Kameliendame

Kameliendame

Die Kameliendame (La dame aux camélias) ist ein Roman des französischen Autors Alexandre Dumas d. J. Er erschien 1848 in Paris und wurde zu einem der größten Erfolge des sonst im Schatten seines Vaters stehenden Autors.

Inhaltsverzeichnis

Zeit und Wirkung des Stücks

Wie auch andere Romane Dumas’ d. J. beschäftigt sich das Buch mit der Pariser Halbwelt, der demi-monde, in der sich Dumas bewegte. Die Handlung der Kameliendame ist teilweise autobiografisch und erzählt die Geschichte seiner Begegnung als Zwanzigjähriger mit der Modistin und Kurtisane Marie Duplessis.

Da das Buch beim Publikum sehr erfolgreich war, arbeitete er das Stück zu einem Bühnendrama um, das am 2. Februar 1852 in Paris uraufgeführt wurde, nachdem man die Premiere aus moralischen Erwägungen heraus mehrmals verschoben hatte. Ab 1880 spielte die französische Schauspielerin Sarah Bernhardt die Hauptrolle in der Kameliendame und feierte damit weltweit große Erfolge. Das Stück sollte zu ihrer Lebensrolle werden, die 1911 auch mit ihr verfilmt wurde; 1936 wurde es nochmals verfilmt, diesmal mit Greta Garbo in der Hauptrolle. Die erste Verfilmung des Stoffes entstand 1907 in Dänemark unter der Regie von Viggo Larsen.

Auch musikalisch wurde die Kameliendame ein Erfolg: Giuseppe Verdi vertonte das Drama 1853 in der Traviata als eine der ersten realistischen Opern seiner Zeit.

Der Choreograf John Neumeier schuf 1978 ein Ballett, das am 4. November dieses Jahres im Großen Haus der Württembergischen Staatstheater in Stuttgart mit Marcia Haydée in der Titelrolle uraufgeführt wurde. Siehe dazu den Hauptartikel Kameliendame (Ballett).

John Neumeier selbst verfilmte sein Ballett 1987 mit Marcia Haydée, Ivan Liska, François Klaus, Colleen Scott und Vladimir Klos in den Hauptrollen. Der 129 Minuten dauernde Film kam am 19. November 1987 in die Kinos. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh ihm das Prädikat „besonders wertvoll“. Das Lexikon des internationalen Films urteilt: Das berühmte Liebesschicksal der Pariser ‚Kameliendame‘ ... als lyrisch-morbides Ballett von exemplarischer künsterlicher Geschlossenheit. Durch Ästhetisierung und Romantisierung erfährt der gesellschaftliche Kontext des sozial bedingten Seelendramas jedoch eine nicht angemessene Schwächung. Eindrucksvoll vor allem wegen der meisterhaften Choreografie und der tänzerischen Glanzleistungen.

Handlung

Der junge Armand Duval, ein Mann aus den besten Kreisen der Pariser Gesellschaft, lernt die Kurtisane Marguerite Gautier kennen und lieben. Die einzigen Blumen, mit denen man sie beschenken darf, sind Kamelien. Nach anfänglichen Eifersüchteleien und Rückzügen seitens Armands, der sich immer heftiger in sie verliebt und dementsprechend ungehalten auf ihren Lebensstil reagiert, verliebt sich auch Marguerite in ihn und versucht, ihr früheres, liederliches Leben seinetwillen aufzugeben und mit ihm zusammen ein neues Leben zu beginnen.

Als sein Vater, ein überaus sittsamer Mensch, der sehr um seinen Sohn besorgt ist, von der Liaison erfährt, versucht er zunächst energisch, diesen umzustimmen. Als dieser höflich, aber bestimmt ablehnt, sucht der Vater heimlich Marguerite auf. Als sie ihn, der ihr zunächst entrüstete Vorwürfe macht, von der Echtheit ihrer Liebe zu Armand überzeugt, beschwört er sie, seinen Sohn und dessen Zukunft nicht durch die ehrlose Verbindung zu gefährden. Sie beugt sich, trennt sich von Armand und kehrt um seinetwillen in ihr altes Leben zurück.

Armand erfährt nichts von den Vorgängen und ist tief verletzt. Erst als sie schwer lungenkrank im Sterben liegt, erfährt er die Gründe ihres Handelns.

Ausgaben

  • Alexandre Dumas d. J.: Die Kameliendame. Übersetzt von Walter Hoyer. Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-7466-6100-5
  • Alexandre Damas d. J.: Die Kameliendame, Roman, aus dem Französischen übersetzt und mit einem Nachwort herausgegeben von Michaela Meßner, dtv, München 1993, 7. Auflage 2005, ISBN 978-3-423-12479-9

Weblinks


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