- Karate-Gi
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Karate-Gi [kaɺate.gi] (空手着 oder 空手衣, jap.) ist die japanische Bezeichnung für "Karateanzug", der Bekleidung für das Praktizieren von Karate.
Der Karate-Gi ähnelt sehr einem Judo-Gi, was auf deren gemeinsamen Ursprung zurückzuführen ist. Einheitliche Karateanzüge und das Graduierungssystem, durch Gürtelfarben gekennzeichnet, wurden erst durch Gichin Funakoshi eingeführt. Davor war Karate (bzw. das Okinawa-Te) in robuster Alltagskleidung trainiert worden. Der Schnitt eines Karate-Gi ist üblicherweise weiter als der eines Judo-Gi und oft aus weniger starkem Stoff gefertigt.
Ein Karate-Gi besteht aus einer weiten Hose (Zubon) mit Schnürbund (manchmal auch mit Elastikbund), einer weitgeschnittenen, verschlussfreien Jacke (Uwagi), und einem sehr robusten Stoffgürtel (Obi), der vorne geknotet wird. Der Gürtel erfüllt einerseits die Funktion, die Jacke in der Taille zusammenzuhalten, andererseits kennzeichnet er durch seine Farbe die Graduierung des Karate-Ka. Unter dem Karateanzug wird bei Männern nur die Unterhose getragen, bei Frauen auch Unterhemd/T-Shirt/Sport-BH. Karate wird barfuß trainiert.
Der Stoff, aus dem Karateanzüge gefertigt werden, ist in der Regel reines Baumwollgewebe. Es gibt aber auch Gis mit unterschiedlichen Anteilen Synthetikgewebe.
Die Farbe der Karate-Gis ist traditionellerweise weiß. In einigen Stilrichtungen oder Verbänden werden jedoch auch schwarze Anzüge getragen. Auch die Kombination weiße Hose / schwarze Jacke kommt vor, wenn auch nur selten.
Die Stoffstärken (Dicke des Baumwollgewebes) werden üblicherweise - auch in Europa - in Unzen pro Quardratyard (ounce per square yard; oz/sq yd; oz/yd²) angegeben, was einem Materialgewicht von 33,9 Gramm pro Quadratmeter (g/m²) entspricht. Die Materialstärken variieren zwischen ca. 8 oz und 16 oz (271 bis 542 g/m²), wobei je nach Stil und persönlicher Vorliebe mindestens 10 oz (340 g/m²) Materialstärke zu empfehlen sind. Karate-Gis aus dünnem Stoff (billiger, zumeist von Anfängern getragen, werden gelegentlich als 'papierdünne Karate-Gi' bezeichnet) haben neben geringerer Reißfestigkeit und Dauerhaftigkeit (bei häufigem Waschen) die unangenehme Eigenschaft, während des Trainings stellenweise vom Körperschweiß durchnässt zu werden und an der Haut festzukleben, was nicht nur unangenehm ist, sondern auch die Bewegungsfreiheit einschränkt. Karate-Gis besserer Qualität werden aus mindestens 10 oz Baumwollgewebe gefertigt, sind widerstandsfähiger und führen auch den Körperschweiß besser ab.
Erfahrene Karate-Ka bevorzugen häufig Anzüge aus noch stärkerem Stoff, mindestens 12 bis 14 oz (405 bis 475 g/m²). Paradoxerweise fühlt man sich in der Regel in einem Karate-Gi aus dickem Stoff besser gekühlt als in einem aus zu dünnem Stoff. Das liegt daran, dass Karateanzüge aus dickem Gewebe den Schweiß besser aufnehmen und verteilen und der Kühlungseffekt durch Verdunstung stärker und großflächiger auftritt. Zudem ist die Luftzirkulation im Inneren des Anzugs - zwischen Anzug und Haut - während der Bewegungen besser gewährleist.
Selten erwähnt, doch unter Umständen relevant, ist das bessere akustische Feedback von Karate-Gis aus starkem Gewebe; der "Peitschenknall" am Kulminationspunkt bei schnellen, korrekt ausgeführten Karate-Techniken.
Unterarten
Alle Karate-Gis sind im Wesentlichen im gleichen Grundsschnitt / Design gefertigt. Es gibt jedoch Unterschiede je nach Karatestil und Anwendung (Kata oder Kumite). Die Unterschiede beschränken sich hauptsächlich auf die Länge/Weite der Ärmel und Hosenbeine, und der Länge des "Rocks" (Teil der Jacke unterhalb des Gürtels) des Uwagi (Jacke). Karate-Gis in Kata-Schnitt unterscheiden sich von Karate-Gis in Kumite-Schnitt dadurch, dass sie kürzere und gleichzeitig weitere Ärmel und Hosenbeine aufweisen, während der "Rock" länger ist. Der Obi (Gürtel) wird im Karate oft länger getragen (Länge der herabhängenden Enden) als in anderen Kampfkünsten.
Zusammenlegen
Für das Zusammenlegen (Falten) des Anzugs zur Aufbewahrung und den Transport gibt es einige leicht unterschiedliche Methoden. Natürlich kann jeder seinen Anzug zusammenlegen, wie er möchte, doch erfüllen diese üblichen Methoden den logistischen Zweck, Zerknitterung zu vermeiden und Platz zu sparen.
- Gute Beschreibung einer gängigen Methode des Zusammenlegens (mit Abbildung): siehe Keikogi.
- Eine andere Methode des Zusammenlegens
Siehe auch
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