- Katastrophe von Ulm
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Schlacht von Elchingen Teil von: Dritter Koalitionskrieg
Die Situation um 12 Uhr am 14. OktoberDatum 14. Oktober 1805 Ort nahe Elchingen, rund 7 km östlich von Ulm Ausgang Französischer Sieg Konfliktparteien Frankreich Österreich Befehlshaber Michel Ney Karl Mack von Leiberich Truppenstärke 20.000 8.000 Verluste 800 Tote und Verwundete 2.000 Tote/Verwundete und 4.000 Gefangene Dritter Koalitionskrieg (1805) Kap Finisterre – Wertingen – Haslach-Jungingen – Elchingen – Ulm – Trafalgar – Caldiero – Amstetten – Kap Ortegal – Dürnstein – Schöngrabern – Austerlitz Die Schlacht von Elchingen am 14. Oktober 1805 war der Beginn des dritten Koalitionskriegs zwischen Napoleon Bonapartes Frankreich und der Koalition aus England, Russland und Österreich auf der anderen Seite.
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitungen
1803 hatte England den Franzosen den Krieg erklärt. Auslöser waren Streitigkeiten wegen Malta. Da Bonaparte es auf eine Eroberung Englands abgesehen hatte, bildete dieses im Sommer 1805 eine Koalition mit dem russischen Reich, der sich auch Österreich anschloss. Der österreichische Feldmarschall Karl Mack von Leiberich erhielt daraufhin den Befehl, die französischen Truppen aufzuhalten. Da er, wie in den Kriegen zuvor, mit einem Eindringen der Franzosen von Straßburg in Richtung der Linie Ulm–Memmingen rechnete, bezog er am 21. September in Ulm sein Quartier und ließ entlang der Iller Befestigungen bauen. Bonaparte und seine Truppen überquerten am 25. September in der Nähe Heidelbergs den Rhein und bewegten sich zunächst ostwärts und dann südlich auf die Donau zu. Zwischen Donauwörth und Ingolstadt wurde diese überquert. Die Truppen wurden dreigeteilt, mit den Zielen Augsburg und München und, unter dem Befehl des Marschalls Michel Ney, mit dem Ziel, Mack in den Rücken zu fallen, den Bonaparte in der Ulmer Umgebung vermutete.
Erstes Aufeinanderprallen
Am 8. Oktober trafen österreichische und französische Truppen bei Wertingen erstmals aufeinander, tags darauf bei Günzburg. Bei Elchingen, rund 7 km östlich von Ulm, besetzten die Franzosen die Donaubrücke, ließen aber nur wenige Truppen zu deren Sicherung zurück. Der Haupttross suchte weiter nach der österreichischen Armee. Am 11. Oktober wurde eine französische Truppe bei Jungingen, ca. 5 km nördlich von Ulm, beinahe aufgerieben, jedoch erfuhr Ney so den Standort der Österreicher. Er bezog am 13. Oktober sein Quartier in Pfaffenhofen, ca. 12 km süd-östlich von Ulm und ca. 8 km südlich von Elchingen.
Mack wusste nun, was die Franzosen planten, und beschloss den Rückzug seiner Truppen Richtung Heidenheim. Am 13. Oktober zog der erste Teil unter Feldmarschall Graf von Riesch donauabwärts, Richtung Elchingen. Gegen Abend trafen sie in der Nähe des Klosters bei Oberelchingen auf die Franzosen, welche sie zunächst zurückschlagen konnten. Sie lagerten dann auf einer Anhöhe zwischen Ober- und Unterelchingen, wo sich die Donaubrücke befand. In der Nacht zum 14. Oktober ließ Marschall Ney beiderseits der Donau Stellungen ausheben und Geschütze aufstellen.
Die Schlacht von Elchingen
Am Morgen des 14. Oktober begannen gegen 8 Uhr Kampfhandlungen. Dank ihrer Stellung konnten die Franzosen die Österreicher von drei Seiten angreifen. Gegen 13 Uhr befahl Riesch den Rückzug nach Ulm. Die Franzosen verfolgten sie bis Jungingen. Auf dem Michelsberg in Ulm konnten sie sich festsetzen.
Den nur 800 gefallenen/verwundeten Franzosen standen 2.000 gefallene bzw verwundete und 4.000 gefangene Österreicher gegenüber, so die Bilanz des Tages. Ney gelang es am 16. Oktober, die österreichischen Truppen in Ulm einzuschließen und die noch rund 72.000 Mann zu einem Kampf zu zwingen, welcher als die Schlacht von Ulm bekannt wurde.
Die Auswirkungen
Am 15. Oktober traf Napoleon Bonaparte in Elchingen ein und führte die Verhandlungen mit Feldmarschall Mack. Dieser kapitulierte schließlich und konnte, nach Abgabe aller Waffen und Pferde und unter Zurücklassung seiner verbliebenen Armee in der Gefangenschaft, die Stadt am 20. Oktober verlassen.
Bonaparte verließ Elchingen am 21. Oktober 1805 in Richtung Austerlitz, wo der Krieg weiterging.
Marschall Michel Ney wurde 1808 mit dem Titel Duc d’Elchingen (Herzog von Elchingen) geehrt.
Sein Kontrahent, Feldmarschall Mack, wurde vor ein Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurteilt. Kaiser Franz II. wandelte das Urteil in eine 20-jährige Kerkerhaft um, zudem wurde er aus der Armee entlassen. 1808 kam Mack auf Intervention Erzherzogs Karl frei und wurde 1819 rehabilitiert.
Der Sieg in Elchingen markierte den Anfang vom Ende des Heiligen Römischen Reichs. 1806 legte Franz II. auf Druck Bonapartes die Krone des Heiligen Römischen Reichs nieder, was zugleich das Ende des Reiches bedeutete.
Literatur
- Franz Willbold: Napoleons Feldzug um Ulm. Die Schlacht von Elchingen 1805. ISBN 3799580271
- Französisch-Österreichischer Krieg von 1805. In: Brockhaus’ Konversationslexikon., 14. Aufl. 1893–1897, Bd. 7, S. 212
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