- Andrea Klump
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Andrea Martina Klump (* 13. Mai 1957 in Wiesbaden) galt lange Zeit als Mitglied der Rote Armee Fraktion und wurde als solches auch über viele Jahre steckbrieflich gesucht. Eine Mitgliedschaft in der RAF konnte ihr jedoch nie nachgewiesen werden, auch liegen von behördlicher Seite keine diesbezüglichen Annahmen mehr vor. Daher wurde auch der Vorwurf der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung nach 129a StGB gemäß § 154a StPO gegen sie eingestellt.[1]
Klump studierte von 1976 bis 1981 Völkerkunde mit Soziologie und Politikwissenschaft in Frankfurt am Main; ihr Studium schloss sie nicht ab. Im Juli 1984 tauchte sie unter.
Eigenen Angaben zufolge ging sie 1987 gemeinsam mit Christoph Seidler, Horst Ludwig Meyer, Barbara Meyer und Thomas Simon nach Syrien, wo sie in der Hauptstadt Damaskus lebte, ehe sie für ein Jahr in den Libanon verschwand. Zusammen mit Horst Ludwig Meyer hielt sie sich 1993 vorübergehend wieder in Deutschland auf. Seit 1995 lebte sie in Wien. Dort waren Klump und Meyer im Herbst 1999 aufgefallen, wie sie sich an mehreren Tagen in auffälliger, nicht der Jahreszeit gemäßer Kleidung immer an demselben Ort in der Nähe mehrerer Banken aufgehielten, als würden sie etwas ausspionieren wollen. Dabei waren sie fotografiert worden. Ein Hinweis an die Behörden veranlasste die Polizei am 15. September 1999 zu einer Personenkontrolle, während deren Verlauf es zu einem Schusswechsel kam und Klumps Begleiter Horst Ludwig Meyer von der österreichischen Polizei erschossen wurde. Klump entledigte sich freiwillig ihrer Waffe, ließ sich festnehmen und wurde schließlich am 23. Dezember 1999 nach Deutschland ausgeliefert.
Wo sich Klump zwischen 1988 und 1995 aufgehalten hat, ist mit Ausnahme von 1993 bis heute ungeklärt.
Andrea Klump wurde wegen des tödlichen Attentats auf Alfred Herrhausen von 1989 angeklagt. Die Anklage gegen sie und ihren angeblichen damaligen Komplizen Christoph Seidler konnte jedoch nicht aufrechterhalten werden, nachdem der belastende Kronzeuge seine Aussagen in einem Fernsehbeitrag der Autoren des Buches Das RAF-Phantom widerrufen hatte.
2001 wurde Klump wegen eines gescheiterten Anschlages im Jahre 1988 im spanischen Rota, bei dem eine britische Familie als Geiseln genommen worden war, zu einer neunjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.[2]
Am 28. September 2004 wurde Andrea Klump, nachdem sie ein Teilgeständnis abgelegt hatte, vom Oberlandesgericht Stuttgart wegen Beihilfe zu versuchtem Mord zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwölf Jahren verurteilt.[3] Sie hatte zugegeben, von dem Sprengstoffanschlag auf jüdische Auswanderer aus der Sowjetunion in Budapest, bei dem am 23. Dezember 1991 vier Buspassagiere leicht und zwei ungarische Polizisten schwer verletzt worden waren, gewusst zu haben. Die Ermittler hatten ihr eine DNS-Spur in einer Budapester Wohnung zuordnen können, wo sie sich gemeinsam mit Meyer vor dem Anschlag aufgehalten hatte.
Berichte
- Zwölf Jahre Haft für Andrea Klump. Aus: Analyse & kritik Nr. 488 vom 15. Oktober 2004.
Weblinks
- Archivierte Erklärung Klumps, in der sie die ihre angebliche RAF-Mitgliedschaft verneint
- Kritischer Hintergrundtext zum Anschlag in Ungarn. In: So oder So
- Christoph Schlegel: Wiedersehen in Stammheim.
- Bericht über die Urteilsverkündung bei 123recht.net
Einzelnachweise
- ↑ Tolmein | linke-geschichte | Andrea Klump. Abgerufen am 9. Oktober 2007.
- ↑ Neun Jahre Haft für Andrea Klump wegen Anschlages in Spanien. 15. Mai 2001, abgerufen am 2. Oktober 2007.
- ↑ Andrea Martina Klump wegen Beihilfe zum versuchten Mord verurteilt. Abgerufen am 2. Oktober 2007.
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