Kieler Gymnasialruderverein Teifun

Kieler Gymnasialruderverein Teifun
KGRV Teifun
Voller Name Kieler Gymnasialruderverein Teifun von 1883
Gegründet 1883
Mitglieder


Homepage KGRV Teifun von 1883

Der Kieler Gymnasialruderverein Teifun von 1883, kurz KGRV Teifun, ist seit seiner Gründung ein reiner Männerruderverein, der sich auch bis heute aus der Schülerschaft der Kieler Gelehrtenschule bildet.

Leitspruch des Vereins ist: "Teifunus vivat, crescat, floreat in aeternum!" ["Der (K.G.R.V.) Teifun möge leben, wachsen und blühen in Ewigkeit"].

Die Vereinsflagge setzt sich zusammen aus den Farben "rot-weiß-rot".

Geschichte

Der Kieler Gymnasialruderverein Teifun wurde am 14. Oktober 1883 von den Primanern Ravené, Jarke, Marquardsen, den Gebrüdern Heesch und den Gebrüdern Howaldt gegründet. Als Bootshaus diente ein Schuppen auf dem Gelände der Germaniawerft. Doch bald zog der Verein auf das Westufer um. Das zweite Bootshaus stand dort, wo sich heute das Institut für Weltwirtschaft befindet.

1890 wurde der Alte-Herren-Verband des KGRV Teifun von 1883 e. V. gegründet. Anlass war die Auflösung des Vereins durch die Schulleitung, weil die Stiftungskneipe anlässlich des 7-jährigen Bestehens nicht angemeldet worden war.

Als Krupp im Jahre 1900 das Hotel Seebadeanstalt baute, musste der Verein mit der RG Germania, dem Akademischen Ruderverein und dem O.R.R.C. Neptun von 1898 in das neue Bootshaus am Strandweg 87 (heute Hindenburgufer) umziehen. Damals stiftete Krupp 25.000 Reichsmark für den Bau der neuen Bootshäuser.

1903 stiftete Dr. Asmus, der Protektor des Rg.R.C. Aegir von 1903, einen Wanderpreis für den besten Kieler Schülervierer. Die beiden ersten Rennen, 1903 und 1904, des bis heute ausgefahrenen Preises gewann der Teifun. Der Erste Weltkrieg unterbrach den Ruderbetrieb, bis Dr. Peter Jeschke den Teifun wieder zusammenrief. Als im Jahre 1932 der einzige Zweier ausgedient hatte, lieh der AH Tetens dem Verein sein Privatboot Harald, bis der Ersatzbau 1933 eintraf.

Um 1937 nicht in die Hitlerjugend eingegliedert zu werden, wandelte sich der Verein in eine Arbeitsgemeinschaft für Rudern des staatlichen Gymnasiums zu Kiel um. Dass sich der Verein der Gleichschaltung entziehen konnte, war vornehmlich das Verdienst von Protektor Dr. Stempel und Jürgen Harries – des einzigen Teifunisten, der drei Jahre lang das Amt des Präsidenten bekleidete. Trotz des Zweiten Weltkriegs ruderte man bis 1942 weiter.

1944 wurde das Bootshaus zerstört und mit ihm alle Boote. Einige Unentwegte unternahmen noch 1945 mit einem Leihboot Fahrten auf dem Plöner See. 1945 sammelten sich Alte Herren und Aktive wieder. Als wöchentlicher Treffpunkt diente die Wohnung von Hans-Peter Süchting. Dem Präsidenten Ubbo Halm gelang es, als erster Kieler Ruderverein die Rudergenehmigung auf dem Hafen zu erwirken. Der Akademische Ruderverein stellte daraufhin dem Teifun Boote und Vereinsraum zur Verfügung; der Akademische Ruderverein profitierte von der Rudergenehmigung und bekam viel Nachwuchs aus den Reihen der jungen Alten Herren. Einziges eigenes Boot des Vereins war der Harald, der 1950 in Vereinsbesitz überging und auf den Namen seines ehemaligen Eigentümers AH Tetens getauft wurde. Im selben Jahr erwarb der Verein einen neuen Vierer. Er wurde auf den Namen des im Kriege gefallenen Jürgen Harries getauft. Weitere Boote folgten – der Teifun wurde beharrlich wieder aufgebaut.

Seit 1948 wurden wieder Wanderfahrten unternommen. 1949 und 1950 gewannen die Aktiven den Dr. Asmus-Stab. Der Dr. Bargob-Stab wurde von den Alten Herren 1951–1953 dreimal in Folge errungen und ging endgültig in den Besitz des Teifun über. 1958 wurde der Dr. Asmus-Stab gewonnen und das 75-jährige Stiftungsfest begangen. 1959–1962 verlebte der Teifun eine seiner Glanzperioden (1961: 9.442 Bootskilometer). 1961 gewann eine Teifun-Achtermannschaft und 1962 eine Doppelzweiermannschaft die Bundesvergleichskämpfe. 1961 wurde das neue Schülerbootshaus am Düsternbrooker Weg eingeweiht. Das alte Grundstück am Hindenburgufer, zum Schluss im gemeinsamen Eigentum von Teifun, Neptun, Aegir und Wiking, hatte die Stadt Kiel enteignet und als Entschädigung das auch von anderen Schülerruderriegen genutzte neue Bootshaus errichtet. Der Teifun wohnte nicht mehr im eigenen Bootshaus, hatte aber endlich wieder ein Dach über dem Kopf. Dass die vier alten Vereine noch heute mehr Bootsplätze beanspruchen können als die jüngeren Ruderriegen, ist in den alten Rechten dieser Vereine begründet.

1962 bekam der Verein durch eine Spende von AH Hensen den Doppelzweier Hans-Otto Christiansen als Ersatz für den AH Tetens. 1965 fand die bisher teilnehmerstärkste Wanderfahrt (29 Teifunisten) nach Nehmten am Plöner See statt. Ab 1966 flaute der Ruderbetrieb allmählich ab (Tiefpunkt: 1970). Nach einer kurzen Erholungszeit (1971–1975), die insbesondere durch viele und auch lange Wanderfahrten geprägt war (längste Wanderfahrt: Kiel-Paris-Köln-Fahrt: 2.275 km), führte ein starker Rückgang der Ruderleistung den Teifun an den Rand des Abgrundes (1978: 1.330 Bootskilometer, 1979: 11 Aktive). Durch das Engagement des AH-Verbandes und der Vorstände wurde der Verein gerettet, so dass er zum 100-jährigen Jubiläum 1983 wieder 36 Mitglieder zählte. Der Triton tauschte 1984 mit dem Teifun die Bootshalle, so dass der Teifun mehr Bootsplätze zur Verfügung hat. Nach 27 Jahren wurde der Dr. Asmus-Stab 1985 wieder gewonnen. 1990 – nach der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze – konnte die erste Berlin-Wanderfahrt seit 64 Jahren durchgeführt werden. Der Junior-Gig-A-Vierer des Teifun wurde 1991 Landesmeister und gewann den Dr. Asmus-Stab. 1992 stiftete Eberhard Becker anlässlich seines Ausscheidens aus dem Vorstand des VKSR den Uwe Harries-Gedächtnispreis für den besten Kieler Junior-B-Vierer. Der Teifun konnte diesen seitdem mehrfach gewinnen. Ebenso wurde der Dr. Asmus-Stab 1992 und 1993 gewonnen, der damit zum ersten Mal vom Teifun endgültig gewonnen und sogleich neu gestiftet wurde.

54.32916666666710.1477777777787Koordinaten: 54° 19′ 45″ N, 10° 8′ 52″ O


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