- Anatomie II
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Filmdaten Originaltitel: Anatomie 2 Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 2003 Länge: 101 Minuten Originalsprache: Deutsch Altersfreigabe: FSK 16 Stab Regie: Stefan Ruzowitzky Drehbuch: Stefan Ruzowitzky Produktion: Jakob Claussen Musik: Marius Ruhland Kamera: Andreas Berger Schnitt: Hans Funck Besetzung - Barnaby Metschurat: Jo Hauser
- Herbert Knaup: Prof. Müller-LaRousse
- Heike Makatsch: Viktoria
- Roman Knižka: Hagen
- Wotan Wilke Möhring: Gregor
- Franka Potente: Paula Henning
- Frank Giering: Sven
- Hanno Koffler: Willi Hauser
- Felix Kramer: Kurt
- Sebastian Nakajew: Wulf
- Rosie Alvarez: Lee
- Joachim Bissmeier: Dr. Schinder
- Boris Pietsch: Manni/Fred
- Rosel Zech: Dr. Bamberg
- August Diehl: Benny
Anatomie 2 ist die Fortsetzung des Medizin-Thrillers Anatomie aus dem Jahr 2000. Auch in der Fortsetzung steht die Geheimloge der Antihippokraten im Mittelpunkt, die im ersten Teil von der Protagonistin Paula Henning aufgedeckt wurde. Der Schauplatz verlagert sich von Heidelberg nach Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film beginnt mit einer schockierenden Szene. Benny, ein Mitglied der Antihippokraten, massakriert sich vor den Augen des zwielichtigen Professors Müller-LaRousse selbst.
Dann beginnt die eigentliche Geschichte. Der Hauptdarsteller ist der junge Neurochirurg Jo aus Duisburg, der sein Praktikum an einer großen Klinik in Berlin absolvieren will. Er hofft, in der Forschungsgruppe von Müller-LaRousse unterzukommen, da sein jüngerer Bruder wegen einer Muskeldystrophie, an der schon sein Vater starb, im Rollstuhl sitzt und die Forschungen des Professors sich damit beschäftigen.
Zu Beginn gelingt Jo es allerdings nicht so recht, Anschluss zu finden - bis er eines Nachts illegal einen Operationssaal benützt. Er wurde von der philippinischen Krankenschwester Lee gebeten, einem kleinen Mädchen das Leben zu retten. Der Professor ertappt Jo auf frischer Tat und zitiert ihn zu sich. Er will ihn jedoch nicht entlassen, sondern hält ihm einen Vortrag darüber, dass Regeln für Schwache seien und engagierten Forschern das Leben nur unnötig schwer machen würden. Erfreut über Jos Einsatz bietet er ihm einen Platz in seiner Forschungsgruppe an.
Die geheime Vereinigung mit jungen Ärzten arbeitet im OP 17 an einem spektakulären Projekt - synthetische Muskeln. Schon bald ist Jo in die Entwicklungen des Professors eingeweiht. Die synthetischen Muskeln bieten nicht nur die Chance, Patienten wie seinem Bruder das Gehen zu ermöglichen, sondern sie können die Leistungen sogar auf übermenschliches Niveau heben. Wie auch seine Kommilitonen Viktoria, Sven, Gregor und Hagen zuvor, lässt sich Jo die künstlichen Muskeln einsetzen, um die Implantate durch Selbstversuche zu testen und das Projekt voranzutreiben.
Obwohl Sven, der den Wahnsinn des Professors durchschaut, ihn warnt, tritt Jo den Antihippokraten bei. Am Tag darauf ist Sven tot. Da das nicht der erste Zwischenfall im Umkreis des Professors ist und Sven Kontakt zum BKA aufgenommen hatte, ermittelt Paula Henning am Krankenhaus. Die ehemalige Medizinstudentin, die damals auf die Spur der Geheimloge gekommen war, arbeitet mittlerweile bei der Polizei. Sie ahnt, dass Jo - gezeichnet durch ein Pflaster, das die Narbe seiner jüngst vorgenommenen antihippokratischen Vereidigung verdeckt- etwas mit der Loge zu tun hat und bietet ihm an, als Kronzeuge auszusagen. Jo schlägt dieses Angebot aber aus blindem Vertrauen zum Professor aus.
Jo will ehrliche Arbeit leisten, um Menschen zu helfen. Aber die anderen Mediziner in der Gruppe nehmen es mit den ethischen Bestimmungen nicht so genau. Viktoria experimentiert gerade mit einer speziellen Mixtur von Hormonen, mit denen sie die sexuelle Leistungsfähigkeit steigern will. Im Anatomie-Saal entschließt sie sich, das neue Mittel mit Jo zu testen.
Aber nicht nur Viktoria erkennt, dass Jo einen vorzüglichen Körper besitzt. Deshalb wird der junge Arzt als Versuchsobjekt für „Phase 2“ auserkoren. Dabei sollen alle natürlichen Muskeln durch künstliche ersetzt werden. In diesem Moment erkennt Jo die akute Gefahr, die von der Gruppe ausgeht und versucht zu fliehen. Denn der ebenso ehrgeizige wie gnadenlose Prof. Müller-LaRousse und „seine Jünger“ gehen über Leichen. Ein Kommilitone spricht einmal davon, dass er „eine neue Herrenrasse“ erschaffen will. Hier kann man eine sinnbildliche Parallele zu den illegalen Versuchen der KZ-Ärzte wie bspw. Josef Mengele sehen, die den Arier als perfekten Menschen anstrebten.
Hintergrund
Die Erschaffung von künstlichen Muskeln ist keine Zukunftsvision. So arbeiten v. a. Wissenschaftler des MIT an der Entwicklung so genannter Aktuatoren, die aus speziellen Polymeren (Molekülen) bestehen.
Kritik
„Wenn Anatomie 2 funktioniert, liegt das vor allem daran, dass der Film eigenständiger und letztlich auch erwachsener daher kommt als sein Vorgänger […] dies ist eine ebenso kluge wie mutige Entscheidung. […] Ruzowitzkys grösstes Pfund sind jedoch die jungen Schauspieler, die nicht nur zu den besten ihrer Generation gehören, sondern auch der drohenden klischeehaften Typisierung ihrer Rollen entgegenwirken.“
„Wirkungsvoll inszenierter Thriller mit einigen übertriebenen drastischen Effekten, der seine hanebüchene und lachhafte Handlung hinter einer handwerklich versierten Spannungsdramaturgie versteckt.“
Auszeichnungen
- Bayerischer Filmpreis 2003 für Barnaby Metschurat
- Nominierung für den Saturn Award der Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films 2004
Literatur
- Ronja Willmes: Anatomie 2. 1. Auflage. Egmont Vgs, Köln 2003, ISBN 3-8025-3248-1.
Weblinks
- Anatomie 2 in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Anatomie 2 bei Filmportal.de
- Informationen zum „Artificial Muscle Project“ des MIT (englisch)
Quellen
- ↑ epd Film. Nr. 3/2003, Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, Frankfurt am Main 2003, ISSN 0176-2044, S. 38–39.
- ↑ Lexikon des Internationalen Films - Kritik zu Anatomie 2
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