Justin von Adlerflycht

Justin von Adlerflycht

Justinian Freiherr von Adlerflycht (* 30. Januar 1761 in Frankfurt am Main; † 20. Januar 1831 ebenda) war ein deutscher Jurist schwedischer Herkunft.

Adlerflychts Urgroßvater Christopher Björkman kam 1689 als schwedischer Gesandter und Statthalter des Herzogtums Zweibrücken im 17. Jahrhundert nach Frankfurt am Main und wurde 1691 mit dem Familiennamen Adlerflycht geadelt. Die Eltern von Justinian von Adlerflycht waren Johann Christoph von Adlerflycht und Susanna Maria geb. von Günderrode. Seit 1755 gehörte die Familie der Ganerbschaft Alten Limpurg an.

Adlerflycht studierte Jura in Leipzig. Er heiratete 1797 die Malerin Elisabeth von Riese und wurde kurhessischer Gesandter am Kurrheinischen und am Oberrheinischen Kreis, verlor aber durch die französische Invasion und die Aufhebung der Reichsverfassung 1806 diesen Posten. 1808 trat er in das Oberappellationstribunal des Großherzogtums Frankfurt ein.

Nach der Wiederherstellung der Freien Stadt Frankfurt wurde er 1816 bis 1819 Senator und von 1819 bis zu seinem Tod Schöffe. 1821 bis 1829 war er mit Unterbrechungen zugleich Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung von Frankfurt.

1824 bis 1832 (postum) erschienen nacheinander die fünf Bände seines bedeutendsten Werkes, „Das Privatrecht der freien Stadt Frankfurt in systematischer Ordnung vorgetragen“. Die ersten vier, zu Adlerflychts Lebzeiten erschienenen Bände beschreiben das auf dem Römischen Recht basierende Personen- und Sachenrecht, der fünfte, wenige Tage vor seinem Tod abgeschlossene Band behandelt das Frankfurter Zivilprozeßrecht. Adlerflychts Werk blieb bis zum Ende der Freien Stadt 1866 das Standardwerk zur Rechtsgeschichte von Frankfurt am Main.

Ihm ist in seiner Heimatstadt eine Straße und ein Platz im Stadtteil Nordend, zwischen Oeder Weg und Eckenheimer Landstraße, gewidmet. Sein Grab befindet sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. Mit ihm erlosch die männliche Linie der Familie. Von Adlerflycht sind keine Porträts bekannt.

Adlerflychts Tochter Luise heiratete Freiherr Conrad Christoph von Thienen. Damit der Name Adlerflycht weiter existiert, nannten sich die Nachfahren von Luise und Conrad Christoph Thienen-Adlerflycht.

Literatur

  • Wolfgang Klötzer (Hrsg.): Frankfurter Biographie. Erster Band A-L. Frankfurt am Main 1994, Verlag Waldemar Kramer, ISBN 3-7829-0444-3

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