- Kennvokal
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Unter Stammvokal werden in der Linguistik zwei verschiedene Konzepte verstanden:
- der Vokal einer Wortwurzel bzw. eines Wortstammes, welcher bei Umlaut oder Ablaut wechselt; Beispiele:
Umlaut bei Substantiven: "Schuss" - "Schüsse"; "Wurf" - "Würfe" oder Ablaut bei starken Verben: "fallen - fiel - gefallen"; "sehen - sah - gesehen".
- ein Vokal (auch Bindevokal, Kennvokal, Themavokal), der an die Wortwurzel angehängt wird und mit dieser zusammen den Wortstamm bildet; er charakterisiert das Ende des Wortstamms starker (vokalischer) Deklinationsklassen, weshalb man von "a-Deklination", "i-Deklination" usw. spricht.
Zur a-Deklination im Germanischen gehört z.B. das gotische Wort "dags" (= der Tag); der Stammvokal zeigt sich etwa in der Flexionsendung "-ans" des Akkusativs Plural "dagans" (die Tage). (Die Bezeichnung "a-Deklination" richtet sich nach dem Lautstand des Germanischen, nicht nach dem der späteren germanischen Sprachen.)
Quellen
- Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7
- Hans Krahe: Germanische Sprachwissenschaft II: Formenlehre. de Gruyter, Berlin 1967; S. 8ff.
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