K-Classic

K-Classic
Kaufland Stiftung & Co. KG
Unternehmensform Stiftung
Unternehmenssitz Neckarsulm
Unternehmensleitung

Heinz Andrejewski (Vorstandsvorsitzender)

Mitarbeiter 73.000[1]
Branche Lebensmitteleinzelhandel
Website

www.kaufland.de

Eingangsbereich und Parkplatz eines Kölner Kaufland-Marktes

Kaufland ist eine in Deutschland angesiedelte Lebensmittel-Handelskette mit Sitz in Neckarsulm. Sie ist Bestandteil der Schwarz-Gruppe, zu der auch der Discounter Lidl gehört. Kaufland betreibt SB-Warenhäuser in verschiedenen Größen, Lagen und mit unterschiedlichen Sortimenten.

Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Die Kaufland Stiftung & Co. KG ist Teil der komplexen Unternehmensstruktur der Schwarz-Beteiligungs-GmbH, die sich zu 99,9 % im Besitz von Dieter Schwarz bzw. der Dieter Schwarz Stiftung gGmbH befindet. Zu den verschiedenen Kaufland-Tochtergesellschaften gehören die Schwarz-Immobilienverwaltung GmbH & Co. KG, die im Besitz der SB-Warenhäuser ist, und die Kaufland-Warenhandelsgesellschaft mbH als Betreiberin der SB-Märkte.

Derzeit unterhält der Konzern über 750 Märkte in Deutschland sowie in Tschechien, Polen, Kroatien, Bulgarien, der Slowakei und in Rumänien. Die Geschäfte tragen dabei den Namen Kaufland, KaufMarkt oder Handelshof und verfügen jeweils über eine Fläche zwischen 2.500 und 15.000 m². Einige Filialen nutzen die ausgeweiteten Ladenöffnungszeiten in vielen Bundesländern und sind deshalb von montags bis samstags von 7 bis 22 Uhr, 24 Uhr oder gar 2 Uhr nachts geöffnet.

Geschichte

Beteiligungen innerhalb der Schwarz-Gruppe

Die Unternehmensgeschichte von Kaufland beginnt mit dem Eintritt von Josef Schwarz als Gesellschafter in die Firma Südfrüchte Großhandlung Lidl & Co. in Heilbronn im Jahre 1930, die daraufhin umbenannt wird in Lidl & Schwarz KG. In den Folgejahren war es das Ziel, die Firma zu einer Lebensmittel-Sortimentsgroßhandlung auszubauen. Der Zweite Weltkrieg unterbricht jedoch den Aufbau der Firma.

Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau des Unternehmens, 1954 der Eintritt in die A & O-Handelskette. Mit der Handels- und Fruchthof Heilbronn GmbH wird in Nordwürttemberg 1960 das erste Lager eröffnet. 1964 weitet die Firma ihr Angebot aus und richtet die erste Fleischabteilung ein. 1968 wird in Backnang der erste Verbrauchermarkt unter dem Namen Handelshof eröffnet, neun Jahre später am gleichen Ort das erste SB-Warenhaus unter gleichem Namen. 1984 eröffnet in Neckarsulm – seit 1972 Sitz der Unternehmenszentrale – das erste SB-Warenhaus unter dem Namen Kaufland. Nach dem Tod von Josef Schwarz 1977 übernimmt dessen Sohn Dieter Schwarz die Leitung des Unternehmens.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands expandierte die Lebensmittel-Kette in die neuen Bundesländer und eröffnete dort zahlreiche Märkte. Das erste ostdeutsche Kaufland-Warenhaus wurde in Meißen eingerichtet. 1998 eröffnete in Ostrava in Tschechien die erste Kaufland-Filiale im Ausland. In den Folgejahren konnte die Firma in der Slowakei, Kroatien, Polen, Rumänien und in Bulgarien Fuß fassen. In Rumänien protestierten im Januar und März 2007 Kaufland-Angestellte und unabhängige Vereine in Bukarest gegen die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in den Filialen der Kette. Im Juni 2007 erschienen Artikel in der Wirtschaftswoche und in Der Spiegel über den illegalen Kauf und geplanten Abriss von Stadien durch Kaufland in den Städten Sighişoara (Schäßburg) und Arad in Siebenbürgen. Um den Abriss zu verhindern, haben lokale Umweltschutzvereine Klage beim Verwaltungsgericht in Târgu Mureş eingereicht.[2][3]

2006 und 2007 folgten weitere Filialeröffnungen in Deutschland, außerdem übernahm Kaufland Filialen von Konkurrenzunternehmen. Gegenwärtig (Stand: März 2009) hat Kaufland nach eigenen Angaben über 73.000 Mitarbeiter.[1]

Sortiment

Die Kaufland-Gruppe setzt, wie auch einige Discounter, auf Markenprodukte und Handelsmarken. Obwohl die Märkte zur selben Unternehmensgruppe wie die Lidl-Filialen gehören, unterscheiden sich Lidl und Kaufland im Sortiment erheblich.

K-Classic

Im Oktober 2003 führte Kaufland in seinen Warenhäusern die Discountmarke „K-Classic“ ein. Die Einführung dieser Marke soll Kunden langfristig an das Unternehmen binden, da eine Art Corporate Identity geschaffen wird. Des Weiteren erleichtert dieses Vorgehen die interne Auflistung aller Artikel durch kürzere EAN-Codes und einheitliche Verpackungsmaße. Auf diese Weise kann das Unternehmen die Platzierung seiner Produkte optimieren. Seit 2008 bietet Kaufland unter der Marke K-Classic WellYou eine eigene Produktschiene mit Produkten für gesundheitsbewusste Ernährung an.

Purland

Purland ist seit 1984 die eigene Fleischmarke der Kaufland-Gruppe. Ein unternehmenseigenes Fleischwerk in Möckmühl beschäftigt rund 400 Mitarbeiter.[4] Das Unternehmen wirbt mit seinen zahlreichen Auszeichnungen für Qualität und Frische. Der Verkauf in den Warenhäusern gliedert sich in ein Wurst- und Fleischregal und in eine Wurst- und Fleischtheke (teilweise auch eine reine Wursttheke) mit persönlicher Bedienung, die jedoch nicht in allen Häusern existiert.

Bäckereien

Seit 1994 unterhält Kaufland eigene Bäckereien. Das in Dessau, Leipzig und Chemnitz gestartete Projekt soll das Angebot von verpackten Backwaren in den Regalen ergänzen.

Werbung

Mit dem TIP-Werbeverlag unterhält Kaufland einen eigenen Werbeverlag, der die Broschüren TOP aktuell und TIP der Woche herausgibt. Dort wird über aktuelle Angebote und Produkte regionaler Anbieter informiert. Das kostenlose Werbeblatt finanziert sich durch Anzeigen. Nach eigenen Angaben werden 400 verschiedene Regionalausgaben in einer Auflage von 17,8 Millionen Exemplaren herausgegeben.

Logistik

Kaufland betreibt in Deutschland derzeit sechs Logistikzentren mit insgesamt 2.700 Mitarbeitern:

Food, Tiefkühlkost, Obst & Gemüse, Pflanzen
Non-Food

Die Belieferung mit Fleisch- und Wurstspezialitäten der Eigenmarke Purland erfolgt direkt durch die Fleischbetriebe in Heilbronn, Möckmühl und Osterfeld.

Einzelnachweise

  1. a b c Kaufland investiert über 400 Millionen Euro in Logistiknetz. kaufland.de, März 2009
  2. Ralf Streck: Der erste Schritt zu einer internationalen Gewerkschaft? Telepolis, 21. Juni 2007
  3. Kaufland hat Ärger in Transsilvanien. Wirtschaftswoche vom 7. Juni 2007
  4. Heiko Fritze: Kaufland investiert 38 Millionen Euro. In: Heilbronner Stimme. 24. Dezember 2008, S. 35 (bei stimme.de ; Stand: 27. Dezember 2008). 

Weblinks


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