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Stadt Kingissepp
КингисеппFlagge Wappen Föderationskreis Nordwestrussland Oblast Leningrad Rajon Kingissepp Bürgermeister Wiktor Geschele Gegründet 1384 Frühere Namen Jama, Jamburg Stadt seit 1784 Fläche 44 km² Höhe des Zentrums 20 m Bevölkerung 50.500 Einw. (Stand: 2007) Bevölkerungsdichte 1148 Ew./km² Zeitzone UTC+3 (Sommerzeit: UTC+4) Telefonvorwahl (+7)81375 Postleitzahl 188480–188487 Kfz-Kennzeichen 47 OKATO 41 422 Webseite www.kingisepp-mo.ru Geographische Lage Koordinaten: 59° 22′ N, 28° 36′ O59.36666666666728.620Koordinaten: 59° 22′ 0″ N, 28° 36′ 0″ O Oblast LeningradListe der Städte in Russland Kingissepp (russisch Кингисепп; estnisch Jaama; deutsch Jamburg) ist eine Stadt in der Oblast Leningrad in Russland mit ca. 50.300 Einwohnern (Stand 2007).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Kingissepp liegt 137 km südwestlich von Sankt Petersburg und rund 25 km östlich der Grenze zu Estland, an der russischen Fernstraße M11 und der Bahnstrecke Sankt Petersburg – Tallinn. Durch die Stadt fließt die Luga, die 40 km nördlich in den Finnischen Meerbusen mündet. Die Kingissepp am nächsten gelegenen Städte sind Iwangorod an der estnischen Grenze (21 km westlich), Slanzy (40 km südwestlich) und Wolossowo (50 km östlich).
Geschichte
Als Gründungsjahr von Kingissepp gilt 1384, als hier eine Festung der Republik Nowgorod angelegt wurde, deren westliche Grenze in diesem Bereich der Fluss Luga bildete. Anfangs hieß die Ortschaft Jama (Яма), vermutlich nach dem finno-ugrischen Stamm „Нämе“, der vormals an der Südküste des Finnischen Meerbusens ansässig war. Die Festung war aus Stein gehalten und bestand aus einer Mauer mit Türmen, ähnlich einem mittelalterlichen russischen Kreml. Bereits 1395 wurde sie von den Schweden überfallen und hielt dem Angriff stand.
Im 15. und 16. Jahrhundert wies Jama nicht nur militärische, sondern zunehmend auch wirtschaftliche Bedeutung als Handwerkersiedlung auf. Es blühte hier in hohem Maße Handel sowie das Eisenschmiedehandwerk.
Während der Nordischen Kriege verlor Russland die Festung zweimal an Schweden: das erste Mal von 1583 bis 1595, später mit dem Frieden von Stolbowo im Jahr 1617. Danach gehörte der Ort fast ein Jahrhundert lang zu Schweden, bis er im Großen Nordischen Krieg im Jahr 1703 wieder von Russland zurückerobert werden konnte. In der Zeit der schwedischen Besatzung wurden die Reste der ehemaligen Festung zerstört, und der Ort erhielt den Namen Jamburg. Diesen Namen behielt er auch nach der Zurückeroberung durch Russland und bis zum Jahr 1920.
Anfang des 18. Jahrhunderts gehörte Jamburg dem Staatsmann Fürst Alexander Menschikow, später kam es unter staatliche Verwaltung. Die militärische Bedeutung Jamburgs war im 18. Jahrhundert nicht mehr vorhanden, statt dessen entwickelte sich hier die Glasindustrie. Seine wirtschaftliche Blütezeit erreichte Jamburg Ende des Jahrhunderts; aus dieser Zeit stammt auch die bis heute bestehende Hauptkirche der Stadt, die Katharinenkathedrale. 1784 erhielt Jamburg Stadtrechte. Im 19. Jahrhundert kamen weitere Industrien sowie die Eisenbahn hinzu.
Nach der Oktoberrevolution 1917 und der Machtübernahme durch Kommunisten erhielt Jamburg 1920 seinen heutigen Namen nach dem estnischen Revolutionär Viktor Kingissepp. Während des Zweiten Weltkriegs und der Leningrader Blockade befand sich Kingissepp unter der Kontrolle der deutschen Wehrmacht, die hier unter anderem ein Konzentrationslager betrieb. Die Besatzung der Stadt dauerte vom 16. August 1941 bis zum 1. Februar 1944, als Kingissepp im Zuge der Leningrad-Nowgoroder Operation befreit wurde.
In der Nachkriegszeit wurde das stark beschädigte Kingissepp weitgehend neu erbaut. An die Geschehnisse im Krieg erinnern heute mehrere Mahn- und Denkmäler in der Stadt.
Wirtschaft
Die Industrie der Stadt besteht heute aus Betrieben der Holz-, Chemie-, Nahrungsmittel- und Glasproduktion.
Söhne und Töchter der Stadt
- Alexander Kerschakow (* 1982), russischer Fußball-Nationalspieler
- Gustav Tammann (1861–1938), deutsch-baltischer Chemiker
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Stadtwebsite (russisch, englisch)
- Kingissepp auf mojgorod.ru (russisch)
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