- Karma-Kamtsang
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Die Karma-Kagyü-Schule (tib.: kar ma bka' brgyud; auch: Kamtsang-Kagyü, tib.: kam tshang bka' brgyud) ist eine der vier großen Schulen der Kagyü-Schulrichtung (Barom-, Karma, Pagru und Tsalpa-Kagyü) des tibetischen Buddhismus, der sich wiederum in vier Hauptschulen (Nyingma, Kagyü, Sakya und Gelug) aufteilt.
Inhaltsverzeichnis
Übertragungslinie
Die Karma-Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus (Vajrayana) ist eine der vielen Lehren, die aus der Übertragungslinie der Kagyü-Schule von Marpa dem Übersetzer (1012–1097) hervorging. Im 13. Jahrhundert wurde – als eine Art spiritueller Erbfolge – das System der Tulkus, der bewussten Wiedergeburten, von der Karma-Kagyü-Schule eingeführt. Die Linie dieser Schule beginnt mit dem ersten Gyalwa Karmapa Düsum Khyenpa, einem Schüler von Gampopa. Der zweite Gyalwa Karmapa Karma Pakshi (1206–1283) hatte prophezeit, dass er sich reinkarnieren und seinen Nachfolger so bestimmen werde. Dieses System setzt sich bis heute fort. Bewusste Inkarnationen von Lamas gab es zwar schon vor der Zeit Karma Pakshis, die Gyalwa Karmapas kündigten ihre Wiedergeburten allerdings in Briefen, Gedichten oder Ähnlichem jeweils an. Karmapas Kommen wurde aus der Sicht der Karma-Kagyü bereits zur Zeit des historischen Buddha Shakyamuni angekündigt. Schon vor seinem Erscheinen als Gyalwa Karmapa soll es Inkarnationen des Karmapa als Saraha oder als Guru Chöwang, einem der 25 wichtigsten Schüler Guru Rinpoches gegeben haben. Weitere bedeutende Repräsentanten der Karma-Kagyü sind der Shamarpa, der Tai Situpa, der Goshri Gyaltsab Rinpoche, der Jamgon Kongtrul und der Nenang Pawo Rinpoche.
Zweiglinie der Karma-Kagyü-Schule
Die Zurmang-Kagyü Zweiglinie der Karma-Kagyü wurde im 14. Jahrhundert von Trung Mase Lodro Rinchen, einem Schüler des fünften Karmapa Deshing Shegpa gegründet. Angehörige der Zurmang-Kagyü sind u.a. die Trungpa-Tulkus (Chögyam Trungpa).
Historische und politische Rolle
Im 17. Jahrhundert besetzte Desi Karma Tenkyong Wangpo, ein Karma Kagyü, einige Gelug-Klöster in der tibetischen Provinz Tsang und löste damit den so genannten Konflikt von Tsang aus. Es kam zu einer militärischen Auseinandersetzung mit den Mongolen unter der Führung Gushri Khans, die mit dem fünften Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso verbündet waren. Da die Gelugpa-Minister dem zehnten Karmapa Tschöying Dorje, der versucht hatte, die Kämpfe zu verhindern, und sich wiederholt gegenüber dem Dalai Lama von den Angriffen distanziert hatte, nicht glaubten, ließen sie sein Lager angreifen und ihn vertreiben. Einige Karma-Kagyü-Klöster in der politisch wichtigen Zentralprovinz um Lhasa wurden in Gelug-Klöster umgewandelt und der Dalai Lama wurde von den Mongolen zum König von Tibet ernannt. Karmapa reiste zum Kloster Targye Gang in Jyang und hielt den dortigen König davon ab, die Mongolen in Zentraltibet anzugreifen, obwohl dieser schon eine große Armee angesammelt und ein Gelübde abgelegt hatte, dass er im Falle des Sieges Karmapa zum Herrscher von Tibet machen werde.
Lamas
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