Keqiang

Keqiang

Li Keqiang (chin. 李克强, Lǐ Kèqíang, * Juli 1955, Kreis Dingyuan, Anhui, Volksrepublik China) ist seit Oktober 2007 Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas und seit März 2008 als Vize-Premierminister Mitglied des Staatsrates.

Lebenslauf

Li wurde als Sohn von Bauern geboren und musste während der Kulturrevolution körperliche Arbeit im Kreis Fengyang (Anhui) verrichten. Ab 1978 studierte er an der Peking-Universität Wirtschaft und Jura und schloss sein Studium 1982 mit einem Doktortitel in Wirtschaft ab. Bereits im Jahr 1976 trat Li in die Kommunistische Partei ein und bekleidete während seiner Studienzeit Ämter in der Jugendorganisation der Partei. Nach seinem Abschluss wurde Li 1982 in das Zentralkomitee für Bildung berufen und übernahm Ämter in der kommunistischen Jugendliga der Partei; während des Massakers auf dem Platz des himmlischen Friedens 1989 war Li bereits ein hoher Funktionär der Jugendliga, die die Proteste als "patriotisch" einstufte. [1] Seit Ende der 1980er Jahre knüpfte er Kontakte zu dem heutigen Präsidenten Hu Jintao[2] und wurde für die Zeit von 1993 bis 1998 erster Sekretär der kommunistischen Jugendliga, der ca. 70 Mio. Mitglieder angehören.

Im Jahr 1997 war er als Mitglied der Chinesischen Regierungsdelegation bei der Übergabe Hongkongs an die Volksrepublik anwesend. Seit 1997 ist Li Mitglied des Zentralkomitees und wurde 1999 Gouverneur der Provinz Henan. Mit 43 Jahren war er damit der jüngste Gouverneur in China.

Als Gouverneur von Henan versuchte er einen Aidsskandal zu vertuschen. Seine Behörden schikanierten Opfer und Bürgerrechtler.[3][4]

Im Dezember 2004 übernahm er das Amt des Parteisekretärs in Liaoning. Ziele seiner Politik waren unter anderem die bessere Verknüpfung der Häfen der Provinz, darunter Dalian und Dandong, sowie das Anlocken ausländischer Investoren, insbesondere aus den Nachbarländern Südkorea und Japan. Dabei benutzte er das aus ausländischen Investitionen zugeflossene Geld für die Verbesserung der großen Staatsbetriebe in der auf Industrie spezialisierten Provinz Liaoning.[2]

Auf dem 17. Nationalen Parteitag der KPCh wurde Li in den Ständigen Ausschuss des Politbüros berufen. Daraufhin legte er sein Amt als Parteisekretär von Liaoning nieder.

Neben Xi Jinping gilt Li als einer der einflussreichsten Politiker in der Ära nach Hu Jintao, er wird als Mitglied der fünften Führungsgeneration der Volksrepublik China angesehen. Im Gegensatz zu Xi, der eher dem Shanghaier Lager Jiang Zemins zugerechnet wird, gilt Li als unter dem Schutz Hus stehend.

Einzelnachweise

  1. Daily Telegraph, 12. Oktober 2007, Richard Spencer: Tiananmen generation could rule China
  2. a b Peter S. Wang, 28. Mai 2007: Li Keqiang: A Rising Star and Aide to China’s President Hu Jintao (engl.)
  3. Jutta Lietsch: Die Kinder der alten Funktionäre, in Die Rheinpfalz vom 13.Oktober 2007, Hintergrund
  4. China untersucht den Blutskandal Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2004

Weblinks


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