Kap Rodon

Kap Rodon
Luftaufnahme der Landspitze mit dem Kepi i Rodonit

Das Kepi i Rodonit (auch Kap Rodon und Skanderbeg-Kap) ist ein Kap auf einer in die Adria hinauslaufenden, fast zehn Kilometer langen Landspitze in Mittelalbanien. Die Landspitze ist das Ende des Hügelzugs Kodra e Gjatë (lange Hügel), der sich zwischen Durrës und Tirana in Nord-südlicher Richtung erstreckt und die Flüsse Erzen und Ishëm trennt. Das Kap liegt zwischen Durrës im Süden und Lezha im Norden. Südlich des Kaps liegt die Bucht Gjiri i Lalzit, östlich davon die Bucht Gjiri i Rodonit. Das Kepi i Rodonit ist zudem der südliche Abschluss des Drin-Golfs.

Der Name Kepi i Rodonit stammt vom illyrischen Gott Redon, dem Gott der Wanderer und Seefahrer.

1417 hatte Skanderbegs Vater Gjon Kastrioti am Kap einen Landeplatz für Schiffe aus Ragusa und aus Neapel erstellt. Dort sind noch heut die Ruinen einer Festung des albanischen Fürsten Skanderbeg, die 1467 von den Türken zerstört, später aber von den Veneziern wiederaufgebaut wurde. Aus der vorosmanischen Zeit sind drei Kirchen bekannt. Einer dieser Kirchen, die nicht weit entfernt von der Festung lag, war ein Kloster zugehörig, das vermutlich dem Klarissenorden gehörte. Die Kirche geht auf das 12. Jahrhundert zurück, wurde im 15. Jahrhundert im römisch-gotischen Stil umgebaut. Kloster und Kirche gingen später an die Franziskaner über und ist heute nach St. Antonius (Shën Antoni respektive Shën Ndoit) benannt. Bei Restaurierungsarbeiten wurden in der Apsis Fresken entdeckt, die einen Reiter mit Pferd sowie einen Doppeladler zeigen. Es dürfte sich um die älteste überlieferte Abbildung des Wappentiers Albaniens und der Familie Kastrioti handeln. Beim Reiter könnte es sich um Skanderbeg oder um eine weibliche Reiterin handeln. Letztere könnte Skanderbegs Schwester Mamica sein, die als Stifterin des Klosters gilt.

Das Kap ist vom Land her nur schwer zugänglich. Die beiden Dörfer Shetaj und Droç auf der Landzunge sowie die Kulturgüter an der Spitze sind nur über einen unasphaltierten Weg erschlossen, der sich meist dem Grat des Hügelzugs entlang windet.

Literatur

  • Markus W. E. Peters: Katholische Kirchenbauten in Albanien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, in Walter Raunig (Hrsg.): Albanien – Reichtum und Vielfalt alter Kultur, Staatliches Museum für Völkerkunde, München 2001, ISBN 3-9807561-2-2

Weblinks

41.58416666666719.4497222222227Koordinaten: 41° 35′ 3″ N, 19° 26′ 59″ O


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