- Karl Theodor Fahr
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Karl Theodor Fahr (* 3. Oktober 1877 in Pirmasens; † 29. Oktober 1945 in Hamburg) war ein deutscher Pathologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Besuch des Progymnasiums Pirmasens studierte Fahr an den Universitäten Gießen, München, Berlin und Kiel Medizin. 1903 promovierte er in Gießen. 1919 wurde er zum außerordentlichen Professor, 1924 zum ordentlichen Professor für Pathologie in Hamburg berufen. Im Jahr der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten gehörte er am 11. November 1933 zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat.[1]
Fahr beendete sein Leben am 29. Oktober 1945 durch Suizid.[1] Im Hamburger Stadtteil Langenhorn ist seit 1961 eine Straße nach ihm benannt.
Leistungen
Von 1909 bis 1915 arbeitete er gemeinsam mit Franz Volhard in Mannheim an einer Klassifikation der Krankheiten der Niere. In dem Werk Die Bright’sche Nierenkrankheit: Klinik, Pathologie und Atlas (1914) unterschieden sie zwischen degenerativen (Nephrosen), entzündlichen (Nephritis) und arteriosklerotischen (Sklerosen) Nierenerkrankungen. Hinsichtlich der Nephrosklerose wurde eine gut- und eine bösartige Form unterschieden.
Im Jahr 1923 äußerte Theodor Fahr bei einer Tagung der Deutschen Pathologischen Gesellschaft als einer der ersten Wissenschaftler die Vermutung, dass zwischen dem Rauchen und dem Bronchialkarzinom ein Zusammenhang bestehe:
„Als Reiz für die Entstehung des Bronchialkrebses kommt m. E. nur eine chronisch wirkende Schädlichkeit in Betracht, schwerlich eine Vergiftung mit Kampfgasen, viel eher das Inhalieren beim Zigarettenrauchen, welches zweifellos zugenommen hat.“
– Th. Fahr: Diskussionsbemerkung zu Teutschländer: „Über Metaplasie und Krebsbildungen”. Verh Dtsch Path Ges 1923; 19: 192
1931 beschrieb der Pathologe Morbus Fahr.
Werke (Auswahl)
- Franz Volhard, Theodor Fahr: Die Bright’sche Nierenkrankheit: Klinik, Pathologie und Atlas. Springer, Berlin 1914.
- Theodor Fahr, Otto Lubarsch: Die Nierengewächse. In: Friedrich Henke und Otto Lubarsch (Hrsg.): Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie. Band 6, 1. Berlin 1925.
- Theodor Fahr: Zusammenhangstrennung und durch Gewaltanwendung bedingte krankhafte Veränderungen des Nierenbeckens und des Harnleiters. In: Friedrich Henke und Otto Lubarsch (Hrsg.): Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie. Band 6, 1. Berlin 1925.
Literatur
- M. Staemmler: Theodor Fahr’s contribution to modern renal pathology. Medizinische. 1958 May 31;3(22):897–902 PMID 13565201
- A. Heidland et al.: Franz Volhard and Theodor Fahr: achievements and controversies in their research in renal disease and hypertension. In: J Hum Hypertens. 2001 Jan;15(1):5–16.
Weblinks
- Literatur von und über Theodor Fahr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 143.
Personendaten NAME Fahr, Karl Theodor KURZBESCHREIBUNG deutscher Pathologe GEBURTSDATUM 3. Oktober 1877 GEBURTSORT Pirmasens STERBEDATUM 29. Oktober 1945 STERBEORT Hamburg
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