Anatolij Onoprienko

Anatolij Onoprienko

Anatolij Onoprijenko (ukrainisch Анатолій Онопрієнко, wiss. Transliteration Anatolij Onoprijenko; * 25. Juli 1959 in Lasky bei Owrutsch, Ukraine) ist ein ukrainischer Serienmörder. Er wurde als „Terminator von Tschernobyl“ bezeichnet.

Jugend und Vorgeschichte

Onoprienko wuchs in einem ukrainischen Waisenhaus auf. Er galt als Einzelgänger, der jedoch mit großem Selbstvertrauen auftrat. In der Schule hatte er stets Probleme, wurde sogar aufgrund mangelhafter Leistungen frühzeitig entlassen. Später trat er dann der Marine bei und bereiste auf dem Kreuzfahrtschiff Maxim Gorkiy die ganze Welt. Nach seinem Ausscheiden aus der Marine zog er als Herumtreiber und Asylsuchender durch verschiedene Länder Europas, wie Deutschland, Griechenland und Spanien, wurde jedoch nirgendwo als asylberechtigt angenommen.

Taten

Onoprienko tötete innerhalb eines Zeitraumes von sieben Jahren (1989–1996) 52 Menschen. Er zog eine Blutspur quer durch die Ukraine. Die Zeitungen nannten den schlimmsten Serienmörder der Ukraine „Terminator von Tschernobyl“. Seine Opfer, in der Regel ganze Familien, die er nachts auf einsamen Höfen aufsuchte, wurden auf brutalste Weise mit einer abgesägten Schrotflinte, einem Messer oder anderen Gegenständen, wie etwa einem Spaten, getötet. Er nahm sich anschließend die Zeit, seine Bluttaten genau zu begutachten. Meist raubte er seine Opfer nach der Tat aus; oft verging er sich an den Leichen seiner weiblichen Opfer. Die Brutalität und Kaltschnäuzigkeit seiner Taten versetzte das ganze Land in Angst und Schrecken. Nach der größten Fahndungsaktion in der Geschichte der Ukraine – 2000 Polizisten und Milizionäre durchkämmten ein Gebiet von hundert Quadratkilometern – wurde Onoprienko ohne Widerstand in der Wohnung seiner Verlobten verhaftet.

Nach der Festnahme

Nach der Festnahme Onoprienkos, der ein umfassendes Geständnis ablegte, und sich an der Trauer und dem Schmerz der Hinterbliebenen ergötzte, wurden in der Bevölkerung Stimmen laut, Onoprienko trotz der abgeschafften Todesstrafe hinzurichten. „Diesem Tier darf nicht geholfen werden“, sagte der ukrainische Staatspräsident Leonid Kutschma. Während der Untersuchungshaft brachte die Staatsanwaltschaft Onoprienko zu den Tatorten, damit mit seiner Hilfe die Morde rekonstruiert werden konnten. Dabei weidete sich Onoprienko daran, möglichst detailliert über die Grausamkeiten zu berichten, die er begangen hatte. Dies führte dazu, dass diese Tatortbegehungen nur unter massivem Einsatz der Polizei möglich waren, da die Anwohner in den jeweiligen Orten Onoprienko lynchen wollten. Onoprienko wurde vom Gericht in Schytomyr zum Tode verurteilt. Die Vollstreckung der Strafe wurde jedoch ausgesetzt, da die Todesstrafe in der Ukraine seit ihrem Beitritt zum Europarat nicht mehr vollstreckt wird. Gegenwärtig sitzt Onoprienko im Hochsicherheitsgefängnis von Schytomyr in Einzelhaft unter höchster Sicherheitsstufe ein. Er verbleibt bis zu seinem Lebensende in Haft.


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