Kathedrale San Lorenzo (Genua)

Kathedrale San Lorenzo (Genua)
Fassade
Innenansicht
Laurentius von Rom zeigt dem Kaiser die Armen
Laurentius von Rom wird gegrillt

Die Kathedrale San Lorenzo (Kathedrale Sankt Laurentius) ist die Kathedralkirche des Erzbistums Genua und befindet sich im historischen Teil der Stadt in der Nähe zum Porto Antico, dem Touristenhafen von Genua. Sie wurde 1118 von Papst Gelasius II. geweiht. Mit dem Bau der mittelalterlichen Kirche wurde um 1100 begonnen. Fertiggestellt wurde sie jedoch erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts. Wegen dieser epochenübergreifenden Konstruktionsgeschichte weist die Kathedrale sowohl Merkmale der romanischen wie auch der gotischen Baukunst auf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Kathedrale Genuas wurde wahrscheinlich im 5. oder 6. Jahrhundert erbaut und dem damaligen Bischof San Siro geweiht. Ausgrabungen unter dem angrenzenden Steinpflaster und dem Platz vor der heutigen Front der Chiesa di San Siro brachten römische Mauerruinen und Straßenanlagen, wie auch vorchristliche Sarkophage ans Tageslicht. Demnach hatte sich auf dem Grund der damaligen Kathedrale mit hoher Wahrscheinlichkeit ein antiker Friedhof befunden. Der Titel der Kathedralskirche wurde später der neuen Kathedrale Sankt Laurentius übergeben. Der Bau des romanischen Kirchengebäudes um 1100 wurde durch die erfolgreichen Unternehmungen der genuesischen Flotte in den Kreuzzügen finanziert.

Der „Umzug“ der Kathedrale beschleunigte die Urbanisierung des Stadtgebietes, welches mit dem Bau der Stadtmauer 1155 und dem Zusammenschluss der alten Stadtkerne Castrum, Civitas und Burgus zum Mittelpunkt von Genua wurde. Die Kathedrale wurde 1118 von Papst Gelasius II. gesegnet und bekam 1133 den erzbischöflichen Rang. Bei Kämpfen zwischen den Ghibellinen und Guelfen 1296 wurde das Gebäude durch Brand schwer beschädigt. Zwischen 1307 und 1312 wurde die Fassade fertiggestellt und die Kolonnaden einschließlich Emporen restauriert. Die romanische Struktur der Kirche war bei den Arbeiten bisher weitestgehend intakt geblieben.

Im Zeitraum zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert wurden zahlreiche Altare und Kapellen angegliedert. Die kleine Loggia am Nordostturm wurde 1455 angebaut. Die gegenüberliegende, in manieristischem Stil angelegte, stammt hingegen aus dem Jahr 1522. 1550 wurde der Architekt Galeazzo Alessi mit der Rekonstruktion der Kathedrale beauftragt, führte jedoch nur die Überdachung des Haupt- und Seitenschiffs, die Konstruktion der Kuppel und der Apsis aus.

Der Bau der Kathedrale erst fand im 17. Jahrhundert seinen Abschluss. Die Kuppel und die mittelalterlichen Bestandteile der Kirche wurden zwischen 1894 und 1900 restauriert.

Erhaltene Kirchenmalereien

  • Unbekannter byzantinischer Maler (um 1300): Fresken am inneren Bogen des Hauptportals (Christus mit den Aposteln beim Abendmahl) und an der Innenseite des linken Kirchenschiffs (Sankt Peter und Sankt Georg)
  • Luca Cambiaso: Fresken am Kapellengewölbe des linken Seitenschiffs
  • Barocci: Kruzifix mit Heiligen (Sankt Sebastian)
  • Gio Ansaldo: Ante der Orgelkonstruktion mit Episoden aus dem Leben Sankt Laurentius‘
  • Lazzaro Tavarone: Gewölbe des Presbiteriums (Richtung und Martyrium des Sankt Laurentius)
  • Lazzaro Tavarone: Freske aus dem abgerissenen Krankenhaus Pammatone an der Mauer des rechten Seitenschiffs
  • Gaetano Previati (circa 1914): Die Heilige Jungfrau

Erhaltene Skulpturen

  • romanische Skulpturen mit erkennbarem Comoer Einfluss, Außenseite Portal San Giovanni, 11. Jahrhundert
  • romanische Skulpturen mit erkennbarem Pisaer Einfluss, Außenseite Portal San Gottardo, 12. Jahrhundert
  • gotische Skulpturen in den Hauptportalen, Christus mit Sankt Laurentius und Jessebaum in den Torpfosten
  • Statuen in der San Giovanni Kapelle, Werke von Domenico Gaggini und Matteo Civitali
  • Giacomo und Guglielmo della Porta, Kapelle Giuliano Cybo

Siehe auch

44.4076944444448.93157Koordinaten: 44° 24′ 28″ N, 8° 55′ 53″ O


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