- Kelcyre
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Këlcyra (albanisch auch Këlcyrë) ist eine kleine Stadt in Südalbanien an der Vjosa. Der Ort ist mit etwa 2500 Einwohner (2009, Schätzung) die zweitgrößte Gemeinde im Kreis Përmet. Es handelt sich um ein lokales Zentrum für die Berggebiete im Norden und Osten der Stadt.
Gleich westlich von Këlcyra passiert die Vjosa eine tiefe Schlucht, die Gryka e Këlcyrës. Zur Kontrolle dieses Durchgangs wurde spätestens im 13. Jahrhundert eine Burg errichtet. Die Türken erweiterten die Burg und erbauten im 19. Jahrhundert auch einen Serail in Këlcyra. Zu dieser Zeit erlebte Këlcyra seine Blüte als zentraler Handelsort zwischen Berat, Korça und Gjirokastra. In der hoch über dem Ort thronenden Burg finden sich auch Mauerreste aus der Antike – schon die Illyrer richteten sich auf der Burg ein. Noch älter sind einige Gräber, die aus der Bronzezeit stammen. Später verwendeten die Römer die Route durch die Këlcyra-Schlucht und erbauten eine kleine Siedlung. Eine mittelalterliche Chronik aus dem Jahr 1272 erwähnte den Ort mit dem lateinischen Namen Clausura. Rund um Këlcyra finden sich einige jahrhundertealte orthodoxe Kirchen.
Noch heute ist die Straße durch die Schlucht der wichtigste Zugang, der Këlcyra mit Tepelena und den Zentren Albaniens verbindet. Nach Süden führt die Straße weiter in den Kreishauptort Përmet und nach Griechenland. Die nach Norden führende Straße in Richtung Berat ist nur auf wenigen Kilometern asphaltiert und über weite Strecken nur sehr schwer zu befahren. Trotzdem findet sich diese von den Italienern in den 1930er Jahren erbaute und seither kaum ausgebaute Strecke in vielen Karten als wichtige Durchgangsroute.
40.30892520.182007Koordinaten: 40° 19′ N, 20° 11′ O
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