- Anacamptis pyramidalis
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Pyramiden-Hundswurz Systematik Familie: Orchideen (Orchidaceae) Unterfamilie: Orchidoideae Tribus: Orchideae Untertribus: Orchidinae Gattung: Hundswurzen (Anacamptis) Art: Pyramiden-Hundswurz Wissenschaftlicher Name Anacamptis pyramidalis (L.) Rich. Die Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis), auch Pyramidenorchis, Spitzorchis, Kammstendel oder Pyramidenstendel genannt, gehört zur Gattung der Hundswurzen (Anacamptis) in der Familie der Orchideen (Orchidaceae).
Um auf die besondere Schutzwürdigkeit dieser Art aufmerksam zu machen, wurde die Pyramiden-Hundswurz vom Arbeitskreis Heimische Orchideen zur Orchidee des Jahres 1990 gewählt.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der botanische Name setzt sich aus dem griechischen Wort ανακάμτειν anakamptein = umbiegen (wegen der umgebogenen seitlichen Blätter des Perigons oder wegen der umgebogenen Staubbeutel (Antheren)) und dem lateinischen Wort pyramidalis = pyramidenförmig, pyramidal zusammen.
Durch eine Revision von Orchideenarten nach genetischen Merkmalen durch Bateman im Jahre 1997 wurde aus der monotypischen Art Anacamptis pyramidalis eine Gattung mit mehreren Arten. Zur Unterscheidung des deutschen Gattungsnamen "Hundswurzen" wird diese Art mit wörtlicher Übersetzung des Art-Epitheton nach dem im deutschsprachigen Raum gebräuchlichen Namen Pyramiden-Hundswurz benannt.Beschreibung
Habitus und Blätter
Die Pyramiden-Hundswurz ist ein ausdauernder, sommergrüner, krautig wachsender Knollengeophyt, der Wuchshöhen von etwa 20 bis 40 cm erreicht. Sie bildet Knollen als Überdauerungsorgan und hat zur Blütezeit zwei unterirdische, länglich-eiförmige Knollen. Aus der Tochterknolle entwickelt sich im Herbst eine Blattrosette.
Blütenstand und Blüten
Der dicht- und reichblütige Blütenstand wird im Abblühen länger. Die Dichte ist hierbei von oben nach unten etwas abnehmend. Die Blüten sind leuchtend hellrot bis dunkel-purpurrot. Besonders die kräftige purpurrote Farbe lässt sich fotografisch kaum wiedergeben. Blütezeit ist von Mai bis Juli.
Nach Darwin (1862) wickelt sich einem Bestäuber zuerst die sattelförmige Klebscheibe um den Rüssel und anschließend senken sich die Pollinienstielchen um 90 Grad ab. Sie besitzen dann erst die richtige Lage, um beim Besuch einer anderen Blüte auf die beiden gegenüberliegenden Narbenteile zu treffen. Als Bestäuber kommen tag- und nachtaktive Schmetterlinge in Betracht. Da bei dieser Pflanzenart kein Nektar im Sporn produziert wird, ist sie als Nektartäuschblüte anzusehen.
Der überdurchschnittlich hohe Fruchtansatz und die unterschiedliche Lage der Fruchtkapseln am Stiel bestätigen die Allogamie. Die Kapseln sind aufrecht und ungestielt.
Verbreitung
Als Standort bevorzugt die kalkliebende Pflanzenart trockene bis wechselfrische Magerrasen und lichte Wälder. Nach ELLENBERG ist es eine Lichtpflanze, ein Wärmezeiger, Trockniszeiger sowie Basen- und Kalkzeiger mit ozeanischer Verbreitung. Diese Pflanzenart ist eine Verbandscharakterart Subozeanischer Halbtrockenrasen (Mesobromion).
Varietäten
- Anacamptis pyramidalis var. sanguinea
- Die Varietät Anacamptis pyramidalis var. sanguinea besitzt einen runden Blütenstand und ist kleinwüchsiger. Sie kommt in Irland in den Grafschaften Galway und Kerry vor.
- Anacamptis pyramidalis var. tanayensis
- Die Varietät Anacamptis pyramidalis var. tanayensis ist dunkel- und kleinblütiger. Sie kommt in der Schweiz in den Kantonen Wallis und Freiburg vor.
Bildergalerie
Stereogramm einer Pyramiden-Hundswurz am Standort
Pyramiden-Hundswurz
mit einer kleinen Bienen-RagwurzWeblinks
- Die Orchideen der Rhön: Pyramiden-Orchidee (Anacamptis pyramidalis)
- Orchideen der Südsteiermark Anacamptis pyramidalis Pyramiden-Hundswurz
- Formentera (Balearen): Anacamptis pyramidalis
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