Kassel-Südstadt

Kassel-Südstadt
Wappen von Kassel

Südstadt
Stadtteil von Kassel

Lage von der Südstadt in Kassel
Koordinaten 51° 18′ 8″ N, 9° 29′ 4″ O51.3021388888899.4843888888889165Koordinaten: 51° 18′ 8″ N, 9° 29′ 4″ O
Höhe 165 m ü. NHN
Fläche 3,58 km² (9/23)
Einwohner 7163 (31. Dez. 2007) (13/23)
Bevölkerungsdichte 2001 Einwohner/km² (10/23)
Ausländeranteil 11,9 % (12/23)
Postleitzahl 34121
Vorwahl 0561
Website Stadtteilinfo Südstadt
Politik
Ortsvorsteher Harald Doenst (SPD)
Sitzverteilung (Ortsbeirat)
SPD CDU Grüne
4 2 3
Quelle: Stadtverwaltung im Internet


Südstadt ist ein Stadtteil von Kassel (Nordhessen, Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Im Süden grenzt der Stadtteil entlang der Bahntrasse an Niederzwehren, im Westen an Wehlheiden und im Norden an Mitte. Östlich bildet die Fulda zwischen dem Rondell im Norden und der Eisenbahnbrücke südlich die Grenze zu den Stadtteilen Unterneustadt und Waldau.

Gewässer

Kleine Fulda

Verkehrsanbindung

Die Südstadt ist durch mehrere Hauptverkehrsstraßen (Frankfurter Straße, Tischbeinstraße, Ludwig-Mond-Straße/ Schönfelder Straße) sehr gut erschlossen. Im nördlichen Teil der Südstadt sind über die Heinrich-Heine-Straße die Erschließungstraßen in die Auefeldsiedlung, das Malerviertel und die Belgische Siedlung zu erreichen. Die Frankfurter Straße und die Ludwig-Mond-Straße haben einen Autobahnzubringer zur Anschlussstelle Kassel-Auestadion der A49 .

Es gibt im Stadtteil mehreren Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs für Straßenbahn, Bus und RegioTram. Die Haltestelle Auestadion ist ein wichtiger Umsteigepunkt zwischen den einzelnen Linien.

Ortsbild

Einen Großteil des Stadtteils nimmt der Landschaftspark Karlsaue ein, der komplett in der Südstadt liegt. Entlang der Frankfurter Straße herrscht eine geschlossene Bebauung mit Wohn- und Geschäftshäusern vor, daneben gibt es Wohnsiedlungen mit Ein- und Mehrfamilienhäusern (z.B. Auefeld, Belgische Siedlung), rund um das Auestadion einige Sportstätten sowie am südlichen Stadtteilrand ein kleineres Gewerbegebiet.

Die Südstadt teilt sich in mehrere Viertel, die jeweils ihren eigenen Charme besitzen. Das bekannteste Viertel ist die Auefeldsiedlung, welche in den 1950ern gebaut wurde. Sodann gibt es noch:

  • Philosophenviertel
  • Musikerviertel
  • Malerviertel
  • Belgische Siedlung

Belgische Siedlung

Etwas separat liegt die Belgische Siedlung die in 1952 erbaut wurde, um den Offizieren der belgischen Truppen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Wohnanlage wurde innerhalb von 90 Tagen errichtet, wobei die Wohnungsgröße zwischen 80 bis 110 m² betrug. Es waren zudem Bauten für Schule, Kinderspielplätze, Kaufhaus und Sammelgaragen vorgesehen. Für die Planung der Häuser waren die Architekten Paul Bode und Theo Bode zuständig, während die Grundschule (Wilhelm-Lückert-Schule) von Walter Grüning entworfen wurde. In 1998 wurde die Wilhelm-Lückert-Schule nach erfolgter Sanierung zur August-Fricke-Schule für praktisch Bildbare.

Nachdem die belgischen Besatzungssoldaten 1970 abgezogen wurden, wurden die leerstehenden Häuser von Studenten besetzt. Nach und nach wurden die Häuser an Privatpersonen veräußert oder vermietet, so dass es zum heutigen Zeitpunkt keinen Leerstand mehr gibt.

Mittlerweile wurde das gesamte Ensemble wegen ihres geschichtlichen und bauhistorischen Wertes unter Denkmalschutz gestellt.

Im Norden wird die Belgische Siedlung durch die Heinrich-Heine-Straße, im Süden durch die Adolfstraße und im Westen durch die Ludwig-Mond-Straße umschlossen. Erschlossen wird die Belgische Siedlung durch eine Ringstraße, der Belgischen Straße.

Geschichte

Frankfurter-Tor-Viertel

Die Geschichte der Südstadt als Wohngebiet beginnt erst lange nach der Anlage der Karlsaue.

Eng verbunden mit dem Bau der Kasernen (beginnend mit der Husarenkaserne (nach deren Zerstörung ist dieser Platz heute Standort des Versorgungsamtes) und dem Standortlazarett in der Südstadt (Frankfurter-Tor-Viertel), wurde im Jahr 1863 beginnend der Philosophenweg und von dort weitergehend ab 1889 bis zum Ersten Weltkrieg entlang der Frankfurter Straße Geschäftshäuser und mehrstöckige Mietwohnbauten für Handwerker und Gewerbetreibende gebaut. In den Jahren 1907 und 1913 (Jägerkaserne) kamen weitere Kasernen hinzu, womit die Südstadt eine große Dichte im militärischen Bereich aufwies. Von der militärischen Nutzung ist nur noch das Kreiswehrersatzamt geblieben.

In dem über der Südstadt liegenden Weinberg wurden im 19. Jahrhundert beliebte Ausflugsgaststätten gebaut, die den Weinberg für die "Kühlung" der Getränke nutzten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verschwanden diese Gaststätten und auf deren Gelände baute die Familie Henschel mehrere Wohngebäude.

1908 eröffnete der Neubau der Kasseler Kunstakademie in der Menzelstraße.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Gebäude des Stadtteils von Fliegerbomben beschädigt oder ganz zerstört. Am 4. April 1945 rollten die Truppen der US-Armee über die Frankfurter Straße in die vom Bombenkrieg verheerte „Festung Kassel“. Die Einwohnerzahl von etwa 9.000 (1939) hatte sich zum Kriegsende auf ein Drittel reduziert und sollte sich erst in den 1960ern wieder erholen. Der Wiederaufbau der Südstadt erfolgte in den 1950ern, wobei die Altbauten vielfach neuen Häusern weichen mussten. Durch die große Anzahl von Flüchtlingen, Aus- und Umsiedlern dringend benötigter Wohnraum für 700 Familien wurde mit dem Bau der Plansiedlung „Gartenstadt Auefeld“ geschaffen, deren Planung bereits in den Zwischenkriegsjahren begonnen worden war und 1955/66 realisiert wurde.

Kindergärten und Schulen

Kindergärten

Grundschulen

Friedrich-Wöhler-Schule

weiterführende Schulen

Friedrich-Wöhler-Schule

sonstige Schulen

1950 wurde die Wilhelm-Lückert-Schule nach Plänen des Architekten Walter Grüning errichtet. Nach der erfolgten Sanierung in 1998 übernahm die August-Fricke-Schule für praktisch Bildbare (vormals am Luisenplatz) das Areal in der Adolfstraße von der Wilhelm-Lückert-Schule. Mittlerweile gibt es Ergänzungsbauten, die kurz vor Beendigung stehen [1].

Kunsthochschule

Hochschule für bildende Kunst

Sport und Freizeit

Sehenswürdigkeiten

Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Karlsaue mit der Orangerie und der Insel Siebenbergen. Außerdem befinden sich zwei Documentakunstwerke im Stadtteil: Der von der Künstlergruppe Haus-Rucker-Co zur documenta 6 entworfene Rahmenbau zwischen Documenta-Halle und Gustav-Mahler-Treppe sowie die „Spitzhacke“ von Claes Oldenburg (documenta 7) auf der Regattawiese an der Fulda.

Sportstätten

In der Südstadt sind die Spielstätten der Kassel Huskies (Eissporthalle) und des KSV Hessen Kassel (Auestadion). Für Leichtathletik steht neben dem Auesatdion noch die Hessenkampfbahn zu Verfügung. Es gibt Felder für Baseball/Softball und Hockey, mehrere Tennisplätze sowie ein Kegelzentrum. Am Auedamm befindet sich das Auebad, ein städtisches Freibad. Entlang der Fulda haben sich viele wassersporttreibende Vereine mit ihren Bootshäusern angesiedelt. Auch befindet sich hier die Großsporthalle Auepark, die von der Gesamthochschule Kassel für ihre sportliche Angebote genutzt wird. Auch finden hier Turniere ballsporttreibender Vereine statt.

Freizeit

Karlsaue und Park Schönfeld dienen im Ortsteil der Naherholung. Daneben gibt es mehrere Kleingartensiedlungen. Für Besucher Kassels liegt verkehrsgünstig im Süden des Stadtteils ein Campingplatz und ein Abstellplatz für Wohnmobile.

Wirtschaft

Der Stadtteil besticht durch seine Vielfalt der inhabergeführten Geschäfte. Daneben gibt es eine Niederlassung der Bundesknappschaft und den Hauptsitz der Gartenbauberufsgenossenschaft. Der größte industrielle Betrieb ist die Polyma.

Weblinks

Literatur

Heinz Körner:

  • Die Südstadt, 1988, ISBN 3-925277-32-3
  • Kassels Südstadt, 1990, ISBN -
  • Kassel Südstadt, 2004, ISBN 3-00-014623-7
  • Stadtteil Auefeld, 2007, ISBN 3-00-018688-3, ISBN 978-3-00-018688-2

Einzelnachweise

  1. Aktuelle Information der Stadt Kassel

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