- Kieser'sche Forstkarte
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Die Kiesersche Forstkarte gilt als erstes Werk zur Landesvermessung in Württemberg.
Herzog Friedrich Carl von Württemberg beauftragte den Herzoglich Württembergischen Kriegsrat und Oberstleutnant Andreas Kieser (1618-1688) sowie seine Mitarbeiter Johann Niclas Wittich und Johann Jakob Dobler mit diesem Werk, das in den Jahren 1680 bis 1687 entstand. Zweck der topographischen Arbeit war die Wiederaufforstung der durch den Dreißigjährigen Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Waldbestände des Landes.
Das unvollendete Kartenwerk im Maßstab 1:8256 umfasst ein Gebiet etwa zwischen Heilbronn und Reutlingen bzw. Herrenberg und Schwäbisch Gmünd und ist heute besonders durch die perspektivische Ansicht der einzelnen Ortschaften und Bauwerke interessant. Oft sind Kiesers Abbildungen die ältesten überlieferten Bilder der Objekte überhaupt.
Da Kieser 1687 die Arbeit aufgab, wurden die 280 Einzelkarten später zunächst wenig genutzt und lagerten etwa ein Jahrhundert lang unbeachtet im Dachgeschoss der Königlichen Öffentlichen Bibliothek in Stuttgart. Hier fielen sie in der Nacht zum 13. September 1944 einem Bombenangriff zum Opfer, obwohl sie in Stahlschränken gesichert waren.
Überliefert ist aber die Beschreibung des Werkes durch C. Regelmann in den Württembergischen Jahrbüchern für Statistik und Landeskunde 1890/91, Band II, S. 185-224. Farbige Faksimiles eines Teils des Werkes wurden außerdem für den Internationalen Geographenkongress in Warschau 1934 hergestellt; allerdings umfassen sie nur den Kartenteil Strümpfelbach-Stetten-Aichelberg-Lobenrot. Außerdem existieren Schwarzweißfotografien des Werkes, die von der württembergischen Landesbildstelle hergestellt wurden.
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