Kagelwit

Kagelwit

Dietrich Kagelwit, oder Dietrich von Kugelweit, Dietrich von Portitz (* um 1300 in Stendal; † 17. Dezember 1367) war Erzbischof von Magdeburg.

Er war von 1346 bis 1347 Weihbischof in Brandenburg und von 1347 bis 1351 in Olmütz sowie von 1351 bis 1353 Ernannter Bischof von Schleswig, 1353 bis 1361 Bischof von Minden und schließlich 1361 bis 1367 Erzbischof von Magdeburg.

Dietrich war der Sohn eines Gewandmachers aus der Familie von Portitz, trat in den Zisterzienserorden ein, wurde Schaffner in dem Kloster Lehnin in der Mark Brandenburg, 1329 Protonotar und Hofmeister des Bischofs Ludwig von Brandenburg und 1353 von Kaiser Karl IV., dem er namentlich bei der Erwerbung der Kurmark Brandenburg treffliche Dienste leistete, zum Bischof von Minden, Propst von Vyšehrad und Kanzler von Böhmen ernannt.

1357 ließ Dietrich die Burg Kuklov erbauen. 1361 wurde er auf Wunsch des Kaisers vom Papst zum Erzbischof von Magdeburg erhoben. Er verwandte als solcher seine aus Böhmen mitgebrachten Schätze dazu, die verpfändeten magdeburgischen Festungen und Schlösser wieder an das Erzstift zu bringen und kostspielige Bauten zu unternehmen. Dietrich wehrte dem Faustrecht, erlitt aber auf einem zu diesem Zweck unternommenen Zuge gegen den Bischof Gerhard von Hildesheim 1367 in der Schlacht von Dinklar eine Niederlage.

Der Schriftsteller Willibald Alexis gibt in seinem Roman Der Werwolf die Legende Dietrich Kagelwit und die Schweinsohren wieder. Danach setzte Kagelwit als Mönch im Kloster Lehnin dem rastenden und erschöpften Kaiser Karl IV. eine Suppenkreation mit Schweinsohren vor, die den Kaiser tief beeindruckte (siehe Kloster Lehnin).

Denkmal

Für die Berliner Siegesallee gestaltete Ludwig Cauer eine marmorne Büste Kagelwits als Nebenfigur der Denkmalgruppe 13 mit dem zentralen Standbild Kaiser Karl IV..

Literatur

  • Willibald Alexis: Dietrich Kagelwit und die Schweinsohren; in: Richard George (Hrsg.): Hie gut Brandenburg alleweg!; Berlin: Verlag von W. Pauli’s Nachf., 1900; Seiten 188 ff. (Auszug aus Alexis’ Roman Der Werwolf, 1847)
  • Joachim Leopold Haupt: Jahrbuecher des Zittauischen Stadtschreibers Johannes von Guben und einiger seiner Amtsnachfolger; in: Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften (Hrsg.): Scriptores Rerum Lusaticarum. Sammlung Ober- und Niederlausitzischer Geschichtsschreiber, NF 1 (1839), S. 148–149
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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