KZO

KZO

KZO (Kleinfluggerät Zielortung / früher: Brevel) ist eine unbemannte Aufklärungsdrohne, welche die Artillerie- und Heeresaufklärungstruppe des Deutschen Heeres zur zeitnahen Zielortung unterstützt. Die Drohne ist allwetterfähig und liefert über Funk Bilder in Echtzeit an eine Bodenstation. Da die Kamera der Drohne im infraroten Bereich arbeitet, liefert sie auch nachts hochaufgelöste Videos.

Die Reichweite des Drohnensystems wurde so gewählt, dass ihr Einsatzradius die Reichweite moderner Artilleriesysteme wie z. B. der Panzerhaubitze 2000 bei weitem übertrifft.

Für die Entwicklung hatten sich die Unternehmen STN Atlas Elektronik, Dynamit Nobel und French/UK Matra BAe Dynamics zum Konsortium GIE Eurodrone zusammengeschlossen. Die Entwicklung wurde zu 60% von Deutschland und zu 40% von Frankreich Ende der 1990er Jahre finanziert. Ab der Serienvorbereitung wurde KZO als nationales Programm des Deutschen Heeres weitergeführt.

Die Serienfertigung der Drohne wurde vom Bundestag 2001 beschlossen. Bis 2008 wurden 6 Gesamtsysteme beschafft. Jedes System besteht aus 2 Bodenanlagen, 5 Bergungsanlagen und 10 Drohnen. Das erste Seriensystem wurde der Bundeswehr am 28. November 2005 in Bremen vom heutigen Generalunternehmer Rheinmetall Defence Electronics (RDE) übergeben. Der Gesamtpreis belief sich auf ca. 275 Millionen Euro.

Seit 24. November 2006 ist KZO ein amtlich zugelassenes unbemanntes Luftfahrzeug. Die Wehrtechnische Dienststelle für Luftfahrzeuge – Musterprüfwesen für Luftfahrtgerät der Bundeswehr (WTD 61) in Manching hat mit der Musterzulassung die Verkehrssicherheit und die Luftfahrttauglichkeit des Systems KZO bescheinigt. Damit ist in der Bundesrepublik erstmalig ein unbemanntes Luftfahrzeugsystem vollständig nach einer Zulassungsnorm für unbemannte Luftfahrzeuge geprüft und für den bestimmungsgerechten Einsatz zugelassen worden. Rheinmetall Defence Electronics ist der Halter der Musterzulassung. Alle weiteren von RDE in Serie gebauten KZO erhalten damit durch die Feststellung der Übereinstimmung mit dem Muster, der sogenannten Stückprüfung, die Verkehrszulassung.

Die Drohne wird von einem Startfahrzeug aus einem Behälter mittels eines Feststoff-Raketentriebwerkes (Booster) gestartet. Der Kurs der Drohne ist programmiert. Sie kann vollkommen autonom fliegen. Der Flugkurs kann aber auch während des Fluges von der Bodenkontrollstation per Funk geändert werden. Die Kamera wird von der Bodenstation aus gesteuert. Die Landung erfolgt an einem Fallschirm. Beim Aufsetzen auf dem Boden dämpfen Airbags den Aufprall. Das Fluggerät ist nach wenigen Stunden wieder einsatzbereit.

Komponenten des Gesamtsystems

2 Züge á:

  • 1 * Startfahrzeug (Mercedes LKW 5t)
  • 1 * Antennenfahrzeug MB 5t GL (2t Überlast)
  • 1 * Bodenkontrollstation MB 5t HÜ/Kabine 15ft
  • 1 * Instandsetzungsfahrzeug MB 5t HÜ/Kabine 15ft
  • 1 * Bergefahrzeug MB Unimog U5000
  • 1 * Betankungsanlage MB 2t GL
  • 5 * Drohne mit Transport- und Lagerbehälter (TuLb)

zusätzlich, nicht durch das Unternehmen gestellt...

  • 1 * MB 5T GL / Kabine IIFM-A Bodengeräte Insttrupp
  • 1 * MB Wolf (lang) Als Einsatz- und Kabelverlegetrupp (HVE)
  • 2 * MB 2t GL / Kabine IFM-A Packesel/WSA MES2/3
Technische Daten
Eigenschaft Wert
Länge 2,30 m
Spannweite 3,40 m
Höhe 0,91 m
maximale Abflugmasse 168 kg
Geschwindigkeit 120 – 216 km/h
Aufklärungsflughöhe 800 – 3.000 m
Dienstgipfelhöhe 3.500 m
Aufklärungsreichweite 065 km mit Störer,
100 km ohne Störer
Mindesteinsatzdauer 3,5 h
maximale Einsatzdauer 6 h
Aufklärungssensorik (Wärmebildkamera
Zeiss „Ophelios“ mit 8-fach Zoom)

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