Wattenberg, Weerberg

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Tal im Jahr 1280.

Das Tuxer Tal war schon in vorgeschichtlicher Zeit begangen, davon Zeigen Funde aus der mittleren Steinzeit. Die ersten Bewohner des Tals waren wahrscheinlich Breonen, die zu dem Stamm der Räter zählen und im Wipptal siedelten.

Hirten und Bergbauern besiedelten das Tal vom Schmirntal aus über das Tuxer Joch und kultivierten es durch ihre Rodungstätigkeit. 889 kam das Tuxer Tal mit anderen Teilen des Zillertals an das Erzbistum Salzburg. Im Jahre 1280 wird der Name Tux (Tukkes) erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich eine reine Gewässerbezeichnung, ging die Bezeichnung auf das Tal über. Sie leitet sich wahrscheinlich von der indogermanischen Sprachwurzel „teg“ ab, was laufen, fließen, dahinschmelzen bedeutet. Die ersten Höfe waren Schwaighöfe, die ihren Zins in Naturalien abliefern mussten.

Das hinterste Tal zwischen Lanersbach und Hintertux war bis zum Jahr 1438 Lehen des Gerichts Matrei am Brenner und später Steinach am Brenner. Bis 1926 gehörte Hintertux zur Gemeinde Schmirn. 1926 schloss sich Hintertux mit Lanersbach und der Hauptmannschaft Lämperbichl zur Gemeinde Tux zusammen.

Wirtschaft

Landwirtschaft

Auf den Wiesen und Almen des Tuxertales wird bis heute Landwirtschaft betrieben, auch wenn die meisten Betriebe diese lediglich als Nebenerwerb weiterführen.

Tourismus

Neben der Landwirtschaft ist der Tourismus mit Gastgewerbe- und Beherbergungsbetrieben wirtschaftlich bedeutend. Dazu trägt vor allem der Tuxer Gletscher in Hintertux bei, der seit den 1960er Jahren als Ganzjahresskigebiet betrieben wird. Nach Mayrhofen hat Tux die zweithöchsten Nächtigungszahlen im Zillertal aufzuweisen.

Das Magnesitwerk

Von 1927 bis 1976 bestand etwa 500 m oberhalb von Vorderlanersbach das Magnesitbergwerk Tux, das höchstgelegene Europas. Im Tagebau und Stollenabbau wurde dort von bis zu 400 Arbeitern Magnesit gewonnen. Spezielle Seilbahnen für Personen und Materialtransport verbanden das Werk mit Lanersbach bzw. dem Verladebahnhof im Zillertal bei Mayrhofen. Auf der Schrofenalm, etwa 500 m vom Werk entfernt entstand eine kleine Siedlung mit Wohnungen, einer Schule, einem Lebensmittelladen, einem Kino, etc. für die Werksangehörigen und deren Familien. Nach Einstellung des Betriebes 1976 wurde das Werk komplett abgetragen und renaturiert. Erhalten blieben lediglich die 1947 nach den Plänen von Hubert Prachensky mit Fresken von Max Weiler errichtete Barbarakapelle, sowie zwei ehemalige Wohnhäuser, die „Schrofenhäuser“.

Verkehr

Tux ist von Mayrhofen über eine Straße erreichbar. Vom Bahnhof Mayrhofen der Zillertalbahn besteht ein Busverkehr. Der nächstliegende Bahnhof der ÖBB ist Jenbach, gleichzeitig Ausgangsbahnhof der Zillertalbahn. Innerhalb des Tuxertales verkehren tagsüber zwischen Vorderlanersbach und Hintertux kostenfreie „Sportbusse“ im 15-Minuten-Takt.

Weblinks


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