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Jan Karafiát (* 4. Januar 1846 in Ingrowitz; † 31. Januar 1929 in Prag) war tschechischer Pfarrer der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Karafiat stammte aus dem alten Adelsgeschlecht Karafiat von Jimramov (Karafiát z Jimramova). Er besuchte das Evangelisch Stiftische Gymnasium in Gütersloh und studierte Theologie in Leitomischl, Berlin (1866-1867), Bonn (1867-1868), Wien (1866-1869) und Edinburg (1871-1872). Danach war er als Vikar der reformierten Kirche in Raudnitz, von 1872 bis 1873 als Verwalter am evangelischen Seminar in Čáslav tätig. Hier lehrte Karafiat auch Theologie, Pädagogik, Didaktik und die tschechische Sprache. Von 1874 bis 1895 leitete er die Pfarrei in Hrubá Lhota. Nach Auseinandersetzungen mit dem Kirchenrat in Wien zog er sich als Privatier nach Prag zurück.
Werke
Er revidierte die Kralitzer Bibel (Bible Králická), bei der er versuchte die ursprüngliche Sprache beizubehalten. Seine Bearbeitung blieb deshalb für viele unverständlich. Für Kinder schrieb er das Buch Die Käferchen (Broučci -1876), welches inzwischen neunzigmal auferlegt wurde. Hauptfigur in diesem Kinderbuch ist ein kleiner Leuchtkäfer mit den Eigenschaften eines menschlichen Kindes und sein Leben unter den Insekten, eine Allegorie auf das menschliche Leben. Das Buch stand unter dem kommunistischen Regime 40 Jahre lang auf dem Index der verbotenen Bücher. Die Rechte am Kinderbuch übereignete er der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (Českobratrská církev evangelická). Von 1869 bis 1905 publizierte er die im Abstand von zwei Monaten erscheinende Schrift Reformblätter, für die er eigene Artikel über biblische Studien und Predigten schrieb. Daneben veröffentlichte er anonym weitere theologische Werke und Erzählungen.
In deutscher Sprache publiziert
- Die Käferchen, Albatros Prag, 1994, 1. dt. Aufl., Übersetzung Naďa und Paul Locher-Záleská, ISBN 8072640453
- Leuchtkäferchen für kleine und große Kinder, ISBN 3314006322
In sorbischer Sprache publiziert
- Brunčki - Powjedančko za małe a wulke dźěći, Übersetzung von Adolf Černý, 1909
Kinderbücher
- Broučci: Pro malé i velké děti, 1876
- Broučkova pozůstalost: 30 Märchen (30 pohádek) – 1900, Písničky svobodného - 1900
- Broučkovy pohádky a písničky, 1947
- Kamarádi, 1873
- Karafiátova čítanka, 1924
Religiöse Literatur
- Kázání Jana Karafiáta, 1941
- Křesťanské učení/Katechismus Jana Karafiáta, 1876
- Rozbor kralického Nového zákona co do řeči a překladu, 1878
- Šestnáctero pražských kázání, 1905
Historische Fachbücher
- Mistr Jan Hus, 1872
- Doba Jimramovská, 1919
Sonstige Literatur
- Na školách ještě vyšších, 1922
- Na školách středních a vysokých, 1921
Memoiren
- Paměti spisovatele Broučků
- Doba práce A: Dvacet let na Valašsku, 1923
- Doba práce B: Přes třicet let v Praze, 1928
- Z dopisů spisovatele Broučků Jana Karafiáta z let 1869-1899, 1934
Biographie
- Josef Lukl Hromádka: Jan Karafiát (1925)
Weblinks
- Literatur von und über Jan Karafiát im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jan Karafiát und Käferchen auf den Seiten seiner Heimatgemeinde
Siehe auch: Liste tschechischer Schriftsteller
Personendaten NAME Karafiát, Jan ALTERNATIVNAMEN Karafiat, Jan KURZBESCHREIBUNG tschechischer evangelischer Priester und Schriftsteller GEBURTSDATUM 4. Januar 1846 GEBURTSORT Jimramov STERBEDATUM 31. Januar 1929 STERBEORT Prag
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