Karl Gatermann d.J.

Karl Gatermann d.J.

Karl Gatermann d.J. (* 17. Juni 1909 in Dessau; † 3. April 1992 in München, ebenda beerdigt) war ein deutscher Maler, Graphiker und Bühnenbildner und der Neffe von Karl Gatermann d. Ä.

Leben

Eine gründliche Ausbildung als Dekorationsmaler durchlief Gatermann in der Firma seines Vaters Johannes Gatermann in Zerbst/Anhalt. 1928 legte er dort die Gesellen− und 1933 die Meisterprüfung ab. Seine künstlerische Ausbildung begann 1926 an der Kunstgewerbeschule in Dessau bei Wilhelm Danz und ab 1927 am Bauhaus Dessau bei Walter Gropius, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Lyonel Feininger. Die Finanzierung seines Studiums machte die gelegentliche Tätigkeit als Fachlehrer in der Malerklasse der Berufsschule in Zerbst nötig. Ab 1935 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges studierte er in München an der Akademie der Bildenden Künste. Seine dortigen Lehrer waren Angelo Jank, Max Doerner, Adolf Schinnerer und Max Mayrshofer, Bühnenbild bei Emil Preetorius. Als Bühnenbildner war er sowohl an der Bayerischen Staatsoper in München als auch an den Opernhäusern in Magdeburg und Bernburg (Saale) tätig, weiterhin bei der Bavaria Filmkunst in München – Geiselgasteig.

Nach dem Krieg malte er vorwiegend naturalistische Ölgemälde aus dem Münchener Raum und der umliegenden Bergwelt. Der Münchener Kunstverlag Emil Köhn erwarb zahlreiche Bilder mit Bergmotiven für den Druck von Kunstpostkarten. Gatermann hatte sehr früh die wechselnden Stimmungen in den Parks für seine Arbeit entdeckt und bezeichnete sich selbst als den ersten Maler der Münchener Parklandschaften. Sein Malstil näherte sich während dieser Zeit dem Spätimpressionismus.

Signatur

Bei ansonsten gleichlautendem Namenszug K. Gatermann signierte Karl Gatermann d.Ä., also der Onkel, nur seine frühen Bilder gelegentlich mit dem Zusatz München. Hingegen versah der Neffe, also Karl Gatermann d.J., seine Arbeiten zumeist mit dem Anhängsel München. Weitere deutliche Unterscheidungsmerkmale lassen sich in den Motiven und Malstilen finden. Von größter Bedeutung ist aber die Tatsache, dass Karl Gatermann d.J. seine Bilder nach dem Zweiten Weltkrieg zumeist in Druckbuchstaben signiert hat, was der Onkel nie getan hat.

Literatur

  • Peter-Alexander Hanke/Bernd Gatermann: Der Maler Karl Gatermann d.Ä., Leben und Werk. Selbstverlag, Ratzeburg 2005, 726 Seiten – Karl Gatermann d.J. S. 233 – 271
  • Allgemeines Künstlerlexikon. Saur Verlag, 2006, Bd. 50, S. 104

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