Kettensägenmassaker

Kettensägenmassaker
Filmdaten
Deutscher Titel: Blutgericht in Texas
Originaltitel: The Texas Chain Saw Massacre
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1974
Länge: ca. 83 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 18 (Beschlagnahmt)
Stab
Regie: Tobe Hooper
Drehbuch: Tobe Hooper
Kim Henkel
Produktion: Jay Parsley
Musik: Tobe Hooper
Wayne Bell
Kamera: Daniel Pearl
Schnitt: Larry Carroll
Sallye Richardson
Besetzung
  • Marilyn Burns: Sally Hardesty
  • Allen Danziger: Jerry
  • Paul A. Partain: Franklyn Hardesty
  • William Vail: Kirk
  • Teri McMinn: Pam
  • Gunnar Hansen: Leatherface
  • Edwin Neal: Anhalter
  • Jim Siedow: alter Mann
  • John Dugan: "Großvater"

Blutgericht in Texas – bekannter unter seinem Originaltitel The Texas Chain Saw Massacre – ist ein US-amerikanischer Horrorfilm des Regisseurs Tobe Hooper aus dem Jahre 1974, der weltweit als Kultfilm angesehen wird.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Fünf junge Menschen, auf der Suche nach dem seit langem leerstehenden Haus der Großeltern von Sally und Franklyn, verirren sich im ländlichen Texas. Fernab jeglicher Großstadtzivilisation geraten sie dabei an eine Familie degenerierter Kannibalen, die auf einem heruntergekommenen Landsitz haust. Es handelt sich dabei um einen geistig verwirrten Mann, den die Jugendlichen zuvor bereits als Anhalter mitgenommen hatten, den anfänglich relativ vernünftig wirkenden Betreiber einer Tankstelle in der Nähe, eine „lebende Mumie“, sowie einen ständig nur animalisch grunzenden, infantilen Hünen mit einer Maske aus Menschenhaut (Leatherface), der seine Opfer vorzugsweise mit einem Fäustel erschlägt und dann mit einer Kettensäge zerlegt.

Im Laufe des Tages geraten Kirk, Pam, Jerry und Franklyn einer nach dem anderen in die Fänge der Schlächtersippe und danach an deren Fleischerhaken bzw. in ihre Kühltruhe. Die Letzte der fünf, Sally, wird ebenfalls gefangen genommen und während der Nacht gefoltert. Sie soll von dem dafür deutlich überforderten mumienhaften Großvater für den Kochtopf „fertig gemacht“ werden. Bei Sonnenaufgang jedoch kann Sally dank der Hilfe plötzlich auftauchender Autofahrer dem nun völlig frustriert seine Motorsäge schwingenden Leatherface im letzten Moment doch noch entkommen.

Kritik

Der katholische film-dienst beurteilte den Film wenig freundlich:

„Hemmungslos sadistischer Horrorfilm mit nervtötendem Soundtrack, technisch wie inhaltlich gleichermaßen niveaulos.“

Lexikon des internationalen Films

Andere Rezensenten heben dagegen gerade die technisch gelungene Inszenierung hervor:

„Das Blutrünstigste an diesem Horrorklassiker [ist] der Titel. Das heißt natürlich nicht, dass Blutgericht in Texas ein Kandidat für die Kinderstunde ist, jedoch spielt sich der Horror vorwiegend im Kopf ab, The Texas Chainsaw Massacre deutet mehr an und erzeugt eine kranke und morbide Atmosphäre vor allem durch die geschickte Arbeit von Kamera sowie Geräusch- und Musikeinsatz.“

Echolog.de

„Dank einer undurchdringlichen Atmosphäre und einer simplen – aber „realitätsnahen‘ und äußerst intensiven – Story sichert sich Tobe Hoopers Debütwerk einen Platz als unzweifelhafter Genre-Klassiker, der die Massen polarisieren wird. Zwar ist der Blutgehalt des Werkes nicht sonderlich hochangesiedelt und wirkliche Splattereffekte wird man auch fast vergebens suchen – aber dennoch ist die Story derartig ‚krank‘, dass zartbesaitete Zeitgenossen einen großen Bogen um das Texas Chainsaw Massacre machen sollten.“

Hintergründe

  • Der mit einem geringen Budget von nur 83.532 US-Dollar hergestellte Film bildet einen Meilenstein für das Horror-Genre und war an den Kinokassen ausgesprochen erfolgreich. In den USA soll der Film über 30 Millionen Dollar eingespielt haben.
  • Der Film ist umgangssprachlich auch unter den Namen Das Texas-Kettensägenmassaker oder Kettensägenmassaker bekannt geworden.
  • Als Titel hatte man ursprünglich „Headcheese“ (deutsch: „Schweinskopfsülze“) geplant, dies wurde jedoch kurz vor der Veröffentlichung wieder verworfen.
  • Als Vorlage diente dem Film der Roman Psycho (1959) von Robert Bloch, den auch Alfred Hitchcock 1960 unter gleichem Namen verfilmte. Der Roman war von der realen Mordserie des amerikanischen Serienmörders Ed Gein beeinflusst.
  • Der Film wurde in die Sammlung des Museum of Modern Art aufgenommen.
  • Obwohl der Film seine Gewalt nur andeutet, im entscheidenden Moment aber abblendet und auf Splatter- und Gore-Effekte weitgehend verzichtet, war er in Deutschland lange Zeit beschlagnahmt; da dies mehr als 10 Jahre zurückliegt, unterliegt die Beschlagnahme der Verjährung. Eine ungeschnittene Zweitauflage war deshalb lange Zeit erhältlich, wurde schließlich aber erneut beschlagnahmt. Eine mittlerweile erschienene dritte Auflage ist mit der Erstauflage identisch.
  • 1983 erschien von Wizard Games das Computerspiel The Texas Chainsaw Massacre für die Spielkonsole Atari 2600.

Fortsetzungen

Aufgrund des anhaltenden Erfolges von Blutgericht in Texas wurden drei Fortsetzungen gedreht:

Ebenso erfuhr der Film zwei Remakes:

Literatur

  • Hahn u. Jansen: Lexikon des Horror-Films. 1989; ISBN 3404281306
  • Tom Milne, Paul Willemen: The Aurum Film Encyclopedia: Horror. Edited by Phil Hardy. 1985 (darin der Eintrag zu The Texas Chainsaw Massacre; Englisch)
  • Kim Newman: Nightmare Movies. A Critical Guide to Contemporary Horror Films. 1988 (Englisch); ISBN 0747502951
  • Acting in Splatter: The Making Of The Texas Chainsaw Massacre. In: John McCarty: Splatter Movies. Breaking the Last Taboo of the Screen. 1984 (ein Interview mit Ed Neal, Mitglied der „Schlächterfamilie“ und Filmbruder von Leatherface; Englisch)
  • Christopher Sharret: The Idea of Apocalypse in The Texas Chainsaw Massacre. In: Barry Keith Grant: Planks Of Reason: Essays on the Horror Film. 1984 (Englisch)
  • Carol J. Clover: Men Women and Chainsaws. Gender in the Modern Horror Film. 1992 (Englisch); ISBN 0851704190
  • Michael Farin, Hans Schmid (Hrsg.): Ed Gein. A Quiet Man. Psycho, The Texas Chainsaw Massacre, Deranged, Das Schweigen der Lämmer. ISBN 3923646526 (Deutsch)
  • Chas Balun: Of Head Cheese and Chainsaws. In: Horror Holocaust. 1985, S. 13 ff.
  • Julia Köhne/Ralph Kuschke/Arno Meteling: Splatter Movies. Essays zum modernen Horrorfilm, Berlin 2005. Bertz + Fischer-Verlag

Weblinks


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