- King of Arms
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Ein Wappenkönig ist der oberste Herold seines Einflussbereiches. Er wird von den anderen Herolden gewählt und von seinem weltlichen Herren ernannt.
Der Wappenkönig ist, wie alle Herolde, mit der Kenntnis und Führung der Wappenrolle beauftragt, d.h. er hat Adlige anhand ihrer Wappen zu identifizieren sowie die Ausgestaltung der Wappen seines Herren und dessen Familie gemäß den heraldischen Regeln durchzuführen.
In der Hierarchie des Heroldswesens folgt unterhalb des Wappenkönigs gelegentlich noch ein Marschall, sowie eine unterschiedliche Anzahl von einfachen Herolden.
Bei mittelalterlichen Turnieren oblag es dem Wappenkönig, Herausforderungen an andere Turnierteilnehmer zu übermitteln. Dazu trug er den Wappenrock seines Herren, des Herausforderers, und überbrachte die Herausforderung. Wurde diese angenommen, heftete sich der Wappenkönig ein Pergament auf die Schulter, das in einer stilisierten Darstellung die beiden Kontrahenten samt ihrer jeweiligen Wappen zeigte, sowie die Wappen der zuständigen Kampfrichter. Er fungierte damit als eine Art wandelnder Aushang zur Information über die sich begegnenden Turnierchefs.
Wappenkönige standen im Mittelalter in hohem Ansehen; neben ihren zeremoniellen Aufgaben fungierten sie als Botschafter und sogar Richter. Ursprünglich mit der Kenntnis und Dokumentation der Adelswappen beauftragt, avancierte das Amt im Laufe der Zeit zu einer Institution, welche über die vielerorts exklusive Autorität der Zuerkennung und Zertifizierung von Wappen verfügt.
Auch heute gibt es noch Wappenkönige, so z.B. im Vereinigten Königreich, wo sie eine wichtige Rolle im Rahmen der Krönungszeremonie spielen; ihre zeremonielle Bedeutung wird an dem Umstand deutlich, dass die drei Wappenkönige (von England, Wales und Nordirland) als einzige außer dem Monarchen Kronen tragen. Manche Ritterorden wie z.B. der Hosenbandorden haben eigene Wappenkönige, die auch die Aufsicht über die Zeremonien bei Ordensfeierlichkeiten führen.
Siehe auch
Literatur
- Liliane und Fred Funcken: Historische Uniformen: Rüstungen und Kriegsgerät im Mittelalter [Bd. 1], Mosaik-Verlag 1979, ISBN 3-570-06432-8
- D. L. Galbreath, Léon Jéquier: Lehrbuch der Heraldik, Battenberg [u.a.] 1978, ISBN 2-602-00049-3, ISBN 3-87045-138-6
Weblinks
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