- Karl Meichelböck
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Karl Meichelbeck OSB (* 29. Mai 1669 in Oberdorf im Allgäu; † 2. April 1734 in Benediktbeuern) gilt allgemein als der bedeutendste Mönch des Stiftes Benediktbeuern.
Johann Georg (= Taufname) Meichelbeck schloss 1687 seine Gymnasialstudien am Jesuitengymnasium München (heute Wilhelmsgymnasium München) ab.
Meichelbeck war ab 8. Oktober 1701 Dozent der Philosophie an der Studienanstalt der bayerischen Benediktiner in Rott am Inn, ab 20. Oktober 1705 Professor der Theologie. Am 25. August 1708 wurde Karl Meichelbeck zum Geschichtsschreiber (Historiograph) der Bayerischen Benediktinerkongregation ernannt und von den Lehrverpflichtungen befreit.
Sein erstes Hauptwerk war die zweibändige Geschichte der Diözese Freising („Historia Frisingensis“), die er ab 1724 bis 1729 im Auftrag von Fürstbischof Eckhers verfasste. Sie beruhte auf urkundlich belegten Quellen und gilt als die erste dieser Art im katholischen deutschen Sprachraum.
Sein zweites Hauptwerk war eine lateinische Chronik des Benediktinerstiftes Benediktbeuern („Chronicon Benedictoburanum“), 1730 fertiggestellt, 1732 auf Deutsch übersetzt, jedoch erst im Jahre 1751/72 (nach anderen Angaben 1753) gedruckt. Sie erregte wegen ihrer neuartigen Vorgehensweise damals in der Fachwelt großes Aufsehen, obwohl sie wegen des späten Drucks nicht die erste herausgegebene Klostergeschichte nach dieser Methodik war. Von 1730 bis 1731 erstellte Meichelbeck zudem ein „Archivum Benedictoburanum“.
In seiner „Historia“ und seinem „Chronicon“ wendet Meichelbeck, der eigentlich keine Historikerausbildung hatte, konsequent die (von den französischen Maurinern übernommene, und ihm nur aus Briefwechseln mit zeitgenössischen Historikern, z. B. Bernhard Pez, und insbesondere durch die Schriften von Jean Mabillon bekannte) Methode der auf Originalquellen (Urkunden und Handschriften) basierenden und zudem diese Quellen kritisch auf Wahrheitsgehalt überprüfenden Geschichtsschreibung an, im Gegensatz zur bisher geübten bloßen Übernahme überlieferten Wissens. Nicht zuletzt aufgrund dieser Methodik erzielte Meichelbeck bei der Wahrung strittiger Ansprüche von Klöstern und Orden der Benediktiner mehrfach juristische Erfolge. Mit seinen derart akribisch entstandenen Werken hatte Meichelbeck maßgeblich Anteil an der Verbreitung der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung im deutschsprachigen Raum.
Literatur
- Anton Baumgärtner: Meichelbecks Geschichte der Stadt Freising und ihrer Bischöfe. Freising, 1854
- Ulrich Neumann: Karl Meichelbeck. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 1157–1160.
- Ludwig Hammermayer : Meichelbeck, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16 , Duncker & Humblot, Berlin 1990, S. 634 –637.
- Edmund Freiherr von Oefele : Meichelbeck, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21 , Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 188 f.
Weblinks
Personendaten NAME Meichelbeck, Karl ALTERNATIVNAMEN Meichelböck, Karl KURZBESCHREIBUNG Benediktinerpater des Stiftes Benediktbeuern, Kirchenhistoriker GEBURTSDATUM 29. Mai 1669 GEBURTSORT Oberdorf im Allgäu STERBEDATUM 2. April 1734 STERBEORT Benediktbeuern
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