- Keutschach
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Kärnten Politischer Bezirk Klagenfurt-Land (KL) Fläche 28,36 km² Koordinaten 46° 36′ N, 14° 11′ O46.59305555555614.187777777778535Koordinaten: 46° 35′ 35″ N, 14° 11′ 16″ O Höhe 535 m ü. A. Einwohner 2.470 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 87 Einwohner je km² Postleitzahl 9074 Vorwahlen 0 42 73 Gemeindekennziffer 2 04 12 NUTS-Region AT211 Adresse der
GemeindeverwaltungNr. 1, 9074 Keutschach Offizielle Website Politik Bürgermeister Gerhard Oleschko (BZÖ) Gemeinderat (2009)
(19 Mitglieder)Keutschach am See (slowenisch: Hodiše ob jezeru) ist eine Gemeinde im Bezirk Klagenfurt-Land in Kärnten.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet liegt in einer Tallandschaft, dem sogenannten „Vier-Seental“, zwischen dem Wörthersee im Norden und dem Höhenrücken der Sattnitz im Süden. Die Ortschaft Keutschach liegt am Ostufer des Keutschacher Sees, etwa 15 km westlich von Klagenfurt.
Gemeindegliederung
Keutschach am See besteht aus den drei Katastralgemeinden Keutschach (Hodiše), Plescherken (Plešerka), St. Nikolai (Šmiklavž). Das Gemeindegebiet gliedert sich in folgende 15 Ortschaften:
- Plaschischen (Plašišče), 120
- Plescherken (Plešerka), 227
- Rauth (Rut), 272
- Reauz (Rjavec), 311
- Sankt Margarethen (Šmarjeta), 79
- St. Nikolai (Šmiklavž), 66
- Schelesnitz (Železnica), 45
Nachbargemeinden
Maria Wörth Schiefling am See Klagenfurt Ludmannsdorf Köttmannsdorf Geschichte
Die älteste urkundliche Erwähnung Keutschachs (als Chodesach) stammt aus dem Jahr 1150.
Auf dem heutigen Gemeindegebiet liegt der Stammsitz des seit 1299 nachweisbaren Rittergeschlechts der Keutschacher. Bekanntestes Mitglied der Familie ist der Salzburger Erzbischof Leonhard von Keutschach, zu dessen Regierungszeit (1496-1519) sie ihre größte Macht erreichte. Der Bau von Schloss Tanzenberg durch dessen Neffen führte jedoch zu hohen Schulden, die Keutschacher verloren in der Folge an Ansehen und Einfluss und erloschen 1773 in Salzburg.
Die Gemeinde Keutschach wurde im Jahr 1850 gebildet und umfasste noch bis 1903 die Katastralgemeinde Reifnitz, die dann zugunsten der neu gebildeten Ortsgemeinde Maria Wörth abgetreten wurde.
Im Gemeindegebiet wurde über Jahrhunderte fast ausschließlich Landwirtschaft betrieben, bis im Verlauf des 20. Jahrhunderts der Sommertourismus eine immer wichtigere Rolle spielte.
Bevölkerung
Jahr Einwohner 1869 1.185 1880 1.204 1890 1.294 1900 1.207 1910 1.176 1923 1.112 1934 1.207 Jahr Einwohner 1939 1.174 1951 1.263 1961 1.268 1971 1.515 1981 1.812 1991 2.059 2001 2.348 Einwohnerentwicklung 1869 − 2001[1] Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Keutschach am See 2.348 Einwohner. Vor allem durch den zunehmenden Tourismus bedingt stieg die Einwohnerzahl ab den 1960er Jahren vergleichsweise stark an.
5,6 % der Bevölkerung gehören der slowenischsprachigen Volksgruppe an. Keutschach befindet sich am nördlichen Rand des slowenischsprachigen Gebietes. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war noch der überwiegende Teil der Gemeindebewohner slowenischer Muttersprache.
95,7 % der Einwohner Keutschachs haben die österreichische Staatsbürgerschaft, 1,8 % sind Deutsche, weitere 0,5 % kommen aus anderen EU-Ländern und 2,0 % aus anderen Staaten.
Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 81% der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 6%, 9 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Historisch relevant sind die aus der Hallstattzeit stammenden Pfahlbauten im Keutschachersee.
- Die Pfarrkirche St. Georg, erstmals 1237 urkundlich erwähnt, wurde ursprünglich im romanischen Stil erbaut und erhielt ihr heutiges Aussehen durch spätgotische und barocke Zu- und Umbauten. Die pneumatische Orgel mit 13 klingenden Registern wurde 1959 von Rudolf Novak aus Klagenfurt geschaffen. Das Geläute besteht aus einer Stahlglocke und vier Bronzeglocken von Johann Graßmayr, Innsbruck. Diese haben ein Gesamtgewicht von 2.785,5 kg. Das Geläute ist auf den Choralakkord des Salve Regina gestimmt.
- Die auf dem ehemaligen Friedhof stehende romanisch-gotische Totenleuchte gilt als die Älteste in Österreich.
- Der Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel gehört zu Keutschach am See.
- Eine besondere Sehenswürdigkeit stellt die in die südliche Außenwand eingemauerte vorromanische Steinplatte mit eingeritzter figürlicher Darstellung eines menschlichen Skeletts dar, über deren vorchristlichen oder doch christlichen Ursprung sich die Fachleute nicht einig sind.
- Zur Pfarre gehören noch die beiden Filialkirchen St. Margarethen (1532) und St. Nikolai (1385).
- Anfang des 16. Jahrhunderts errichteten die Besitzer des Tals in Keutschach das „Alte Schloss“, eine aus mehreren Baukörpern bestehende burgartige Schlossanlage. 1679 wurde unweit dieser Anlage das „Neue Schloss“ im Barockstil errichtet, und später, vermutlich durch unter Vinzenz Graf Orsini-Rosenberg im 18. Jahrhundert, aufgestockt. Der Barockbau ist seit 1967 im Besitz der Gemeinde und wurde seither gründlich renoviert.
- Eine Besonderheit in der Gemeinde ist eine Hand voll Hersteller der bekannten „Keutschacher Keramik“, wie zum Beispiel Krüge, Trinkbecher, Vasen und ähnliche Gegenstände in der für diese Region charakteristischen Art des Designs.
- Am Südhang der Rauth oberhalb des Baßgeigensees und der Landesstraße entsteht ein Weinberg. Wie an anderen günstigen Plätzen des südlichsten Bundeslandes Österreichs wird auch hier der Versuch unternommen, den Weinbau in Kärnten wieder heimisch zu machen.
- Zwischen dem Baßgeigensee und dem Keutschacher See wurde ein Naturlehrpfad mit dem Schwerpunkt „Moor“ eingerichtet. Der Naturinteressierte erfährt auf einem Rundwanderweg Wissenswertes über Flora und Fauna in Sumpfgebieten, Feuchtwiesen und Aulandschaften.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Keutschach hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:
Direkt gewählter Bürgermeister ist Gerhard Oleschko (BZÖ).
Wappen
Die Gemeinde übernahm 1954 das Vollwappen der Keutschacher zum Zeitpunkt des Höhepunkts ihrer Macht, wie es im Wappenbuch C des Landesarchivs (um 1625) abgebildet ist. In zwei Feldern des vierfach geteilten Schildes ist ein gestürzter roter Hut mit drei aufrecht gestellten Straußenfedern abgebildet, und der kleine Herzschild in der Mitte des Wappens zeigt auf schwarzem Grund eine silberne Rübe mit grünen Blättern. Hinweise auf die Gründe für die Motivwahl sind nicht überliefert. Die Fahne von Keutschach ist Grün-Weiß-Schwarz mit eingearbeitetem Wappen.[2]
Partnergemeinde
- Medea (Friaul-Julisch Venetien), Italien, seit 1992
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistische Angaben laut Gemeindedaten, Stand Volkszählung 2001 der Statistik Austria
- ↑ Alle Angaben zu Wappen und Fahne nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 148
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