Kerkenah

Kerkenah
Karte Tunesiens (rechts Kerkenna-Inseln)
Kerkenna

Die Kerkenna-Inseln, früher Kyrannis (griech.) genannt, später Cercina (lat.), dann Kerkenahقرقنة‎ (arab.), sind eine kleine Inselgruppe vor der Ostküste Tunesiens im Golf von Gabès, ca. 20 km vor dem Festland (Sfax) gelegen. Die Inselgruppe besteht aus den beiden nahegelegenen Hauptinseln Chergui und Garbi sowie mehreren kleineren unbewohnten Eilanden. Die Kerkenna-Inseln werden vom Gouvernement de Sfax verwaltet. Die Hauptgemeinde Remla ist etwa 16 km von Kerkennas Verbindungshafen zum Festland (Port de Sidi Youssef) entfernt. Die Inseln sind durch eine regelmäßige Fährverbindung mit dem tunesischen Festland (Sfax) verbunden.

Demografie

Die Bevölkerung der Kerkenna-Inseln wird Kerkennis genannt. Ihre Herkunft leitet man von Griechen ab, die aus dem nahen Malta kommend, arabisiert und zum Islam übergetreten sind. Die Kerkennis haben eine eigene Kultur entwickelt und sind wegen ihrer typischen Folklore bekannt. Gesprochen wird Tunesisch-Arabisch mit lokalem Akzent, der viele Ausdrücke aus dem französischen ableitet.

Die Inseln werden von etwa 7.000 bis 14.000 Einwohnern bevölkert. Während der Sommermonate kann die Bevölkerungszahl allerdings auf bis zu 120.000 ansteigen, infolge meist europäischer Touristen und Kerkennis, die ansonsten in anderen Teilen Tunesiens oder im Ausland leben.


Dörfer

  • Abbassia
  • Ouled Ezzeddine
  • Ouled Kacem
  • Ouled Yaneg
  • Chergui
  • El-Attaya
  • El-Jouaber
  • Kellabine
  • Kraten
  • Mellita
  • Ouled Bou Ali
  • Remla (Hauptort)
  • Sidi Fredj
  • Sidi Youssef
  • krayab (innajat)

Geschichte

  • 200 bis 600 v. Chr. von den Puniern entdeckt
  • 500 bis 200 v. Chr. Karthagische Epoche
  • ab 200 v. Chr. Römische Epoche. Nach seiner Flucht aus Rom (vor Lucius Cornelius Sulla) soll sich der römische Feldherr Gaius Marius laut Plutarch im Jahr 88 v. Chr. auf Cercina versteckt gehalten haben, weil er einigen seiner Veteranen hier Land geschenkt hatte. Er kehrte 87 v. Chr. nach Rom zurück, wo er blutige Rache an Sullas Anhängern verübte.
  • ab 697 n. Chr. Islamische Epoche
  • ab 1212 Spanische Epoche
  • ab 1451–1851 Osmanische Epoche
  • ab 1851 Moderne Epoche

34.72222222222211.1741666666677Koordinaten: 34° 43′ N, 11° 10′ O


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