Andreas Gallasini

Schloss Fasanerie (Luftaufnahme)

Andreas (Andrea) Gallasini (* 1680 in Lugano; † 1766 in Bartenstein/Baden-Württemberg) war Stukkateur und Architekt des Barock.

In Lugano geboren, wurde Andreas Gallasini zum Stukkateur und Architekten ausgebildet und arbeitete zunächst in Mainz. Zwischen 1706 und 1719 entstanden qualitätvolle Stuckarbeiten Gallasinis. Sie finden sich in den Schlössern von Meiningen, Neuwied, Weilburg, Arolsen und Bad Wildungen, aber auch im Rathaus von Bad Karlshafen.

Als er sich 1720 in Fulda niederließ, wurde er von Fürstabt Adolf von Dalberg zum Bauinspektor und fürstäbtlichen Hofbaumeister ernannt und erlangte das Fuldaer Bürgerrecht. In den folgenden Jahren prägte er nicht nur die spätbarock-architektonische Neugestaltung der Stadt, sondern errichtete auch zahlreiche Gebäude wie Schlösser, Amtsgebäude und Kirchen im Fuldaer Umland. So gestaltete er beispielsweise Schloss Fasanerie von einem kleinen Jagdschlösschen um zu einem der schönsten Schlösser Hessens, auf seine Pläne geht auch das Schloss Hammelburg zurück.

Die Alte Universität Fulda

Heilig-Geist-Kirche in Fulda

Panorama von Bartenstein

Hofbaumeisterhaus in Bartenstein, erbaut um 1760 nach Plänen von Gallasini

Um 1758/59 zog er nach Wetzlar. Dort lernte ihn Karl Philipp Fürst von Hohenlohe–Bartenstein, der kaiserliche Reichskammerrichter, kennen und schätzen. Gallasini wurde um 1760 in Bartenstein als Baudirektor angestellt und arbeitete hier bis zu seinem Tod 1766. Seine Schaffenskraft war trotz des hohen Alters ungebrochen. Mit über 80 Jahren entwarf und gestaltete er die barocke Dreiflügelanlage des Schlosses der Fürsten von Hohenlohe–Bartenstein. Die gelungene Konzeption der auf das Schloss ausgerichteten barocke Stadtanlage mit Bürger-, Beamtenhäusern, Hofgarten und den drei Stadttoren ist ihm zu verdanken. Für die evangelische Kirche von Riedbach (Ortsteil von Schrozberg, Kreis Schwäbisch Hall) lieferte er die Risszeichnungen. Die Kirche, an deren Einweihungsfeier er teil nahm, wurde 1762 eingeweiht.

Quellen

• K. Grottker: Andrea Gallasini: fürstabtl. Hofbaumeister in Fulda. Dissertation. Frankfurt am Main 1994.
• http://www.rhoen.de/lexikon/personen/Gallasini_8734709.html.
• Kirchenbuch Riedbach.
• Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein.
• A. und C. Reimann: Faltblatt Historischer Rundweg. Bartenstein 2004.

Personendaten
NAME	Gallasini, Andrea
KURZBESCHREIBUNG	Stukkateur und Architekt des Barock
GEBURTSDATUM	1680
GEBURTSORT	Lugano
STERBEDATUM	1766
STERBEORT	Bartenstein