Kaguyahime no Monogatari

Kaguyahime no Monogatari

Taketori Monogatari (jap. 竹取物語, deutsch „Geschichte vom Bambusschneider“) oder Kaguya-hime no Monogatari (かぐや姫の物語, deutsch „Geschichte der Prinzessin Kaguya“, auch: „Legende der Mondprinzessin“) ist ein altes japanisches Märchen in Monogatari-Form aus dem 10. Jahrhundert. Die Legende handelt von der Prinzessin Kaguya (Kaguya-hime) vom Mond und ist vermutlich eine der ältesten japanischen Erzählungen.

Die quasi-parthenogenetisch erzeugte Maus Kaguya und der Asteroid Kaguyahime (7991) wurden nach der Prinzessin aus der Geschichte benannt. Ebenfalls erhielt die japanische Mondsonde die Bezeichnung Kaguya.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Bambusschneider nimmt Prinzessin Kaguya mit nach Hause (Zeichnung von Tosa Horomichi/Tosa Hirosumi, um 1650)

Ein kinderloser Bambusschneider findet während seiner Arbeit im Wald ein Baby, das etwa die Größe seines Daumens hat. Er und seine Frau nehmen das Mädchen auf und ziehen es groß. Sie geben ihr den Namen Kaguya-hime.

Als es erwachsen ist, wird es für seine Schönheit weit bekannt, und viele Verehrer wollen sie heiraten. Fünf von ihnen stellt sie jeweils eine Aufgabe, die sie lösen sollen.

Der Erste Prinz Ishizukuri (石作皇子, Ishizukuri no miko) soll die Schale des Buddha finden. Dem Zweiten Prinz Kuromochi (車持皇子, Kuromochi no miko) wird aufgetragen, einen legendären Ast auf dem Berg Hōrai zu finden, der aus Gold besteht und mit Edelsteinen behängt ist. Der Dritte Udaijin Abe no Miushi (阿倍御主人) wird auf die Suche nach dem Fell der Feuerratte geschickt. Der Vierte Dainagon Ōtomo no Miyuki (大伴御行) soll das Drachenjuwel finden, das in einer Drachenstirn steckt. Der Fünfte Chūnagon Isonokami no Maro (石上麻呂) soll den Talisman der leichten Geburt (meist als Muschel beschrieben) finden.

Prinzessin Kaguya reist zum Mond ab (Zeichnung von Tosa Horomichi/Tosa Hirosumi, um 1650)

Jeder der fünf kann die ihm aufgetragene Aufgabe nicht erfüllen, und so bleibt Kaguya unverheiratet. Eines Nachts jedoch fängt sie beim Anblick des Mondes an zu weinen und erzählt ihren Eltern, dass sie vom Mond auf die Erde geschickt wurde. Nun müsse sie wieder zurück. Daraufhin werden Wachen um das Haus aufgestellt, doch sie können nicht verhindern, dass Kaguya zur Mondhauptstadt (月の都, Tsuki no miyako) zurückkehrt. Zuvor aber bedankt sie sich bei ihren Eltern, dass sie sie mit Liebe und Respekt aufgezogen haben.

Varianten

Von der Legende von der Mondprinzessin gibt es verschiedene Versionen. Die Geschichte ist in großen Teilen Asiens, aber auch in Schottland und Irland verbreitet. Im Folgenden werden mehrere Varianten erläutert, die nicht immer Teil der Geschichte sind.

Grund der Mondprinzessin, auf der Erde zu erscheinen

Es werden unterschiedliche Gründe genannt, warum Kaguya auf die Erde geschickt wird. Meist hat sie etwas angestellt, beziehungsweise ein Verbrechen begangen, in anderen Versionen wird sie wegen eines Krieges auf dem Mond auf die Erde in Sicherheit gebracht. Sie muss dann zum Mond zurück, weil der Krieg vorbei ist.

Schicksal der Eltern

In einigen Varianten der Geschichte findet der Bambusschneider, nachdem er das Kind aufgenommen hat, in jedem Bambusstamm ein Goldstück. Die Eltern werden reich und können Kaguya gut versorgen. In anderen Versionen wird dies nicht erwähnt.

Die Verehrer

Die Namen der Verehrer lauten nicht immer so wie angegeben. Auch müssen sie in einigen Geschichten lange warten, bis sie die Aufgaben erhalten. Sie sind dann die Geduldigsten.

Die Arten des Versagens bei den Aufträgen sind ebenso unterschiedlich geschildert. Nach einigen Versionen kehrt der erste Verehrer mit einer falschen Schale des Buddha zurück, nach anderen findet er nichts und kehrt aus Stolz nicht wieder. Die Anderen kommen meist bei den Versuchen, die Aufgaben zu erfüllen, um.

Tennō als sechster Verehrer

In einigen Varianten tritt der Tennō (jap. Kaiser) als sechster Verehrer auf. Auch er wird abgewiesen. Dennoch bleiben beide in Kontakt. Als Kaguya zum Mond zurückkehren soll, schickt der Tennō ihr in diesen Versionen einen Teil seiner Armee zum Schutz. Nach der trotzdessen stattgefundenen Abreise Kaguyas bringt der General der Armee dem Kaiser von Kaguya ein Unsterblichkeitelixir und einen Brief. Der Tennō lässt darauf einen Brief an sie auf dem höchsten Berg Japans verbrennen, damit er sie erreicht, zusammen mit dem Elixir, denn er wollte nicht ohne sie ewig leben. Der Berg wurde daher nach dem japanischen Wort für Unsterblichkeit, fushi oder fuji (不死), benannt und soll daher heute Fuji heißen. Wegen des Elixirs soll der Rauch der Verbrennung noch heute auf dem Berg zu sehen sein.

Belohnung der Eltern

Nach einigen Versionen der Geschichte erhalten die Eltern bei der Abreise zum Dank eine heilige Robe, hagoromo.

Verwendung in der Populärkultur

Weblinks


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