- Kaiserlicher Soldat
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Mit Kaiserliche, Kaiserliche Armee, Kaiserliche Truppen bezeichnete man über Jahrhunderte vor allem die Soldaten des römisch-deutschen Kaisers in der Frühen Neuzeit.
So waren "Kaiserliche" meist die von den habsburgischen Kaisern gestellten Truppen. Diese Bezeichnung betraf in der Regel die Soldaten der habsburgischen Erblande, sofern ihr Landesherr zugleich Kaiser war. Allerdings galten von 1742 bis 1745 auch die bayerischen Truppen des römisch-deutschen (wittelsbacher) Kaisers Karl VII. als "Kaiserliche". In diesen Jahren des Österreichischen Erbfolgekrieges nutzten die erzherzöglich österreichischen Truppen Grün statt Gold für ihre Offiziersschärpen und für die Truppenfahnen, da Gold als kaiserliches Attribut galt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Weitere Bedeutung
Seltener werden mit dem Begriff die Soldaten der österreichisch-ungarischen Monarchie bezeichnet.
Die Kaiserlichen Soldaten standen in einem besonderen romantisierenden Ruf (Treue), und vereinzelt leben ähnliche Namen bis heute fort - z. B. in einigen Musikstücken und der Kaiserjäger-Musikkapelle.
In der Schweiz werden mit dem Begriff negative Vorstellungen verknüpft, was auf die langwierigen Befreiungskämpfe der Eidgenossenschaft zurückgeht.
Der Begriff wurde im Deutschen (Kaiser-) Reich des 19. Jahrhunderts nicht angewandt. Schwieriger ist die Zuordnung in den Napoleonischen Kriegen und bei der Dreikaiserschlacht.
"Kaiserlich" werden eine Reihe kultureller Institutionen in Österreich genannt, z. B.
- kaiserliches Hofgestüt zu Lipizza (1779), die "Lipizzaner"
- Kaiserliche Hofburg in Wien
- kaiserliches Hofmobiliendepot in Wien
- kaiserliche Residenz Schönbrunn zu Wien. Bei der
- Kaiserlichen Hofmusikkapelle
Siehe auch
Literatur
- Kriegsarchiv (Hg.): Öesterreichischer Erbfolgekrieg, 1740-1748: Nach den Feldacten und anderen authentischen Quellen bearbeitet in der kriegsgeschichtlichen Abteilung des K. Und K. Kriegsarchivs; Band 1: Seidel, Wien 1896.
Anmerkungen
- ↑ Kriegsarchiv 1896: 384
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