Kadmiumsulfid

Kadmiumsulfid
Kristallstruktur
ZnS, Kristallstruktur von Sphalerit (kubisch)ZnS, Kristallstruktur von Wurtzit (hexagonal)
Kristallstrukturen von Hawleyit und Greenockit
Allgemeines
Name Cadmiumsulfid
Andere Namen

Cadmiummonosulfid

Verhältnisformel CdS
CAS-Nummer 1306-23-6
Kurzbeschreibung gelb-orange bis brauner kristalliner Feststoff
Eigenschaften
Molare Masse 144,48 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,82 g·cm−3 (20 °C)
4,50 g·cm-3 (beta)[1]

Schmelzpunkt

1750 °C (100 bar)
Zersetzung ab 444 °C[1]

Siedepunkt

1380 °C (Sublimation) [1]

Löslichkeit

Praktisch unlöslich in Wasser (1,3 mg·l-1 bei 18 °C)[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Giftig Umweltgefährlich
Giftig Umwelt-
gefährlich
(T) (N)
R- und S-Sätze R: 45-22-48/23/25-62-63-68-53
S: 53-45-61
MAK

aufgehoben, da cancerogen [1]

LD50

7080 mg/kg[3]

WGK 3 - stark wassergefährdend[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cadmiumsulfid ist eine chemische Verbindung aus Cadmium und Schwefel. Es gehört zur Gruppe der II-VI-Verbindungshalbleiter.

Inhaltsverzeichnis

Natürliches Vorkommen

Cadmiumsulfid kommt in Form der Minerale Hawleyit und Greenockit in der Natur vor.

Eigenschaften

Cadmiumsulfid ist ein Feststoff und kann als gelbe bis orangefarbene Kristalle (Wurtzit-Struktur), als gelbbraunes Pulver (amorphes Cadmiumsulfid) oder als scharlachrote kubische Kristalle (beta Cadmiumsulfid) vorliegen. Es ist brennbar, beim Erhitzen erfolgt Zersetzung unter Bildung toxischer Schwefeldioxid-Dämpfe (SO2). Mit Säuren reagiert Cadmiumsulfid unter Bildung von toxischem Schwefelwasserstoff (H2S).

Toxikologie

Es besteht ein erhöhtes Risiko der Lungenschädigung bei wiederholter oder längerer Arbeit mit diesem Stoff. Weiterhin sind Effekte auf Nieren und Knochenmark möglich. Cadmiumsulfid stellt für den Menschen ein erhöhtes Krebsrisiko dar. Es ist von der EU als krebserzeugend in der Kategorie 1 eingestuft (R45) und als keimzellmutagen Kategorie 3A eingestuft. Schweiß- oder Lötarbeiten an mit Cadmiumsulfid behandelten Materialien setzen das sehr giftige Cadmiumoxid frei, das akute Lungenschäden hervorruft.

Verwendung

Cadmiumsulfid wird als gelbes Pigment (Cadmiumgelb) verwendet. Friedrich Stromeyer entdeckte es 1818 im Laboratorium und es wurde ab 1825 in Deutschland als Pigment produziert. Es entsteht aus einer Fällung von Cadmiumsalzen und Schwefelwasserstoff oder Sulfiden. Durch diese Reaktion wird die spätere Farbe beeinflusst. Es ist eines der häufigsten Gelbpigmente in Malerfarben und zeichnet sich durch sein hohes Deckvermögen und seine gute Lichtbeständigkeit aus.

Es ist außerdem photoleitend und wird deswegen auch in Belichtungsmessern eingesetzt. Zusätzlich dient es als Leuchtstoff in Fernsehröhren.

Aufbewahrung

In Auffangvorrichtung aufbewahren. Lagerung getrennt von starken Oxidationsmitteln, starken Säuren, Lebensmitteln und Futtermitteln.

Quellen

  1. a b c d e f Eintrag zu Cadmiumsulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 19. Mai 2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu CAS-Nr. 1306-23-6 im European chemical Substances Information System ESIS
  3. Sicherheitsdatenblatt (alfa-aesar)

Weblinks


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