K.C. and the Sunshine Band

K.C. and the Sunshine Band

KC and the Sunshine Band ist eine US-amerikanische Discoband aus Florida, die R&B mit Funk und Latin Grooves zu Partymusik im Miami Sound mischte. Sie wurde in der zweiten Hälfte der 70er Jahre vor allem durch ihre Hits „That's the Way (I Like It)“, „(Shake, Shake, Shake) Shake Your Booty“, „Give It Up“, „Get Down Tonight“ und „Please Don’t Go“ bekannt. Zwar bestand die Gruppe fast durchgehend aus sieben bis elf (meist schwarzen) Musikern, den Kern der Band machten aber die beiden (weißen) Produzenten und Songschreiber Harry Wayne Casey (Spitzname: K.C.) und Richard Finch aus.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

1973 - 1975

Harry Wayne (H.W.) Casey und Richard „Rick“ Finch arbeiteten 1973 bei dem Musiklabel TK Records von Steve Alaimo in Hialeah, Florida. Da sie selbst Musik machen wollten und auch schon Songs für andere TK-Künstler schrieben, gestattete man ihnen, gelegentlich die Studios zu nutzen. Jerome Smith, Fermin Goytisolo und Robert Johnson kamen bald dazu, und die ersten Aufnahmen der Sunshine Band entstanden. Ihre Vorbilder reichen von Diana Ross und Marvin Gaye über Billy Preston bis zu Blood, Sweat & Tears – diese Einflüsse sind am deutlichsten zu hören auf ihrer ersten LP „Do It Good“. „Blow Your Whistle“ (September 1973) und „Sound Your Funky Horn“ (Februar 1974) erreichten als Single-Auskopplungen erste Erfolge in den US-R&B-Charts.

Der Durchbruch für Casey und Finch kam aber mit einem anderen Künstler. Sie hatten im Studio gemeinsam mit Gitarrist Smith in einer freien Stunde auf ungenutzte Bänder einen Track aufgenommen, Casey spielte Keyboards und Finch Bass und Schlagzeug. Der Gesangspart war jedoch zu hoch für Caseys Stimme; die Band entschied, den Song einen anderen Sänger aufnehmen zu lassen, da auch ihre zweite Single gerade auf dem Markt war. Am nächsten Tag kam George McCrae zufällig vorbei; in zwei Aufnahmen war der Song im Kasten. „Rock Your Baby“ wurde 1974 in den USA, in Großbritannien und vielen weiteren Staaten Nummer 1; mehr als fünf Millionen Singles wurden verkauft. Casey und Finch waren auch Koautoren von Betty Wrights Grammy-Gewinnersong „Where Is the Love“, und sie produzierten Gwen McCraes „Move Me Baby“ und Jimmy „Bo“ Hornes „Gimme Some“.

1975–1980

Der Erfolg von „Rock Your Baby“ machte nicht nur McCrae, sondern auch Casey und Finch bekannt. Ihre nächste Single, „Queen of Clubs“, wurde in Großbritannien und Europa ein Hit; „Sound Your Funky Horn“ wurde wiederveröffentlicht und stieg ebenfalls in die Charts ein. Die Band ging 1975 auf eine erfolgreiche Europatournee.

Während dieser Zeit veröffentlichte ihre Plattenfirma neue Aufnahmen als LP, mit dem Bandnamen „KC and the Sunshine Band“ als Titel; als Single wurde „Get Down Tonight“ ausgekoppelt. Die Gruppe kam gerade rechtzeitig aus Europa zurück, um zu erleben, dass ihre Single am 30. August 1975 Nummer Eins in den Billboard-Charts wurde; die LP kletterte bis auf Platz 4. Noch im gleichen Jahr, am 22. November, folgte der zweite Charttopper „That’s the Way (I Like It)“. 1976 brachte das Album „Part 3“ drei weitere US-Tophits, von denen „(Shake, Shake, Shake) Shake Your Booty“ (am 11. September) und „I’m Your Boogie Man“ (am 11. Juni 1977) erneut die Nummer-1-Position eroberten. (Die US-B-Seite von „Shake Your Booty“, „Boogie Shoes“, verkaufte sich übrigens noch besser - auf dem Soundtrack von „Saturday Night Fever“.) Der Erfolg setzte sich, leicht abgeschwächt, bis zu ihrem fünften Album fort. Ihre letzte Nummer Eins in den USA wurde die Ballade „Please Don’t Go“, am 5. Januar 1980 erster Tophit der 1980er Jahre.

Die 1980er

Die Disco-Welle war vorbei (Casey allerdings war immer überzeugt gewesen, dass Disco nur ein anderes Verkaufslabel für Rhythm & Blues gewesen sei), das TK-Label ging pleite, KC and the Sunshine Band lösten sich auf. Casey aber nahm weiter unter dem Bandnamen auf, unterzeichnete 1980 einen Vertrag bei Epic Records und veröffentlichte das Album „The Painter“.

Am 15. Januar 1982 hatte Casey einen Autounfall; er erlitt eine Gehirnerschütterung und eine Nervenquetschung, die seine gesamte rechte Körperhälfte lähmte. Er verbrachte eine Zeitlang im Rollstuhl und musste mühsam wieder laufen lernen.

Doch noch während seiner Reha kam 1982 die LP „All in a Night’s Work“ heraus, für die er mit Debra Carter einen Song namens „Give It Up“ geschrieben hatte. In Europa wurde dieser als Single veröffentlicht – und bald hatten KC & the Sunshine Band ihren größten Hit auf der Ostseite des Atlantiks, „Give It Up“ erklomm am 13. August 1983 den Gipfel der britischen Charts. Epic in den USA weigerte sich, die Single in Amerika herauszubringen. Casey löste daraufhin seinen Vertrag und gründete ein eigenes Label (Meca Records), auf dem er „Give It Up“ neu veröffentlichte – und damit 1984 einen für ein Independent Label beachtlichen Platz 18 in den Billboard-Charts erreichte. Da die LP aber Caseys Erwartungen nicht erfüllte, zog er sich ins Privatleben zurück. Die Songs von KC and the Sunshine Band aber blieben Ohrwürmer - man hörte sie in Werbejingles, unter anderem von General Motors oder Burger King, und in Kinofilmen wie Forrest Gump, Space Jam oder Der verrückte Professor.

Die 1990er und 2000er

Das Jahr 1991 brachte neues Interesse an Discomusik, und Casey formierte die Sunshine Band neu. Die Gruppe nahm 1993 das Album „Oh Yeah!“ auf und ging immer mal wieder auf Tournee. Beim Super Bowl 1999 spielte sie ein Medley ihrer größten Hits. Immer mal wieder gab es ein „Best of…“-Album, bis 2001 – nach acht Jahren - auf dem Album „I'll Be There for You“ neue Songs erschienen; das Album kam aber nicht in die Charts. 2003 trat die Band in dem Film Ein ungleiches Paar („The In-Laws“) auf. Auch im Jahre 2006 sind KC & the Sunshine Band wieder auf Tournee.

Jerome Smith, langjähriger Gitarrist der Sunshine Band, starb im August 2000 bei einem Arbeitsunfall. Er war Bulldozerfahrer und stürzte auf einer Baustelle von dem Bulldozer, den er fuhr. Die schwere Maschine stürzte auf ihn und zerquetschte ihn.

Diskografie

Singles

  • 1973: Blow Your Whistle
  • 1974: Sound Your Funky Horn (UK-Charts #17)
  • 1974: Queen of Clubs (UK #7)
  • 1974: I'm a Pushover
  • 1975: Shotgun Shuffle (US #88)
  • 1975: Get Down Tonight (UK #21, US #1)
  • 1975: That’s the Way (I Like It) (UK #4, US #1)
  • 1975: I’m So Crazy (‘bout You) (UK #34)
  • 1976: (Shake, Shake, Shake) Shake Your Booty (UK #22, US #1)
  • 1976: Wrap Your Arms Around Me (US #48)
  • 1976: I Like to Do It (US #37)
  • 1977: Keep It Comin’ Love (UK #31, US #2)
  • 1977: I’m Your Boogie Man (UK #41, US #1)
  • 1978: Black Water Gold
  • 1978: Boogie Shoes (UK #34)
  • 1978: It’s the Same Old Song (UK #47, US #35)
  • 1978: Who Do Ya Love (US #68)
  • 1978: Do You Feel Allright (US #63)
  • 1979: Do You Wanna Go Party (US #50)
  • 1979: Please Don’t Go (UK #3, US #1)
  • 1979: Oue pasa?
  • 1980: Yes, I'm Ready (with Teri DeSario) (US #2)
  • 1980: Let's Go Rock and Roll
  • 1980: Make a Star
  • 1980: Space Cadet
  • 1981: Redlight
  • 1981: Love Me
  • 1981: Something's Happening
  • 1982: You Said You'd Gimme Some More
  • 1982: Don't Run (Back to Me)
  • 1983: Give It Up (UK #1, US #18)
  • 1984: Are You Ready?
  • 1990: The Game of Love
  • 1991: That’s the Way I Like It (Remix) (UK #59)
  • 1992: Please Don't Go '92
  • 1993: Megamix (The Official Bootleg)
  • 1993: Will You Love Me in the Morning?
  • 2001: I'll Be There for You

Alben

  • 1974: Do It Good
  • 1975: KC and the Sunshine Band (UK #26, US #4)
  • 1975: The Sound of Sunshine (US #131)
  • 1976: Part 3 (US #13)
  • 1978: Who Do Ya (Love) (US #36)
  • 1979: Do You Wanna Go Party (US #50)
  • 1980: Greatest Hits (UK #10)
  • 1981: Space Cadet (KC solo)
  • 1981: The Painter
  • 1982: All in a Night's Work (UK #46)
  • 1984: KC Ten (US #93)
  • 1993: Oh Yeah!
  • 1995: Get Down Live! (live)
  • 1998: Live: Get Down Tonight (live)
  • 2001: I'll Be There for You
  • 2007: Yummy

Besetzung

1970er

  • Harry Wayne Casey (* 31. Januar 1951, Hialeah, Florida) Keyboards, Gesang, Songwriter, Produzent
  • Richard Finch (* 25. Januar 1954, Indianapolis, Indiana) Bass, Schlagzeug, Percussion, Songwriter, Produzent
  • Jerome Smith (* 18. Juni 1953, Florida; † 10. August 2000, West Palm Beach, Florida) Gitarre
  • Robert Johnson (* 21. März 1953, Florida; † 1976 an Krebs) Schlagzeug
  • Ronnie Smith (* 1952, Florida) Trompete
  • Fermin Goytisolo (* 31. Dezember 1951, Havanna, Kuba) Congas, Timbales, Percussion
  • Charles Williams (* 18. November 1954, Rockingham, North Carolina) Posaune
  • James Weaver, Trompete
  • Denvil Liptrot, Saxophon

Später bestand die Horn Section aus:

  • Mike Lewis, Tenorsaxophon
  • Vinnie Tanno, Trompete
  • Ken Faulk, Trompete
  • Whit Sidener, Altsaxophon

Chorgesang: FIRE (Margret Reynolds, Beverly Champion & Jeanette Williams) und H.W. Casey

2006

  • Harry Wayne Casey, Gesang, Keyboards, Songwriter, Produzent
  • Fermin Goytisolo, Percussion
  • Rusty Hamilton III, Keyboards
  • Zeljko (Nick) Marinovic, Keyboards
  • Jeffery Reeves, Gitarre
  • Steve Lashley, Bass
  • Jody Hill, Schlagzeug
  • Steve Reid, Trompete
  • Rick Benedetto, Trompete
  • Tim Pitchford, Posaune
  • Kenny Hamilton, Saxophon
  • Maria Elide De Crescenzo und Charlotte Mc Kinnon, Chorgesang
  • Kenetha Morris und Mikie Duran, Tänzer

Weblinks/Quellen


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