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Kalusch (Калуш) Basisdaten Oblast: Oblast Iwano-Frankiwsk Rajon: Kreisfreie Stadt Höhe: 318 m Fläche: 65 km² Einwohner: 67.887 (2005) Bevölkerungsdichte: 1.044 Einwohner je km² Postleitzahlen: 77300–77309 Vorwahl: +380 3472 Geographische Lage: 49° 1′ N, 24° 22′ O49.01666666666724.366666666667318Koordinaten: 49° 1′ 0″ N, 24° 22′ 0″ O Verwaltungsgliederung: Bürgermeister: Ihor Nassalyk Adresse: вул. Гагаріна 1
77300 м. КалушWebsite: http://kalush.osp-ua.info/ Statistische Informationen Kalusch (ukrainisch und russisch Калуш; polnisch Kałusz; jiddisch קאַלוש/Kalush oder Kalish, deutsch auch Kallusch) ist eine Stadt der Oblast Iwano-Frankiwsk in der West-Ukraine. Die Stadt liegt am Fuß der Karpaten, in einem Gebiet das Teil der historischen Landschaft Galizien ist.
Inhaltsverzeichnis
Administrative Einordnung
Die Stadt ist das Zentrum des Rajons Kalusch.
Klima
Das Klima ist gemäßigt kontinental, feucht mit kühlen Sommern und verhältnismäßig milden Wintern. Der jährliche Niederschlag beträgt 600–800 mm.
Geschichte
Kalusch teilt weitgehend die Geschichte der Ukraine, Galiziens und Polens.
Der Name der Stadt, der wahrscheinlich vom Wort kalyushi für Salz kommt, wurde 1437 erstmals erwähnt. 1549 erhielt die Stadt in Wolhynien vom polnischen König Sigismund II. August das Magdeburger Stadtrecht und war seitdem eine „freie Stadt“. Seit dem 16. Jahrhundert gab es eine bedeutende jüdische Gemeinde im Ort. 1772 kam die Stadt mit Galizien zum Habsburgerreich, 1867 bis 1918 gehörte Kalusch zu Österreich-Ungarn. Durch seine Salzindustrie kam es im 19. Jahrhundert zu einem besonders raschen Bevölkerungswachstum.
1919 war Kalusch kurze Zeit Teil der Westukrainischen Volksrepublik. Durch den Frieden von Riga wurde Kalusch polnisch. 1939 wurde das Gebiet aufgrund des Hitler-Stalin-Paktes von der Sowjetunion besetzt und viele Polen nach Sibirien deportiert. Von 1941 bis 1944 wurde die Westukraine durch die deutsche Armee besetzt. Aus dem besetzten Gebiet wurde der Distrikt Galizien gebildet, der dem Generalgouvernement angeschlossen wurde.
Es lebten bis zu dieser Zeit viele verschiedene Ethnien mit unterschiedlichen Kulturen und Religionen in der Stadt. Die Bevölkerung bestand hauptsächlich aus Ukrainern, Polen und Juden. Die von den Deutschen durchgeführte Vernichtung der jüdischen Bevölkerung war das Ende des für Ostgalizien typischen vielsprachigen Völkergemisches. Durch die Sowjetunion wurde dann nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auch die polnische Bevölkerung zwangsweise nach Polen umgesiedelt, so dass die Stadt heute, neben wenigen Russen, überwiegend von Ukrainern bewohnt wird.
Sehenswürdigkeiten
- Ukrainisch-Orthodoxe Kirche
- Katholische Kirche St. Valentin
Wirtschaft
Kalusch ist ein wichtiges Industrie- und Wirtschaftszentrum der Region. Hier befindet sich ein wichtiges Stahlbetonwerk. Weitere Industriebetriebe gibt es im Bereich Lebensmittelverarbeitung, Brauereien, Textilien und Chemie (Kalidüngemittel). Aufgrund vieler überdurchschnittlich ausgebildeter Arbeitskräfte betrug die Arbeitslosigkeit im Jahr 2006 nur 3,6 %.
Verkehr
Kalusch hat gute Straßenverbindungen nach Lemberg (130 km) und Kiew (560 km). Die Stadt liegt an der wichtigen Eisenbahnstrecke Lwiw–Tscherniwzi (Czernowitz). Der Nahverkehr wird mit Bussen und Marschrutkas abgewickelt.
Bildung
Neben elf höheren Schulen gibt es eine Polytechnische Hochschule (bis 2008 Kalush Chemical Technology College).
Städtepartnerschaften
Persönlichkeiten
- Stepan Bandera (1909–1959), ukrainischer Politiker
- August Aleksander Czartoryski (1697–1782), polnischer Adeliger und Offizier
- Jan Sobiepan Zamoyski (1627–1665), polnischer General und Politiker
- Tomasz Zamoyski (1564–1638), polnischer Adeliger und Politiker
Weblinks
- Informationen zur jüdischen Geschichte der Stadt mit Bildern
- Informationen über Kalusch (ukrainisch)
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