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Karpas, griechisch Karpasía (Καρπασία), türkisch Karpaz, auch Kırpaşa, ist eine langgestreckte Halbinsel im Nordosten der Mittelmeerinsel Zypern. Ihre Spitze bildet das Kap Apostolos Andreas, dem einige kleine unbewohnte Inseln vorgelagert sind.
Die Halbinsel ist ca. 80 km lang und ca. 10 km breit. Sie gilt als wirtschaftlich zurückgeblieben. Bedeutendste Stadt ist Rizokarpaso (Dipkarpaz). Das Kloster Apostolos Andreas war einst ein wichtiger Pilgerort; heute leben nur noch wenige Nonnen dort.
Viehzucht (Schafe und Ziegen) sowie der Anbau von Johannisbrot, heute vor allem für die kosmetische Industrie, bilden den wichtigsten Wirtschaftszweig.
Die verwilderten Esel des Karpaz fanden auch Eingang in den politischen Diskurs.
Die Strände des Karpaz sind wichtige Brutstätten der bedrohten Meeresschildkröte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Wichtigster Ort in der Antike war Karpasia. Eine Inschrift eines gewissen Phanokles, Sohn des Nikolaos, belegt ihren Status als polis.[1] Mitford will es mit Agios Philon (Ayfilon) an der Westküste identifizieren.[2] Ayfilos wird aber auch mit Aphrodision (Aphrodite Urania) gleichgesetzt, das Mitford im Gebiet von Gialousa lokalisiert. Zwei frühbyzantinische Kirchen wurden restauriert. Nach Strabon[3] stand auf der äußersten Spitze der Karpas-Halbinsel ein Tempel der Aphrodite Akraia.
Der Titel des Grafen des Karpaz geht in die Zeit der Lusignans zurück, wurde aber in venezianischer Zeit beibehalten; so wurde beispielsweise der Venezianer Nicolo Giustinian 1511 nach seiner Heirat mit Charlotte Perez Fabrice zum Baron des Karpaz (Carpas) ernannt. 1544 nahm der Titelinhaber damit den zweithöchsten Rang auf der Insel ein, nach dem Baron von Jaffa und vor dem Baron von Rocca.
Verweise
Literatur
- L. de Mas Latrie: Les comtes du Carpas. In: BEC 41, 1880, S. 388-389.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ T. B. Mitford/K. Nikolaou: An Inscription from Karpasia in Cyprus. In: Journal of Hellenic Studies. Band 77/2, 1957, S. 313–314.
- ↑ T. B. Mitford: Further Contributions to the Epigraphy of Cyprus. In: American Journal of Archaeology. Band 65/2, 1961, S. 93.
- ↑ Geographika 15, 682
35.52775634.277344Koordinaten: 35° 31′ 40″ N, 34° 16′ 38″ O
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